Die Neurentenstatistik (NRS) ist eine Vollerhebung, die beschreibt, wie viele Personen aus dem Schweizer Vorsorgesystem neu eine Altersrente erhalten oder einen Kapitalbezug tätigen. Die Daten liegen zu allen drei Säulen vor. Die Statistik erfasst neben der Anzahl der neuen Bezügerinnen und Bezüger auch die Höhe der betreffenden Auszahlung.
Statistik der neuen Leistungsbeziehenden aus der Altersvorsorge (Neurentenstatistik)
Anzahl neue Beziehende von Leistungen aus dem Altersvorsorgesystem
Im Jahr 2021 haben 223 900 Personen mindestens eine neue Altersleistung aus dem Altersvorsorgesystem bezogen (ohne Doppelzählungen). Bei den Leistungen aus der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) ist das Geschlechterverhältnis relativ ausgeglichen. Hingegen bezogen deutlich mehr Männer eine Leistung aus der zweiten oder dritten Säule als Frauen. Dies, weil Frauen aus familiären Gründen häufiger als Männer auf eine Erwerbstätigkeit verzichten beziehungsweise Löhne beziehen, die unter der Eintrittsschwelle für die berufliche Vorsorge (BV) liegen. Allerdings sind die meisten Bezügerinnen und Bezüger verheiratet. In diesen Fällen ist der Haushalt in der Regel eine ökonomische Einheit, wodurch die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel zwischen den Geschlechtern wesentlich ausgeglichener verteilt sein dürften als die individuell ausbezahlten Beträge.
2021 bezogen 85% aller Neurentnerinnen und Neurentner der AHV ihre Altersrente mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters. 9% bezogen die AHV-Rente vor dem gesetzlichen Rentenalter. Im Vergleich zur AHV wird der Erstbezug in der BV und der gebundenen Selbstvorsorge flexibler gehandhabt. Hier bezogen im Jahr 2021 42% (BV-Rente), 42% (BV-Kapital), bzw. 55% (Säule 3a-Kapital) aller neuen Leistungsbezüger bereits vor dem gesetzlichen Rentenalter eine Altersleistung. Es ist zu beachten, dass unbekannt ist, wie sich der Erwerbsstatus oder das Erwerbspensum dieser Personen zum Zeitpunkt des Leistungsbezuges ändert. Zudem werden keine Kohorten betrachtet, womit es sich bei den angegebenen Prozentzahlen nicht um klassische Vorbezugsquoten handelt.
Rente |
Kapital |
Total2 |
|||
---|---|---|---|---|---|
AHV |
BV (PK und FZE) |
BV (PK und FZE) |
Säule 3a |
|
|
Total (alle Altersgruppen)1 |
96 292 |
44 915 |
61 320 |
117 955 |
223 900 |
Männer (alle Altersgruppen) |
46 956 |
25 752 |
34 974 |
67 544 |
120 103 |
Frauen (alle Altersgruppen) |
49 336 |
19 101 |
26 294 |
50 349 |
103 621 |
Männer (vor gesetzl. RA) |
4 462 |
11 480 |
14 774 |
37 447 |
58 346 |
Frauen (vor gesetzl. RA) |
4 189 |
7 497 |
10 903 |
26 872 |
43 506 |
Männer (gesetzliches RA) |
39 812 |
12 596 |
13 924 |
19 867 |
43 514 |
Frauen (gesetzliches RA) |
42 416 |
8 999 |
9 701 |
16 168 |
44 880 |
Männer (nach gesetzl. RA) |
2 682 |
1 676 |
6 276 |
10 230 |
18 243 |
Frauen (nach gesetzl. RA) |
2 731 |
2 605 |
5 690 |
7 309 |
15 235 |
2) Diese Spalte zeigt die Gesamtzahl der Begünstigten pro Zeile. Personen, welche im selben Jahr mehrere Leistungen bezogen haben, werden nur einmal gezählt.
Bemerkungen:
AHV = Alters- und Hinterlassenenversicherung (hier nur Altersversicherung relevant)
BV = Berufliche Vorsorge
PK = Pensionskassen
FZE = Freizügigkeitseinrichtungen
RA = Rentenalter
Weitere Bemerkungen sind in der Tabelle T1 der Publikation «Neurentenstatistik 2015 – Definitive Resultate im Überblick» enthalten. Quelle: BFS – Neurentenstatistik (NRS)
© BFS 2023
Höhe neuer Renten aus der AHV und BV
Die AHV-Altersneurente lag 2021 bei 1809 Franken pro Monat (Medianwert). «Medianwert» bedeutet, dass 50% der Personen eine höhere und 50% eine tiefere Rente erhielten. Die AHV-Renten der Personen, die ihre Rente vor dem gesetzlichen Rentenalter bezogen, lagen erwartungsgemäss etwas tiefer als die Renten derer, die sie mit 65 bzw. 64 Jahren bezogen.
Die monatliche BV-Neurente lag 2021 bei 1701 Franken (Medianwert). 2021 war die monatliche BV-Medianrente bei den Männern, die ihre erste Rente vor dem gesetzlichen Rentenalter von 65 Jahren bezogen haben, am höchsten (2595 Franken), gefolgt von den Neubezügern über 65 Jahren (1948 Franken). Am tiefsten waren die monatlichen Medianrenten mit 1800 Franken bei den Männern, die sich im gesetzlichen Rentenalter von 65 Jahren pensionieren liessen.
Bei den Frauen zeigt sich ein leicht anderes Bild. Dort waren die Medianrenten aus der 2. Säule bei den Frauen, die sie nach dem gesetzlichen Rentenalter von 64 Jahren erstmals bezogen haben, am höchsten (1415 Franken), gefolgt von den Neubezügerinnen, die sie vor ihrem 64. Altersjahr geltend machten (1378 Franken). Wie bei den Männern erhielten auch die Frauen, die ihre erste Rente mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters bezogen haben, die niedrigsten Renten (1032 Franken).
Höhe Kapitalbezüge aus der BV und Säule 3a
Betrachtet man die verschiedenen Altersgruppen bei den BV-Kapitalbezügen, zeigen sich im Vergleich zu den BV-Renten leicht unterschiedliche Tendenzen. Männer mit Kapitalbezug vor dem gesetzlichen Rentenalter erhielten die höchsten Kapitalauszahlungen (170 316 Franken), gefolgt von den Männern mit Kapitalbezug bei Erreichen des gesetzlichen Rentenalters (158 770 Franken). Die niedrigsten Kapitalauszahlungen erhielten Männer, die das Kapital nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters bezogen (134 952 Franken). Im Gegensatz dazu erhielten Frauen, die ihr Kapital nach dem gesetzlichen Rentenalter bezogen, die höchsten Kapitalauszahlungen (66 383 Franken), gefolgt von den Frauen im gesetzlichen Rentenalter (64 899 Franken). Frauen, die ihr Kapital vor dem gesetzlichen Rentenalter bezogen, erhielten die niedrigsten Kapitalauszahlungen (62 988 Franken).
Im Gegensatz zur BV weisen die Kapitalauszahlungen aus der Säule 3a keine nennenswerten Unterschiede nach Altersgruppen auf. Im Jahr 2021 betrug der Kapitalbezug 46 282 Franken (Median).
Neue Beziehende einer Altersleistung aus einer Pensionskasse, nach Leistungskombination und Geschlecht
Im Jahr 2021 erhielten 44% aller neuen Beziehenden einer Altersleistung aus einer Pensionskasse ausschliesslich eine Neurente. 36% bezogen ausschliesslich Kapital und 20% sowohl eine Neurente als auch Kapital. Die Frauen bezogen mit 50% häufiger ausschliesslich eine Rente als die Männer (40%). Hingegen bezogen die Männer häufiger sowohl Kapital als auch eine Neurente (24% vs. 14% bei den Frauen).
Weiterführende Informationen
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