Legislaturindikator: Handelsvolumen Schweiz-EU
Auszug aus dem Legislaturziel 4: Für den Wohlstand der Schweiz ist der hindernisfreie Zugang ihrer Wirtschaft zum EU-Binnenmarkt von besonderer Bedeutung. Die EU wird auch in der neuen Legislatur der bedeutendste Wirtschaftspartner der Schweiz bleiben.
Bedeutung des Indikators: Für die Schweiz als Land mit einem begrenzten Binnenmarkt ist die Einbindung in den internationalen Handel von zentraler Bedeutung für den Erhalt und die Förderung des Wohlstands. Ausländische Märkte sind für den Absatz wie auch für den Bezug von Gütern und Dienstleistungen von Belang. Der wichtigste Handelspartner der Schweiz ist die Europäische Union (EU).
Der Indikator zeigt das Handelsvolumen der Schweiz mit der EU in Milliarden Franken. Das Handelsvolumen entspricht der Summe der Importe und Exporte von Waren und Dienstleistungen, die zwischen der Schweiz und der EU jährlich ausgetauscht werden. Veränderungen des Preisniveaus werden vom Indikator nicht bereinigt.
Quantifizierbares Ziel: Die Aussenhandelsverflechtung der Schweizer Wirtschaft bleibt stabil oder nimmt gegenüber dem Durchschnittswert der Legislaturperiode 2015–2019 zu. Das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und der EU steigt gegenüber der vorherigen Legislaturperiode.
2021 handelten die Schweiz und die EU Waren im Wert von 266 Milliarden und Dienstleistungen im Wert von 102 Milliarden Franken.
Der Wert der zwischen der Schweiz und der EU (ohne Vereinigtes Königreich) gehandelten Waren ist im Vergleich zu 2012 insgesamt gestiegen. Im Jahr 2015 war eine zwischenzeitliche Abnahme festzustellen, die unter anderem auf die schwache Konjunktur im Euroraum während und nach der Eurokrise zwischen 2010 und 2015 sowie auf die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank Anfang 2015 zurückzuführen ist. In den Folgejahren stieg das Warenhandelsvolumen bis 2019 an. Im Jahr 2020 war infolge der Covid-19-Pandemie ein vorübergehender Rückgang zu verzeichnen: Zuletzt belief sich der Wert der zwischen der Schweiz und der EU gehandelten Waren auf 266 Milliarden Franken im Jahr 2021.
Das Handelsvolumen bei den Dienstleistungen hat zwischen 2012 und 2019 insgesamt zugenommen. Im Gegensatz zu den Waren war bei den Dienstleistungen 2015 kein signifikanter Rückgang festzustellen. Wie auch bei den Waren führte die Covid-19-Pandemie 2020 zu einem zwischenzeitlichen Rückgang des Dienstleistungshandelsvolumens. Im Jahr 2021 handelten die Schweiz und die EU (ohne Vereinigtes Königreich) Dienstleistungen im Wert von 102 Milliarden Franken.
In welchem Umfang Waren und Dienstleistungen zwischen der Schweiz und der EU gehandelt werden, hängt unter anderem von der wirtschaftlichen Entwicklung und der damit verbundenen Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen in diesen Wirtschaftsräumen sowie weiteren äusseren Einflüssen wie zum Beispiel der Covid-19-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 ab.
Verhältnis von Importen zu Exporten
Eine separate Betrachtung von Importen und Exporten zeigt, dass die Schweiz ungefähr gleich viele Waren aus der EU einführt, wie sie in diese ausführt: 2021 lagen die Warenimporte bei 136 Milliarden Franken, während Waren im Wert von 130 Milliarden Franken exportiert wurden. Es wurden also 1,04-mal mehr Waren ein- als ausgeführt. Dieses Verhältnis lag 2012 noch bei 1,25 und hat seither tendenziell abgenommen.
Bei den Dienstleistungen ist das Verhältnis von Importen zu Exporten ähnlich: Hier standen 2021 Importe im Wert von 54 Milliarden Franken einem Exportvolumen von 48 Milliarden gegenüber, womit die Dienstleistungsimporte um einen Faktor 1,13 über den Dienstleistungsexporten lagen. Seit 2012 ist dieses Verhältnis tendenziell zunehmend.
Wichtigste Handelspartner der Schweiz
Die Schweiz unterhält neben der EU, mit der sie 2021 gemessen am Handelsvolumen mehr als die Hälfte ihres Warenhandels abwickelte (58%), auch mit anderen Ländern Handelsbeziehungen. Auf die Vereinigten Staaten entfielen im selben Jahr 13%, auf China 7%, auf das Vereinigte Königreich 3% und auf die restlichen Länder der Welt 19% des Schweizer Warenhandelsvolumens.
Beim weltweiten Dienstleistungshandel der Schweiz im Jahr 2021 machte die EU 40% aus, die Vereinigten Staaten 23%, das Vereinigte Königreich 9%, China 3% und die übrigen Länder 25%.
Wichtigste Handelspartner der EU
Zu den wichtigsten Handelspartnern der EU zählte 2021 China mit einem Anteil von 16% am Gesamtwarenhandelsvolumens der EU. Die Vereinigten Staaten folgten mit einem Anteil von 15%, während sich der Anteil des Vereinigten Königreichs auf 10% belief. Ferner tauschte die EU auch Waren mit der Schweiz (7%), Russland (6%), der Türkei (4%), Norwegen und Japan (jeweils 3%) aus. Die verbleibenden 36% entfielen auf die restlichen Länder.
Beim Dienstleistungshandelsvolumen der EU nahmen die Vereinigten Staaten 2021 mit einem Anteil von 27% ebenfalls eine wichtige Rolle ein. Den zweitgrössten Anteil am Dienstleistungshandelsvolumen der EU hatte das Vereinigte Königreich (19%). Der Anteil der Schweiz belief sich im selben Jahr auf 9%. Die Anteile von China (5%) und Japan (2%) fielen demgegenüber tiefer aus. Mit dem Rest der Welt tauschte die EU 38% ihres gesamten Dienstleistungshandelsvolumens aus.