Erwerbsbeteiligung

Bedeutung des Indikators

Die Beteiligung am Arbeitsmarkt ist ein wichtiges, im Gleichstellungsgesetz stark verankertes Element bei der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Sie wird hier gemäss den internationalen Standards des International Labour Organization (ILO) betrachtet.

Arbeitsmarktstatus

Von den Menschen mit Behinderungen im Erwerbsalter (16-–64 Jahre) beteiligen sich mehr als zwei von drei am Arbeitsmarkt: 2019 waren 68% erwerbstätig und 4% erwerbslos, was zusammen 72% Erwerbspersonen ergibt. Diese Zahlen belegen ein starkes Engagement von Menschen mit Behinderungen im Erwerbsleben. Auch bei Menschen mit Behinderungen, die stark eingeschränkt sind, sind zu etwas weniger als der Hälfte Erwerbspersonen (47%). Dennoch ist dieses Engagement geringer als bei Menschen ohne Behinderungen (87%).

Diese Anteile haben sich seit 2007 kaum verändert und die Abweichungen zwischen zwei Messzeitpunkten sind statistisch nicht signifikant.

Entwicklung

Teilzeit und Vollzeit

Von den erwerbstätigen Menschen mit Behinderungen arbeiten 47% Teilzeit (weniger als 36 Stunden pro Woche), während dies bei Menschen ohne Behinderungen nur bei 34% der Fall ist (Werte von 2019). Dieser Unterschied hängt stark mit der Behinderung zusammen: 19% der teilzeitbeschäftigten Personen mit Behinderungen (stark eingeschränkte Personen: 36%) geben an, in erster Linie aus gesundheitlichen Gründen nicht vollzeitlich tätig zu sein (bei Personen ohne Behinderungen liegt dieser Anteil bei 1%).

Frauen und Männer mit Behinderungen

68% der Frauen mit Behinderungen sind erwerbstätig (Werte von 2019). Gegenüber Männern mit Behinderungen (78%) und Frauen ohne Behinderungen (83%) sind sie am Arbeitsmarkt weniger stark vertreten. Dies aus zweierlei Gründen: weil sie eine Behinderung haben und weil sie Frauen sind.

Die Behinderung hat auch einen Einfluss auf das geleistete Arbeitsvolumen: 29% der erwerbstätigen Männer mit Behinderungen arbeiten Teilzeit, gegenüber 17% der erwerbstätigen Männer ohne Behinderungen. Bei den Frauen ist Teilzeitarbeit allgemein sehr verbreitet und der Unterschied zwischen erwerbstätigen Frauen mit und ohne Behinderungen geringer (63% gegenüber 54%).

Alter und Behinderung

Bei den unter 40-Jährigen ist die Erwerbsbeteiligung der Menschen mit Behinderungen in etwa gleich hoch wie bei den Menschen ohne Behinderungen (2019: 80% gegenüber 85%). Junge Menschen mit Behinderungen arbeiten jedoch häufiger Teilzeit als die gleichaltrigen Erwerbstätigen ohne Behinderungen (44% gegenüber 34%).

Ab 40 Jahren führen Behinderungen zu einem deutlichen Rückzug aus dem Erwerbsleben, was sich sowohl bei der Arbeitsmarktteilnahme (die Erwerbsbeteiligung der Menschen mit Behinderungen sinkt auf 69%, während sie bei Menschen ohne Behinderungen 90% beträgt) als auch bei der Zunahme der Teilzeitbeschäftigung (49% der älteren Arbeitnehmenden mit Behinderungen gegenüber 34% bei jenen ohne Behinderungen) bemerkbar macht.

Weiterführende Informationen

Tabellen

Grafiken

Publikationen

Medienmitteilungen

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Mehr zu diesem Thema

Weitere Informationen zu diesem Thema (Ergebnisse nach Geschlecht, zusätzliche Ergebnisse usw.) sind in den herunterladbaren Tabellen auf dieser Seite zu finden.

Mehr zur Erwerbsbeteiligung von Menschen mit Behinderungen

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektionen Gesundheitsversorgung, Gesundheit der Bevölkerung
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz

Kontakt

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