Menschen mit Behinderungen gemäss Gleichstellungsgesetz
Prävalenz in der Bevölkerung
Als Menschen mit Behinderungen gemäss Gleichstellungsgesetz gelten in 2019 22% der Bevölkerung. Eine Minderheit war bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens stark eingeschränkt.
Der Anteil der Menschen mit Behinderungen steigt mit dem Alter an. Lediglich 10% der jungen Erwachsenen zwischen 16 und 24 Jahren leben mit einer Behinderung, gegenüber 47% der Personen ab 85 Jahren. Viele funktionelle Einschränkungen oder behindernde Erkrankungen treten mit dem Alter auf. Unter den Personen ab 65 Jahren bilden diejenigen Personen eine Minderheit, die bereits eine Behinderung hatten, als sie jünger waren.
Der höchste Anteil von Menschen mit Behinderungen wird bei Frauen, in der Region Nordwestschweiz, bei Schweizerinnen und Schweizern sowie bei Personen, die nach der obligatorischen Schule keine Ausbildung abgeschlossen haben, verzeichnet. Die Unterschiede können durch mehrere Faktoren erklärt werden: Zusammenspiel dieser Merkmale, Unterschiede zwischen den Bevölkerungsgruppen in Bezug auf den Gesundheitszustand oder auf das subjektive Verständnis von Gesundheit, usw.
Methoden
Das BFS definiert «Menschen mit Behinderungen gemäss Behindertengleichstellungsgesetz» als Personen, die ein dauerhaftes Gesundheitsproblem haben und die bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens (stark oder etwas) eingeschränkt sind.
Mehr zu dieser Definition und zur Abgrenzung gegenüber anderen Definitionen von Behinderung im Merkblatt zu Menschen mit Behinderungen unten in Definitionen.
Die Ergebnisse basieren auf der Wohnbevölkerung ab 16 Jahre, die in einem Privathaushalt lebt (ohne Kinder und ohne Personen, die in Heimen leben).
Soziodemografie von Menschen mit Behinderungen 16 bis 64 Jahre alt
(Altersgruppe der Indikatoren der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen)
Menschen mit Behinderungen sind im Durchschnitt älter als Menschen ohne Behinderungen. Das liegt daran, dass das Risiko, behindert zu werden, mit steigendem Alter zunimmt. Nur 9% der Menschen mit Behinderungen sind in der Alterklasse von 16 bis 24 Jahren, während mehr als die Hälfte (60%) zur Altersklasse von 45 bis 64 Jahren gehören. Der Mittelwert liegt bei 45,6 Jahren. Für Menschen ohne Behinderungen betragen die Werte für die Altersklassen 18% und 39%; der Mittelwert beträgt 39,5 Jahre.
Es gibt mehr Frauen als Männer mit Behinderungen (58% gegenüber 42%). Diese Feststellung gilt für alle Altersklassen, wobei der Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern je nach Altersklasse variiert. Unter den Personen, die sich als stark eingeschränkt bezeichnen, ist der Unterschied weniger ausgeprägt.
Die geografische Verteilung der Menschen mit Behinderungen auf die Grossregionen der Schweiz ist mit jener der übrigen Bevölkerung vergleichbar. Der einzige signifikante Unterschied betrifft die Region Espace Mittelland, in der 25% der Menschen mit Behinderungen und lediglich 21% der Menschen ohne Behinderungen leben, sowie die Genferseeregion, in der 16% der Menschen mit Behinderungen und 20% der Menschen ohne Behinderungen leben .
Bei der Betrachtung nach Nationalität zeigt sich, dass der Anteil der Schweizer Staatsangehörigen bei den Menschen mit Behinderungen höher ist als bei der restlichen Bevölkerung (79% gegenüber 73%).
Die Ergebnisse auf dieser Seite beziehen sich (sofern nicht anders vermerkt) auf Menschen mit Behinderungen gemäss Gleichstellungsgesetz. Die genaue Definition und die Abgrenzung gegenüber anderen Definitionen von Behinderung finden Sie im untenstehenden Merkblatt zu Menschen mit Behinderungen.