Krankenversicherungsprämien sind sogenannte Transferzahlungen der privaten Haushalte an die Versicherer. Sie fliessen im Schadensfall wieder an die Haushalte zurück. Sie dienen also lediglich zur Finanzierung eines bestimmten zukünftigen Konsums und gehören damit nicht zum privaten Konsum im eigentlichen Sinne. Im LIK-Warenkorb sind hingegen die prämienfinanzierten, einzelnen Gesundheitsleistungen (Arzt-, Zahnarzt-, Spitalleistungen, Medikamente usw.) enthalten.
Im Übrigen ist die Prämien- nicht mit der Preisentwicklung gleichzusetzen, da die Prämienveränderung die Preis- und Mengenentwicklung widerspiegelt. Vermehrte Arztbesuche und Spitalaufenthalte sowie aufwendigere Untersuchungen und Therapien führen, auch bei konstanten Preisen, zu höheren Gesundheitskosten und demzufolge zu höheren Krankenversicherungsprämien. Der Landesindex misst gemäss seinem Konzept aber die reine Preisentwicklung anhand einer fixen Mengeneinheit eines bestimmten Gutes. Dies ist aufgrund der Prämie nicht möglich.
Es bleibt indessen unbestritten, dass die seit einiger Zeit massiv ansteigenden Krankenkassenprämien die Budgets der privaten Haushalte zusätzlich belasten. Diesem Umstand ist jedoch nicht durch eine Veränderung des für die Messung der Preisentwicklung konzipierten Landesindexes, sondern in der wirtschaftspolitischen Praxis Rechnung zu tragen, z.B. im Rahmen von Lohnverhandlungen. Damit den Indexanwenderinnen und -anwendern die dazu erforderlichen Informationen zur Verfügung gestellt werden können, wurde parallel zum Landesindex der Krankenversicherungsprämien-Index aufgebaut, welcher die Prämienentwicklung und ihren Einfluss auf die verfügbaren Einkommen aufzeigt.