Auf die Umwelt bezogen ist der gesamte Energieverbrauch (Bruttoenergieverbrauch) von Interesse und weniger die unter Berücksichtigung der Umwandlungs- und Verteilungsverluste tatsächlich genutzte Energiemenge (Endenergieverbrauch). Der in den beiden Grafiken gezeigte Energieeinsatz entspricht dem Bruttoenergieverbrauch abzüglich dem Import/Exportsaldo an Elektrizität. Letzterer kann je nach Jahr positiv oder negativ sein: 2021 wurde mehr Elektrizität importiert als exportiert. Dementsprechend lag der Bruttoverbrauch höher als der Energieeinsatz – um knapp 1%. Sowohl Energieeinsatz wie auch Bruttoverbrauch berücksichtigen jedoch nicht die Umwandlungs- und Verteilungsverluste, die je nach Energieträger sehr unterschiedlich sein können: Bei der Stromproduktion aus Wasserkraft z.B. wird davon ausgegangen, dass keine Verluste entstehen, während bei der Umwandlung von Kernbrennstoffen rund zwei Drittel der Energie in Form von Wärme entweicht.
2021 stammten 70% der in der Schweiz eingesetzten Energie aus dem Ausland. Kurzfristig bestimmen Konjunkturlage und Witterung den Verbrauch von Energie. Längerfristig sind insbesondere Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung sowie Veränderungen in der Technologie und des Lebensstils wichtige Einflussfaktoren. Seit 1990 hat der Bruttoenergieverbrauch um 0,2% abgenommen und belief sich 2021 auf 1 015 690 Terajoules. Davon stammen 49% von fossilen Energieträgern.
Werden die Umwandlungs- und Verteilungsverluste abgezogen, ergibt sich der Endenergieverbrauch. Dieser lag im Jahr 2021 bei 794 720 Terajoules, wobei der Verkehr mit 32% die grösste Verbrauchergruppe darstellte, gefolgt von den Haushalten (30%), der Industrie (19%) und den Dienstleistungen (17%).