Lebenserwartung

Gesundheit und eine hohe Lebenserwartung werden vor allem durch gut verteilten materiellen Wohlstand, ausgewogene und gesunde Ernährung, risikoarme Arbeitsbedingungen und eine saubere Umwelt gefördert. Der soziale Status spielt eine zentrale Rolle für die Gesamtlebenserwartung und ist wichtiger als beispielsweise eine qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung. Je höher der soziale Status – gemessen z.B. am Bildungsniveau – desto höher entwickelt sind die Fähigkeiten und Fertigkeiten o.g. Determinanten aktiv zu beeinflussen respektive ein lebensverlängerndes Gesundheitsverhalten (Ernährung, Bewegung, etc.) zu praktizieren. Eine steigende Lebenserwartung beeinflusst die demografische Struktur einer Gesellschaft, was wiederum Rückwirkungen auf die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Sozialwerke eines Landes hat.
Der Gesundheitszustand wirkt in besonderem Masse auf die Lebensqualität jedes Menschen und seines Umfelds ein und ist ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Die Lebenserwartung ist ein typischer Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand einer Bevölkerung. Zusammen mit einer Einschätzung der eigenen Gesundheit gibt er Auskunft über die Lebensjahre mit potentiell hoher Qualität des Daseins.
Der Indikator zeigt, wie viele Lebensjahre Neugeborene erwarten können (in denen die Gesundheit als gut eingeschätzt wird).

Tabellen

Methodologie

Der Indikator "Lebenserwartung in guter Gesundheit" basiert auf dem selbst wahrgenommenen Gesundheitsempfinden, welches positiv mit objektiven Gesundheitsindikatoren (wie der Grad einer Behinderung oder das Vorhandensein chronischer Leiden) korreliert und bei der Vorhersage von Morbidität und Mortalität als guter Prädikator gilt (vgl. Schneider Sven (1999), Das subjektive Gesundheitsempfinden im Lebensverlauf). Die Durchschnittswerte verbergen allerdings unterschiedliche Schicksale; eine Minderheit von Menschen, welche lange Zeit pflegebedürftig bleibt – etwa aufgrund hirnorganischer Störungen oder langjähriger körperlicher Krankheiten –, und eine grosse Gruppe von Menschen, welche erst gegen Lebensende eine Phase der Pflegebedürftigkeit erfahren (vgl. Hoepflinger François (2003), Zur Entwicklung der behinderungsfreien Lebenserwartung in der Schweiz).

Definitionen

Definition des Indikators
Die Lebenserwartung bei Geburt entspricht der durchschnittlichen Zahl der zu erwartenden Lebensjahre eines Neugeborenen unter der Voraussetzung, dass die altersspezifischen Sterblichkeitsverhältnisse eines bestimmten Kalenderjahres während des ganzen Lebens konstant bleiben würden. Die Lebenserwartung im Alter von x Jahren entspricht der durchschnittlichen Zahl der zu erwartenden weiteren Lebensjahre einer x-jährigen Person, sofern die altersspezifischen Sterblichkeitsverhältnisse eines bestimmten Kalenderjahres zukünftig konstant bleiben würden.
Die Lebenserwartung in guter Gesundheit errechnet sich aus der Lebenserwartung für jede Altersklasse und dem Anteil an Personen, die sich in jeder Altersklasse gesund oder krank fühlen. Das Konzept der Lebenserwartung in guter Gesundheit berücksichtigt demnach neben der Lebensdauer auch die gesundheitliche Qualität der verbrachten Lebensjahre.

Kontakt

Bundesamt für Statistik Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz

Kontakt

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/querschnittsthemen/wohlfahrtsmessung/bestaende/humankapital/lebenserwartung.html