Legislaturindikator: Übergewicht
Auszug aus dem Legislaturziel 10: Die Gesundheit der Bevölkerung soll gefördert werden, sodass Krankheiten bestmöglich vorgebeugt werden kann.
Bedeutung des Indikators: Die Gesundheit hat einen direkten Einfluss auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Menschen. Übergewicht ist vor allem in Industrienationen ein bedeutendes Gesundheitsproblem. Es beeinträchtigt nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität, meist generiert es auch Gesundheitskosten. Je grösser das Übergewicht ist, desto höher ist das Risiko, an Diabetes, an Herz- und Kreislaufkrankheiten oder an gewissen Krebsformen zu erkranken und an Gelenkbeschwerden zu leiden. Ein Mass für das Übergewicht ist der Body Mass Index (BMI).
Der Indikator zeigt den Anteil übergewichtiger Personen ab 15 Jahren, das heisst Personen mit einem BMI von 25 oder mehr, gemessen an der gleichaltrigen Wohnbevölkerung.
Quantifizierbares Ziel: Die Schweiz engagiert sich für die Prävention und Gesundheitsförderung. Im Rahmen der Umsetzung der Ernährungsstrategie nimmt der Anteil übergewichtiger Personen im Vergleich zu den letzten zehn Jahren ab. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Bevölkerung, der die Bewegungsempfehlungen umsetzt, im Vergleich zu den letzten zehn Jahren zu.
2022 waren 43 Prozent der Personen ab 15 Jahren übergewichtig.
Der Anteil übergewichtiger Personen mit einem BMI von 25 oder mehr nahm im Zeitraum von 1992 bis 2022 von 30,4% auf 43% zu. Männer sind häufiger von Übergewicht betroffen als Frauen. Weitere Einflussfaktoren für ein zu hohes Körpergewicht sind unter anderem das Alter sowie das Bildungsniveau.
Unterscheidung nach Bildungsniveau
Personen mit niedrigem Bildungsniveau sind in erhöhtem Mass von Übergewicht betroffen: Während in der Bevölkerungsgruppe mit obligatorischem Schulabschluss 2022 60,1% übergewichtig waren, traf dies bei den Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II auf 48,9% und bei Personen mit Tertiärabschluss auf 38,5% zu. Dieser Zusammenhang ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu beobachten, wobei er bei den Frauen stärker ausgeprägt ist als bei den Männern.
Adipositas
Eine schwere Form von Übergewicht ist Adipositas: Personen mit einem BMI von 30 oder mehr gelten als adipös (fettleibig). Ihr Anteil hat sich zwischen 1992 und 2022 bei Frauen und Männern mehr als verdoppelt. Im Jahr 2022 waren 11% der Frauen und 13,2% der Männer von Adipositas betroffen.
Diabetes
Adipositas zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für Diabetes Typ 2, der häufigsten Form von Diabetes. Sie tritt bei neun von zehn aller Diabetes-Betroffenen auf und wird primär durch Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten hervorgerufen. Von der Bevölkerung ab 15 Jahren gaben 2022 5,4% an, über einen erhöhten Blutzucker zu verfügen oder Medikamente gegen Diabetes zu nehmen. Diabetes gilt als eine der Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.