Die Beteiligung am Arbeitsmarkt ist ein wichtiges, im Gleichstellungsgesetz stark verankertes Element bei der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Sie wird hier gemäss den internationalen Standards des International Labour Organization (ILO) betrachtet.
Bedeutung des Indikators
Arbeitsmarktstatus
Von den Menschen mit Behinderungen im Erwerbsalter (16-–64 Jahre) beteiligen sich mehr als zwei von drei am Arbeitsmarkt:2021 waren 68% erwerbstätig und 5% erwerbslos, was zusammen 73% Erwerbspersonen ergibt. Diese Zahlen belegen ein starkes Engagement von Menschen mit Behinderungen im Erwerbsleben. Auch Menschen mit stark einschränkenden Behinderungen sind zur Hälfte Erwerbspersonen (51%). Dennoch nehmen sie seltener am Arbeitsmarkt teil als Menschen ohne Behinderung (88%).
Diese Anteile haben sich seit 2015 kaum verändert und die Abweichungen zwischen zwei Messzeitpunkten sind statistisch nicht signifikant.
Entwicklung
Teilzeit und Vollzeit
50% der erwerbstätigen Menschen mit Behinderungen arbeiten Teilzeit, bei den Personen mit starken Einschränkungen sind es 67%. In der übrigen Bevölkerung liegt der Anteil der Teilzeitbeschäftigten bei 37% (Werte von 2021).
Frauen und Männer mit Behinderungen
69% der Frauen mit Behinderungen sind erwerbstätig (Werte von 2021). Gegenüber Männern mit Behinderungen (78%) und Frauen ohne Behinderungen (84%) sind sie am Arbeitsmarkt weniger stark vertreten. Dies aus zweierlei Gründen: weil sie eine Behinderung haben und weil sie Frauen sind.
Der Geschlechterunterschied bei der Teilzeitarbeit ist auch in der Bevölkerung mit Behinderungen zu beobachten. Frauen mit Behinderungen arbeiten mehrheitlich Teilzeit (66%), Männer mit Behinderungen hingegen nur zu 30%.
Alter und Behinderung
Bei den unter 40-Jährigen ist die Erwerbsbeteiligung der Menschen mit Behinderungen in etwa gleich hoch wie bei den Menschen ohne Behinderungen (2021: 80% gegenüber 85%).
Ab 40 Jahren führen Behinderungen zu einem deutlichen Rückzug aus dem Erwerbsleben. Dies zeigt sich sowohl bei der Arbeitsmarktteilnahme (die Erwerbsbeteiligung der Menschen mit Behinderungen sinkt auf 70%, während sie bei Menschen ohne Behinderung 90% beträgt) als auch bei der Zunahme der Teilzeitbeschäftigung (53% der älteren Arbeitnehmenden mit Behinderungen gegenüber 36% bei jenen ohne Behinderung).
Weiterführende Informationen
Grundlagen und Erhebungen
Die Ergebnisse auf dieser Seite beziehen sich (sofern nicht anders vermerkt) auf Menschen mit Behinderungen gemäss Gleichstellungsgesetz. Die genaue Definition und die Abgrenzung gegenüber anderen Definitionen von Behinderung finden Sie im untenstehenden Merkblatt zu Menschen mit Behinderungen.
Mehr zu diesem Thema
Weitere Informationen zu diesem Thema (Ergebnisse nach Geschlecht, zusätzliche Ergebnisse usw.) sind in den herunterladbaren Tabellen auf dieser Seite zu finden.
Mehr zur Erwerbsbeteiligung von Menschen mit Behinderungen
Link zum Thema 21 - Nachhaltige Entwicklung > Indikatorensystem MONET
Die Erwerbsbeteiligung von Menschen mit Behinderungen als Indikator der nachhaltigen Entwicklung
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