Ein funktionsfähiger Arbeitsmarkt ist eine wichtige Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Entwicklung. Die regionalen Arbeitsmärkte repräsentieren einerseits die Nachfrage nach Arbeitsleistung durch die Unternehmen, andererseits das Reservoir an Arbeitnehmenden. Der Übertritt in die Arbeitswelt reduziert das Risiko für Verarmung und soziale Ausgrenzung.
Im Jahr 2022 lag die Arbeitslosigkeit gesamtschweizerisch mit 2,2% (2021 war es 3,0% und 2000 1,8%). Die Entwicklungslinien der Arbeitslosenquote zwischen 1998 und 2022 zeigen, auf unterschiedlichem Niveau, in allen Regionen weitgehend denselben Verlauf. In den Agglomerationen der lateinischen Schweiz waren gesamthaft die höchsten Arbeitslosenquoten zu verzeichnen.
Am höchsten liegt die Arbeitslosigkeit im Jahr 2022 – wie in den vorherigen Jahren - in den urbanen Arbeitsmarktregionen und generell in der lateinischen Schweiz. Demgegenüber liegt die Arbeitslosenquote in mehr als die Hälfte der Arbeitsmarktregionen unter dem schweizerischen Durchschnitt (2,2%).
Die Jugendarbeitslosenquote (15- bis 24-Jährige) war 2022 - wie in den vorherigen Jahren - in den lateinischen Kantonen am stärksten. Die höchsten Werte wurden in den Kantonen Jura, Tessin, Genf und Basel-Stadt registriert.
Die räumliche Verteilung der Langzeitarbeitslosigkeit stimmt allgemein mit der Gesamtarbeitslosigkeit überein, mit höheren Werten in einem Teil des Jurabogens sowie im Genfersee-Gebiet und im Tessin.
Der Anteil der durch Frauen ausgeübten Beschäftigung (Vollzeitäquivalente) in der Schweiz lag 2020 bei rund 40%, wobei die Werte je nach Arbeitsmarktregion von knapp 30% bis knapp 50% reichten. Am höchsten war dieser Anteil eher in urbanen Arbeitsmarktregionen, besonders im Genfersee-Gebiet und in der Umgebung von Zürich, in denen von Bern und Basel, sowie in gewissen Arbeitsmarktregionen des Jurabogens. Dieser Anteil ist in rund 40% der Arbeitsmarktregionen höher als den Schweizer Wert.
Weiterführende Informationen
Tabellen
Definitionen
Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten: Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten resultiert aus der Umrechnung des Arbeitsvolumens (gemessen als Beschäftigte oder Arbeitsstunden) in Vollzeitbeschäftigte. Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten ist definiert als das Total der geleisteten Arbeitsstunden dividiert durch das Jahresmittel der Arbeitsstunden, die durch Vollzeitbeschäftigte erbracht werden.
Agglomérations (définition de l'OFS de 2012): Une agglomération est un groupe de communes totalisant plus de 20‘000 habitants (y c. nuitées dans l’hôtellerie converties). Elle se compose d’un centre dense et en règle générale d’une couronne. La délimitation de la couronne se base sur l’intensité des flux de pendulaires.
Arbeitsmarktregionen (Definition des BFS, 2018): Arbeitsmarktregionen sind Gebiete, in denen die Mehrheit der Erwerbstätigen lebt und arbeitet. Die statistische Gliederungsmethode stützt sich auf die Matrix der Pendlerströme zwischen sämtlichen Schweizer Gemeinden. Auf diese Weise wurden insgesamt 101 Arbeitsmarktregionen festgelegt.
Methodologie
Arbeitslosenquote (gemäss Seco): Die Arbeitslosenquoten des SECO werden auf Basis der Arbeitslosenstatistik des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) und den Erwerbspersonen gemäss der Strukturerhebung (SE; inkl. Diplomaten und internationale Funktionnäre) sowie damals der Volkszählung (VZ) des BFS berechnet. Für die Berechung dieser Quoten benutzt das SECO genauer für die Erwerbspersonen:
- Seit des Referenzjahres 2020: die kumulierten Daten der SE 2018-2020 (inkl. Diplomaten und internationale Funktionnäre),
- Für die Referenzjahre 2017 bis 2019: die kumulierten Daten der SE 2015-2017 (inkl. Diplomaten und internationale Funktionnäre),
- Für die Referenzjahre 2014 bis 2016: die kumulierten Daten der SE 2012-2014 (inkl. Diplomaten und internationale Funktionnäre),
- Für die Referenzjahre 2010 bis 2013: die Daten der SE 2010 (inkl. Diplomaten und internationale Funktionnäre),
- Für die Referenzjahre 2000 bis 2009: die Date der VZ 2000,
- Für die Referenzjahre 1990 bis 1999: die Daten der VZ 1990
Die Quoten werden nur publiziert, wenn die dafür benutzte Erwerbsbevölkerung einen Variationskoeffizient kleiner als 10% hat.
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