2020 betrug der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern im privaten Sektor 13,8 Prozent.
Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern hat im privaten Sektor seit 1994 abgenommen. Er blieb von 2006 bis 2012 bei rund 19% relativ stabil und hat sich anschliessend weiter verringert: 2020 betrug der standardisierte monatliche Bruttomedianlohn der Frauen im privaten Sektor 5779 Franken, jener der Männer 6705 Franken. Dies entspricht einer Lohndifferenz von 13,8%.
Im privaten Sektor waren 2020, basierend auf dem arithmetischen Mittelwert, 45,3% (d.h. 724 Franken pro Monat) des Lohnunterschieds unerklärt.
Öffentlicher Sektor
Die Lohnunterschiede im öffentlichen Sektor sind geringer als jene im privaten Sektor. 2020 betrug der standardisierte monatliche Bruttomedianlohn der Frauen im gesamten öffentlichen Sektor 7618 Franken, derjenige der Männer 8514 Franken. Dies entspricht einer Differenz von 10,5%.
Im gesamten öffentlichen Sektor (Bund, Kantone und Gemeinden) waren 2020, basierend auf dem arithmetischen Mittelwert, 46,7% (d.h. 642 Franken pro Monat) des Lohnunterschieds unerklärt.
Unterscheidung nach Bildungsniveau und beruflicher Stellung
Bei gleichem Bildungsniveau oder gleicher beruflicher Stellung lag der standardisierte monatliche Bruttomedianlohn im privaten Sektor bei den Frauen tiefer als bei den Männern. Frauen verdienten im Jahr 2020 je nach Bildungsniveau zwischen 7,7% (Lehrerpatent) und 21,4% (Fachhochschule, Pädagogische Hochschule) weniger als die Männer. Zudem war der Lohn von Frauen je nach beruflicher Stellung zwischen 9,9% (unterstes Kader) und 20,4% (oberstes, oberes und mittleres Kader) tiefer als jener der Männer.
Unterscheidung nach Alter
Im privaten Sektor nimmt der Lohnunterschied überdies mit dem Alter zu: 2020 verdienten die 20- bis 29-jährigen Frauen 6,2% weniger, die 30- bis 39-jährigen Frauen 7,5% weniger, die 40- bis 49-jährigen Frauen 14,9% weniger als die Männer der gleichen Altersklasse und die 50- bis 64-jährigen Frauen 18,3% weniger als die Männer im Alter von 50 bis 65 Jahren.
Arbeitnehmende mit tiefen Löhnen
Die Lohndifferenzen zwischen den Geschlechtern sind unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass Frauen in Berufen mit tiefen Lohnniveaus überproportional vertreten sind: 2020 war der Anteil weiblicher Arbeitnehmender mit einem tiefen Lohn im privaten und öffentlichen Sektor zusammen (< 4443 Franken) zweimal so gross wie jener der männlichen Arbeitnehmenden. Männer sind im Gegenzug in Berufen mit hohen Lohnniveaus überproportional vertreten.