Armut

In der Schweiz waren im Jahr 2022 (Einkommen 2021) 8,2% der ständigen Wohnbevölkerung in Privathaushalten von Einkommensarmut betroffen. Dies entspricht rund 702'000 Personen.

Zu den am stärksten betroffenen Gruppen zählten Personen, die alleine oder in Einelternhaushalten mit minderjährigen Kindern lebten, Personen ohne nachobligatorische Ausbildung, ausländische Personen aus ost- oder aussereuropäischen Staaten und Personen in Haushalten ohne Arbeitsmarktteilnahme.

Im Vergleich zum Vorjahr (8,7%) liegt die Armutsquote zwar tendenziell tiefer, hat sich statistisch aber nicht signifikant verändert. Zwischen den Jahren 2007 und 2013 ging die Armutsquote von 9,3% auf 5,9% zurück. Ab 2014 (6,7%) stieg sie jedoch wieder an. In der gleichen Zeit ging das verfügbare Einkommen der untersten Einkommensgruppe (unterste 10% der Einkommensverteilung) zurück.

Da in SILC wesentliche methodische Änderungen vorgenommen wurden, sind die Werte ab 2014 nicht mehr direkt mit den Vorjahren vergleichbar.

Armutsgrenze

Die Armutsgrenze wird von den Richtlinien der Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) abgeleitet und betrug 2022 durchschnittlich 2284 Franken im Monat für eine Einzelperson und 4010 Franken für zwei Erwachsene mit zwei Kindern.

Davon müssen die Ausgaben des täglichen Bedarfs (Essen, Hygiene, Mobilität etc.) sowie die Wohnkosten bezahlt werden, nicht jedoch die Prämien für die obligatorische Krankenversicherung. Diese werden wie die Sozialversicherungsbeiträge, Steuern und allfällige Alimente vorgängig vom Haushaltseinkommen abgezogen.


Armut der Erwerbstätigen

In der Schweiz waren 2022 3,8% aller Erwerbstätigen von Armut betroffen. Dies entspricht rund 144’000 Personen.

Die Einkommenssituation der Erwerbstätigen wird wesentlich durch die Arbeitsform und -bedingungen bestimmt. Folgende Gruppen waren besonders häufig trotz Erwerbstätigkeit armutsbetroffen:

  • Personen, die nicht ganzjährig erwerbstätig waren
  • Selbstständigerwerbende
  • Personen mit befristeten Arbeitsverträgen
  • Personen, die in kleinen Betrieben tätig sind

Bei der Armutsquote der Erwerbstätigen ist im zeitlichen Verlauf kein klarer Trend erkennbar.

Der Armut von erwerbstätigen Personen kommt eine besondere Beachtung zu, da die Ausübung einer Erwerbstätigkeit als Mittel zur Reduktion des Armutsrisikos gilt.

Weiterführende Informationen

Tabellen

Publikationen

Medienmitteilungen

Methodologie

Grundlagen und Erhebungen

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Einkommen, Konsum und Lebensbedingungen
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Suisse
Tel.
+41 58 463 64 21

Kontakt

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/wirtschaftliche-soziale-situation-bevoelkerung/soziale-situation-wohlbefinden-und-armut/armut-deprivation/armut.html