SDG 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
[…] Eine Arbeit zu haben ist vielerorts keine Garantie gegen Armut. […] Um ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu ermöglichen, müssen die nötigen Voraussetzungen für gute Arbeitsplätze geschaffen werden, die zur Wirtschaftsförderung beitragen, ohne die Umwelt zu beeinträchtigen. Ausserdem muss die gesamte Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter die Möglichkeit haben, eine Erwerbstätigkeit auszuüben und unter menschenwürdigen Bedingungen zu arbeiten.
Schweizer Unterziel 8.5 (a): Menschen mit Behinderung sind in den Arbeitsmarkt integriert.
Bedeutung des Indikators
Der Indikator zeigt den Anteil der Erwerbstätigen an der 16- bis 64-jährigen Wohnbevölkerung mit stark einschränkenden Behinderungen, die in einem Privathaushalt lebt. Die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt ist ein wichtiges Anliegen der Chancengleichheit. Sie ermöglicht, die finanzielle Eigenständigkeit dieser Personen zu verbessern, ihre Kompetenzen zu erhalten und zu steigern sowie ihre persönliche Entwicklung und die Teilnahme an der Zivilgesellschaft zu fördern. Eine Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Menschen mit Behinderungen ist daher ein Schritt in Richtung Nachhaltige Entwicklung.
Lesehilfe
Die Beteiligung am Arbeitsmarkt ist ein grundlegendes, im Gleichstellungsgesetz stark verankertes Element für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Personen mit einer stark einschränkenden Behinderung sind deutlich häufiger mit Problemen bezüglich Arbeitsmarktteilnahme konfrontiert als die anderen Personen mit einer Behinderung.
Obschon die Erwerbspersonen des sogenannten "zweiten Arbeitsmarktes" (Arbeit in einer geschützten Werkstatt) in der Erhebung berücksichtigt werden, machen sie in den Stichproben einen äusserst kleinen Anteil aus. Bei den präsentierten Ergebnissen geht es daher hauptsächlich um die Beteiligung am "regulären" beziehungsweise "ersten Arbeitsmarkt".
Internationaler Vergleich
Der Indikator ist international nicht vergleichbar.
Bemerkung: Aufgrund des Bruchs in der Zeitreihe wird die prozentuale Veränderung ab 2014 berechnet. Die beobachtete Entwicklung, die sich innerhalb des Vertrauensintervalls befindet, ist statistisch nicht signifikant und die Beurteilung daher unverändert.
Tabellen
Methodologie
Der Indikator zeigt den Anteil der Erwerbstätigen an der Wohnbevölkerung mit stark eingeschränkenden Behinderungen im Erwerbsalter (16 bis 64 Jahre), die in einem Privathaushalt lebt. Die Daten werden im Rahmen der Erhebung über die Einkommen und die Lebensbedingungen (SILC) des Bundesamts für Statistik erfasst. Dafür wurde ein Vertrauensintervall von 95% berechnet.
Obschon die Erwerbspersonen des sogenannten "zweiten Arbeitsmarktes" (Arbeit in einer geschützten Werkstatt) in der Erhebung berücksichtigt werden, machen sie in den Stichproben einen äusserst kleinen Anteil aus. Bei den präsentierten Ergebnissen geht es daher hauptsächlich um die Beteiligung am "regulären" beziehungsweise "ersten Arbeitsmarkt".
Definitionen
Erwerbstätige
Als Erwerbstätige gelten Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die während der Referenzwoche
- mindestens eine Stunde gegen Entlöhnung gearbeitet haben
- oder trotz zeitweiliger Abwesenheit von ihrem Arbeitsplatz (wegen Krankheit, Ferien, Mutterschaftsurlaub, Militärdienst usw.) weiterhin eine Arbeitsstelle als Selbständigerwerbende oder Arbeitnehmende hatten,
- oder unentgeltlich im Familienbetrieb mitgearbeitet haben.
Unter diese Definition fallen, unabhängig vom Ort, wo die Tätigkeit ausgeführt wird (im Betrieb, zu Hause [Heimarbeit] oder in einem anderen Privathaushalt), alle Arbeitnehmenden, Selbständigerwerbenden, im eigenen Familienbetrieb mitarbeitenden Familienmitglieder, Lehrlinge, Rekruten, Unteroffiziere und Offiziere, die während der Rekrutenschule bzw. des Abverdienens ihre Arbeitsstelle bzw. ihren Arbeitsvertrag behalten können, Schüler und Studierende, die neben ihrer Ausbildung einer Erwerbstätigkeit nachgehen, und Rentner, die nach der Pensionierung noch erwerbstätig sind. Nicht berücksichtigt werden die Hausarbeit im eigenen Haushalt, unbezahlte Nachbarschaftshilfe und andere ehrenamtliche Tätigkeiten.
Menschen mit Behinderungen
Personen, die ein dauerhaftes Gesundheitsproblem haben und die (stark oder etwas) bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens eingeschränkt sind.
Quellen
Unterziele
Schweizer Unterziel 8.5 (a): Menschen mit Behinderung sind in den Arbeitsmarkt integriert.
Internationales Unterziel 8.5: Bis 2030 produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle Frauen und Männer, einschliesslich junger Menschen und Menschen mit Behinderungen, sowie gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit erreichen.
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, RaumEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz
- Tel.
- +41 58 460 58 46
Von Montag bis Freitag
09.00–12.00 Uhr und 14.00–16.00 Uhr