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Natürliche Bevölkerungsbewegung 2017 2017 wurden in der Schweiz 2000 Todesfälle mehr verzeichnet

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Geburten und Todesfälle sowie Eheschliessungen und Scheidungen entwickelten sich 2022 gegensätzlich

Neuchâtel, 28. Juni 2018 (BFS) - 2017 gab es in der Schweiz 2000 Todesfälle mehr als im Vorjahr. Ein Anstieg war auch bei den eingetragenen Partnerschaften und den Vaterschaftsanerkennungen zu beobachten. Die Zahl der Geburten, Eheschliessungen und Scheidungen war hingegen rückläufig. Die gleichen Tendenzen zeigten sich auf kantonaler Ebene. Soweit die definitiven Ergebnisse der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Lebendgeburten und Todesfälle sind Komponenten der natürlichen Bevölkerungsbewegung, da sie die Bevölkerungszahl auf natürliche Weise erhöhen oder verringern. 2017 wurden mehr Todesfälle verzeichnet, da die Wintergrippe besonders ältere Menschen traf. Gleichzeitig war ein leichter Geburtenrückgang zu beobachten. Der daraus resultierende Geburtenüberschuss sank und betrug +20 400 (-10,9%).

Kurzfristige Auswirkungen der hohen Anzahl Todesfälle

2017 sind in der Schweiz 67 000 Menschen gestorben, dies sind 2000 mehr als im Vorjahr (+3,1%). Bei den Personen ab 65 Jahren erhöhte sich die Zahl der Todesfälle um 3,5%, bei den jüngeren Personen um 0,3%. Dieser Anstieg betraf Männer (+3,6%) ebenso wie Frauen (+2,6%) und sowohl die schweizerische (+2,8%) als auch die ausländische Bevölkerung (+5,4%). Die Anzahl Todesfälle nahm in nahezu allen Kantonen zu. Lediglich in den Kantonen Schwyz, Schaffhausen, Jura und Appenzell Innerrhoden war ein Rückgang zu beobachten.

Diese Übersterblichkeit hat kurzfristige Auswirkungen auf die Lebenserwartung und dürfte somit deren allgemeinen Aufwärtstrend nicht nachhaltig beeinflussen. Die Lebenserwartung bei Geburt entwickelte sich bei den Männern und Frauen unterschiedlich. Während sich diejenige der Männer von 81,5 Jahren im Jahr 2016 auf 81,4 Jahre im Jahr 2017 geringfügig verringerte, nahm jene der Frauen von 85,3 Jahren auf 85,4 Jahre leicht zu. 2017 betrug der Unterschied zwischen der Lebenserwartung der Frauen und jener der Männer 4 Jahre, im Jahr 2001 waren es noch 5,7 Jahre. Im Alter von 65 Jahren verringerte sich die Differenz geringfügig. Bei den Männern veränderte sich die verbleibende Lebenserwartung von 19,8 Jahren im Jahr 2016 auf 19,7 Jahre im Jahr 2017, bei den Frauen von 22,6 Jahren auf 22,5 Jahre. Seit 2001 hat sie sich bei den Männern stärker erhöht (+4,1 Jahre) als bei den Frauen (+2,7 Jahre).

Boom bei den eingetragenen Frauenpartnerschaften

2017 stieg die Zahl der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften stark an. Knapp 800 gleichgeschlechtliche Paare entschieden sich für eine eingetragene Partnerschaft (+8,2% im Vergleich zum Vorjahr). Zürich, Basel-Stadt, Genf und Waadt wiesen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl die meisten neu eingetragenen Partnerschaften auf. Das Schlusslicht bildeten die Kantone Schwyz, Appenzell Ausserrhoden, Graubünden und Uri.

Die Zahl der Frauenpaare stieg stark an (+35% bzw. 79 Paare mehr als 2016), während diejenige der Männerpaare rückläufig war (-3,8% bzw. 19 Paare weniger). Seit 2007 war der Anteil der Frauenpaare an den eingetragenen Partnerschaften nie mehr so hoch; er belief sich auf knapp 40%.

Weniger Eheschliessungen, aber auch weniger Eheauflösungen

Im Verlauf des Jahres 2017 wurden 40 600 Ehen geschlossen, 2,5% weniger als 2016. Dieser Rückgang betraf sowohl die Eheschliessungen zwischen zwei Schweizer Staatsangehörigen (-1,3%) als auch die gemischt-nationalen Eheschliessungen (-3,9%) und diejenigen zwischen zwei ausländischen Staatsangehörigen (-2,8%). Seit Mitte der 1990er-Jahre verharrt die Zahl der Eheschliessungen bei rund 40 000 pro Jahr, während die Bevölkerung weiter wächst. Die Heiratshäufigkeit, das heisst die Bereitschaft zu heiraten, nimmt somit weiter ab.

Die Zahl der Eheschliessungen ging in fast allen Kantonen zurück. Lediglich in den Kantonen Thurgau, Uri, Aargau, Nidwalden, Jura, Basel-Stadt und Obwalden ist sie gestiegen.

2017 wurden 15 900 Scheidungsurteile ausgesprochen; dies entspricht einer Abnahme um 6,6% im Vergleich zum Vorjahr. Sowohl bei den Scheidungen von zwei Schweizer Staatsangehörigen als auch bei denjenigen von gemischt-nationalen Ehepaaren war ein Rückgang zu verzeichnen (-11,6% bzw. -6,7%). Die Anzahl der Scheidungen von zwei ausländischen Staatsangehörigen erhöhte sich dagegen (+5,6%). Bei Fortsetzung der 2017 beobachteten Trends ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen (38,7%) eines Tages mit einer Scheidung enden könnten.

Auch auf Kantonsebene lässt sich dieser Abwärtstrend beobachten. Lediglich in Genf, Appenzell Ausserrhoden, Nidwalden, Jura, Appenzell Innerrhoden, Schwyz und Uri war eine Zunahme der Scheidungsfälle zu beobachten. Auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner bezogen war im Kanton Jura die Anzahl der durch Scheidung aufgelösten Ehen am höchsten, am niedrigsten war sie in Obwalden.

Stabile Geburtenhäufigkeit und Anstieg der freiwilligen Vaterschaftsanerkennungen

Die Geburtenzahl ging von 87 900 im Jahr 2016 auf 87 400 im Jahr 2017 leicht zurück (-0,6%). In den meisten Kantonen wurden 2017 weniger Kinder geboren als im Vorjahr. Lediglich die Kantone Zürich, Bern, Genf, Jura, Obwalden, Luzern, Basel-Landschaft, Nidwalden und Uri registrierten einen Geburtenanstieg. Die zusammengefasste Geburtenziffer blieb dagegen stabil bei 1,5 Kindern pro Frau, und auch das Durchschnittsalter der Mutter bei der Geburt des ersten Kindes betrug weiterhin 30,8 Jahre.

Bei den nicht ehelichen Geburten wurde eine erneute Zunahme von 21 300 im Jahr 2016 auf 22 000 im Jahr 2017 (+3,5%) festgestellt. Ihr Anteil belief sich auf 25,2%. Die Zahl der Vaterschaftserkennungen stieg auf 21 400 Fälle; das sind 5,0% mehr als im Vorjahr. Die Vaterschaftserkennungen durch Erklärung vor dem Zivilstandsamt nahmen zu, jene durch Erklärung vor einem Gericht waren hingegen rückläufig.

Zusätzliche Informationen wie Tabellen finden Sie im nachfolgenden PDF.


 

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