Siedlungsabfälle und die Effizienz bei den Siedlungsabfällen veranschaulichen das Konsum- und Produktionsverhalten der Bevölkerung und der Unternehmen sowie deren Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Der Indikator «Siedlungsabfälle» widerspiegelt die Emissionen und Abfälle, die in die Umwelt gelangen, und steht somit für die Auswirkungen auf das natürliche Kapital. Eine hohe Effizienz bei den Siedlungsabfällen trägt dabei zum Erhalt der Wohlfahrt bei.
Stand 14. Dezember 2023
Die wichtigsten Ergebnisse
Zwischen 1990 und 2021 haben die Siedlungsabfälle um 50% zugenommen. Diese Zunahme folgt in etwa dem Verlauf des Bruttoinlandprodukts BIP: Pro erwirtschafteten Franken wurde 2021 ungefähr dieselbe Abfallmenge wie 1990 verursacht. Hingegen haben die Siedlungsabfälle stärker zugenommen als die Wohnbevölkerung: 2021 fielen 701 Kilogramm Siedlungsabfälle pro Person an, das sind knapp 100 Kilogramm oder 15% mehr als im Jahr 1990. Darin nicht enthalten sind allerdings diejenigen Abfälle, die im Ausland bei der Herstellung der importierten Produkte verursacht werden.
Kontext
Im Jahr 2021 fielen in der Schweiz 6,1 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle an. 52% davon wurden separat gesammelt und dem Recycling zugeführt. 1990 betrug dieser Anteil noch 29%. Der restliche, nicht verwertbare Anteil wurde in Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt bzw. vor 2005 entweder verbrannt oder deponiert. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme wird für die Fernwärmenutzung und die Stromproduktion genutzt.
Gemäss der Erhebung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) zur Kehrichtzusammensetzung 2012 bestand der Inhalt der untersuchten Abfallsäcke zu knapp einem Drittel aus biogenen Abfällen. 13,5% war Papier, 12,8% Verbundwaren und 11,0% machten Kunststoffe aus. Ebenfalls beachtliche Anteile trugen mineralische Abfälle (6,5%), Verbundverpackungen (5,7%), Karton (3,8%), Glas (3,5%) und Textilien (3,3%) bei.
Vergleich mit subjektiven Daten
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Internationaler Vergleich
kg pro Person | |
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Schweiz | 704 |
Italien (2020) | 487 |
Frankreich | 561 |
Deutschland | 647 |
Österreich (2019) | 588 |
USA (2018) | 812 |
EU (OECD - Europe; 2020) | 501 |
OECD - Total (2020) | 534 |
Tabellen
Methodologie
Die Abfalldaten stammen aus verschiedenen Quellen und werden vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) veröffentlicht. Das BIP wird jährlich vom Bundesamt für Statistik (BFS) im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung berechnet. Die Angaben zur Bevölkerungsentwicklung sind bis 2010 der Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes (ESPOP) und ab 2011 der Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) des BFS entnommen (ständige Wohnbevölkerung am Jahresende).
Definitionen
Definition des Indikators
Dieser Indikator zeigt die Entwicklung der Siedlungsabfälle, ihre Effizienz – gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Menge Siedlungsabfälle – sowie den Siedlungsabfällen pro Person. Das BIP ist in realen Preisen, also teuerungsbereinigt angegeben.