Bildung und Wissen gelten als Schlüsselfaktoren für individuelle und gesellschaftliche Entwicklung. Sie können die persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten begünstigen und die soziale Kohäsion stärken. Als Teil des Humankapitals ist Bildung ein wesentliches Element für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit einer Volkswirtschaft und damit für die Generierung von Wohlfahrt. Die Wahl des Anteils an finanziellen Ressourcen, der für die Bildung aufgewendet werden soll, ist somit gerade in der heutigen Informations- und Wissensgesellschaft eine der zentralen Investitionsentscheidungen sei es für das Individuum, Unternehmen oder den Staat. Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandprodukt ist ein Indikator für die finanziellen Investitionen des Staates in die Bildung.
Das Gewicht, das eine Gesellschaft durch ihre Ausgabenpolitik dem Aufgabenbereich Bildung gibt, kann mit der Berechnung des Anteils der Bildungsausgaben am BIP ausgedrückt werden.
Stand 14. Dezember 2022
Die wichtigsten Ergebnisse
2019 haben Bund, Kantone und Gemeinden 40 Milliarden Franken für Bildungszwecke ausgegeben. Die öffentlichen Bildungsausgaben entsprechen 5,5% des Bruttoinlandprodukts (727,2 Milliarden Franken im Jahr 2019), dieser Anteil liegt seit 1995 jeweils zwischen 4,7% und 5,5%. In der Schweiz fallen 92% der Bildungsausgaben als laufende Ausgaben an, die restlichen 8% werden als Investitionen getätigt.
Kontext
Die öffentlichen Bildungsausgaben entsprechen etwa einem Sechstel der öffentlichen Gesamtausgaben von 230 Milliarden Franken. Die Hälfte der öffentlichen Bildungsausgaben (20 Milliarden Franken) wird für die obligatorische Schule (inkl. Sonderschulen) aufgewendet. Nahezu zwei Drittel der Lernenden und Studierenden (60%) werden auf diesen Stufen unterrichtet. 15% der Ausgaben fliesst in die Sekundarstufe II. Die privaten Bildungsausgaben der ausbildenden Unternehmen (2,6 Milliarden Franken im Jahr 2016 für die duale Berufsbildung) sind hier nicht inbegriffen. Knapp ein Viertel der öffentlichen Bildungsausgaben (23%) wird auf der Tertiärstufe und 11% für Forschung investiert.
Vergleich mit subjektiven Daten
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Internationaler Vergleich
% | |
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Schweiz | 4,5 |
Italien | 3,3 |
Frankreich | 4,5 |
Deutschland | 3,6 |
Österreich | 4,5 |
USA | 4,2 |
EU (23 Länder) | 3,9 |
OECD - Total | 4,1 |
Tabellen
Methodologie
Die öffentlichen Ausgaben für die Grundlagenforschung und "F&E in Bildung" sind Teil der öffentlichen Bildungsausgaben. Die ausserordentlichen Personal-, Sach- und Betriebsausgaben sind ausgeschlossen.
Definitionen
Definition des Indikators
Die öffentlichen Bildungsausgaben setzen sich zusammen aus den laufenden Ausgaben und den Investitionsausgaben der öffentlichen Haushalte (Bund, Kantone, Gemeinden und Sozialversicherungen) für die obligatorischen Schulen (inkl. Tagesbetreuung), die Sonderschulen, die berufliche Grundbildung, die allgemeinbildenden Schulen, die gymnasialen Maturitätsschulen, die höhere Berufsbildung und die Hochschulen. Auch Ausgaben für Forschung und Entwicklung und Stipendien werden mit eingerechnet.