Armut ist in der Schweiz meist von kurzer Dauer. Zwischen 2017 und 2020 waren 16,3% der Bevölkerung in mindestens einem der vier Beobachtungsjahre von Einkommensarmut betroffen, aber lediglich 1,9% in allen vier Jahren. Im Lauf von vier Jahren waren somit deutlich mehr Personen armutsbetroffen, als die jährlichen Armutsquoten aufzeigen.
Europäischer Vergleich
Für den Vergleich mit anderen Ländern Europas wird die von Eurostat definierte Armutsgefährdungsquote verwendet.
Über die Jahre 2017 bis 2020 wurden 27,2% der Schweizer Wohnbevölkerung mindestens einmal als armutsgefährdet eingestuft. In Europa variiert dieser Wert zwischen 15,4% (Schweden) und 39,3% (Montenegro).
Die Schweiz gehört zu den Ländern mit einem eher niedrigen Anteil an langzeitgefährdeten Personen. 4,5% der Bevölkerung waren in allen vier Jahren armutsgefährdet. Am tiefsten war dieser Anteil in Ungarn mit 2,4% und am höchsten in Rumänien mit 13,8%.
Die SILC-Längsschnittdaten
Die an der Erhebung SILC teilnehmenden Personen werden während vier aufeinanderfolgenden Jahren befragt. Auf diese Weise können wesentliche Veränderungen der Lebensverhältnisse einzelner Personen beschrieben und die Entwicklung der Lebensbedingungen untersucht werden. Für die vorliegenden Auswertungen wurden alle Personen berücksichtigt, die von 2017 bis 2020 an SILC teilgenommen und in allen vier Jahren geantwortet haben (rund 2700 Personen). Weitere Informationen finden Sie im Bericht «SILC-Längsschnittsdaten».
2021 wurde das Gewichtungsmodell für die Längsschnittdaten 2018, 2019 und 2020 revidiert. Die Resultate ab 2018 sind deshalb nicht mehr direkt mit den Vorjahren vergleichbar (Bruch in der Zeitreihe). Weitere Informationen finden Sie im «Synthesebericht zur Revision der Längsschnittgewichtung SILC-2018».
Weiterführende Informationen
Grundlagen und Erhebungen
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektion Einkommen, Konsum und LebensbedingungenEspace de l'Europe 10
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Schweiz
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