Legislaturindikator: Treibhausgasemissionen
Auszug aus dem Legislaturziel 17: Der Umgang mit der globalen Klimaerwärmung stellt eine grosse Herausforderung dar. Die Schweiz ist aufgrund ihrer geografischen Lage besonders stark von deren Auswirkungen betroffen. Es bedarf verstärkter Anstrengungen, um das Klima zu schützen und die Erde als Lebensgrundlage für nachfolgende Generationen zu erhalten.
Bedeutung des Indikators: Verschiedene Gase der Erdatmosphäre haben einen Einfluss auf die Energiebilanz der Erde, indem sie die Abstrahlung von Wärme in den Weltraum einschränken. Dieses Phänomen wird als Treibhauseffekt bezeichnet. Der Treibhauseffekt ist ein natürliches Phänomen, das aber durch Treibhausgase aus menschlichen Aktivitäten verstärkt wird. Die Verbrennung von fossilen Brenn- und Treibstoffen ist die Hauptursache für den zusätzlichen Treibhauseffekt. Daneben spielen unter anderem auch Waldrodungen, Emissionen aus industriellen Prozessen, aus der Landwirtschaft und der Abfallbewirtschaftung eine Rolle.
Die Treibhausgasemissionen umfassen die jährlich ausgestossene Gesamtmenge an Treibhausgasen in Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Mit einem Anteil von über 80% ist CO2 das weitaus wichtigste Treibhausgas anthropogenen Ursprungs. Die Werte verstehen sich als Bruttoemissionen ohne Abzug von Senkenleistungen des Waldes oder von Emissionsminderungszertifikaten. Ebenfalls nicht berücksichtigt werden diejenigen Emissionen, die im Ausland aufgrund der Importe in die Schweiz generiert wurden.
Quantifizierbares Ziel: Die Schweiz senkt ihre Treibhausgasemissionen im In- und Ausland.
2021 betrugen die Treibhausgasemissionen 45,2 Millionen Tonnen, 18,2 Prozent weniger als 1990.
Die Treibhausgasemissionen, gemessen in Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, sind von 55,3 Mio. Tonnen im Jahr 1990 auf 45,2 Mio. Tonnen im Jahr 2021 zurückgegangen. Dies entspricht einem Rückgang um 18,2%. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Treibhausgasemissionen 2021 um 1,3 Mio. Tonnen zugenommen.
Unterscheidung nach Sektoren
Die Treibhausgasemissionen entwickeln sich in den einzelnen Sektoren gemäss CO2-Verordnung unterschiedlich. Im Gebäudesektor (Haushalte und Dienstleistungen) lagen die Emissionen 2021 mit 11,7 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten 30% tiefer als im Jahr 1990. Ebenfalls abgenommen haben die Emissionen im Industriesektor (inkl. Abfallverbrennung). 2021 betrugen sie 10,7 Mio. Tonnen, 21% weniger als 1990. Im Sektor Verkehr lagen die Emissionen mit 13,9 Mio. Tonnen 2021 um 7% tiefer als 1990. Die übrigen Emissionen beliefen sich 2021 auf 9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente und haben gegenüber 1990 um 11% abgenommen.
Übereinkommen von Paris
Die Schweiz hat sich im Rahmen des Übereinkommens von Paris verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zu senken. Das Übereinkommen sieht eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 50% bis 2030 gegenüber 1990 vor. Dabei werden die anrechenbare Senkenleistung (Treibhausbilanz der Vegetation und Böden) sowie internationale Bescheinigungen berücksichtigt. Bis zum Jahr 2050 soll die Wirkung der in der Schweiz anfallenden von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen Null betragen (Netto-Null-Ziel gemäss Klima- und Innovationsgesetz).