Informationen zum System

  • Befindet sich die Schweiz auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung?
  • Welche Aspekte entwickeln sich positiv, welche negativ?
  • Wie beeinflusst die Schweiz und der Lebensstil ihrer Bevölkerung andere Länder?

Das Indikatorensystem MONET 2030 bietet einen Überblick über die nachhaltige Entwicklung in der Schweiz und illustriert die erzielten Fortschritte bei der Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (SDGs) sowie hinsichtlich weiterer, schweizspezifischer Themen. Es besteht aus über 100 Indikatoren in den drei Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft, die gemäss den 17 SDGs gebündelt sind. Anhand der 3 Querschnittsthemen «Auswirkungen im Ausland und Verantwortung der Schweiz», «Gleichstellung der Geschlechter» und «sozialer Zusammenhalt» können bestimmte Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen den SDGs aufgezeigt werden. 24 Schlüsselindikatoren geben einen kurzen Überblick über die nachhaltige Entwicklung in der Schweiz. Schliesslich eine Auswahl an Indikatoren aus dem System MONET 2030 dient zudem der Nachverfolgung der Umsetzung der Strategie Nachhaltige Entwicklung des Bundesrates.


Partner in der Bundesverwaltung

Das Indikatorensystem MONET 2030 ist ein gemeinsames Projekt, das von dem Bundesamt für Statistik (BFS) geleitet und von dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS), dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), dem Staatssekretariat des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (STS/EDA), dem Staatssekretariat für Migration (SEM) und der Eidgenössischen Finanz Verwaltung (EFV) unterstützt wird.

Agenda 2030

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen stellt seit 2015 einen internationalen Referenzrahmen für die nachhaltige Entwicklung dar. Sie basiert auf 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs), aus denen sich 169 Unterziele ableiten. Ein Teil dieser Unterziele, die im Schweizer Kontext übersetzt wurden, wird mit Hilfe von 85 Indikatoren gemessen. Die Auswahl der zu messenden Unterziele stützte sich auf ihre Relevanz für den Schweizer Kontext und auf die Notwendigkeit, die Anzahl der Indikatoren zu begrenzen. Das vollständige Verzeichnis der Unterziele sowie eine qualitative Bewertung ihrer Umsetzungsstand sind auf der Plattform SDGital2030 verfügbar.

Schweizer Themen

Trotz der Themenvielfalt der Agenda 2030 werden einige wichtige Aspekte der nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz nicht oder nur wenig behandelt, darunter etwa die Bereiche Kultur, Mobilität und Verkehr oder sozialer Zusammenhalt. Das Monitoring der nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz beschränkt sich deshalb nicht nur auf die Ziele der Agenda 2030 im Schweizer Kontext, sondern umfasst auch rund 20 Indikatoren zu schweizspezifischen Aspekten. Diese sind diejenigen die nicht mit dem farbigen SDG-Symbol in der Darstellung «Alle Indikatoren» bezeichnet sind. Da sie sich nicht aus der Agenda 2030 ableiten, werden sie einem der Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung zugeordnet.

Lücken

Die Verwendung eines Referenzrahmens und einer Typologie für den Aufbau eines Indikatorensystems bietet den Vorteil, dass Lücken sichtbar gemacht werden können. Lücken sind Indikatoren, die aus methodischen Gründen oder aufgrund fehlender Daten nicht produziert werden können. Ihre Identifizierung zeigt, wo und wie das statistische System weiterentwickelt werden sollte. Die Lücken wurden in einem partizipativen Prozess ermittelt, bei dem alle von der jeweiligen Thematik betroffenen Akteure mitgewirkt haben. Die folgende Liste präsentiert die identifizierten Lücken des Indikatorensystems MONET 2030 bei dessen Veröffentlichung im Oktober 2019. Sie sollen soweit möglich im Lauf künftiger Weiterentwicklungen des Schweizer Statistiksystems geschlossen werden.

Nutzen und Grenzen

Das Indikatorensystem MONET 2030 misst die nachhaltige Entwicklung sowie die Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 in der Schweiz. Das Monitoring umfasst die systematische Sammlung, Aufbereitung und Präsentation von Daten über einen längeren Zeitraum und hat zum Ziel, Informationen über die Entwicklung eines bestimmten Phänomens oder Themas in kohärenter Weise darzustellen. Indikatoren sind statistische Informationen, die in einen bestimmten Kontext gesetzt werden und daher einem konkreten Zweck dienen, wie beispielsweise der Verfolgung eines Ziels der Agenda 2030 oder der Betrachtung eines wichtigen Aspekts der nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz.

Die MONET 2030-Indikatoren wurden in einem System zusammengefasst, das auf einer Modellierung der Prozesse die zu einer nachhaltigen Entwicklung führen (Indikatoren-Typologie) und einem Zielsystem basiert. Die MONET 2030-Indikatoren bieten eine Gesamtsicht der nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz und helfen, zukünftigen Herausforderungen zu antizipieren, widersprüchliche Entwicklungen zu identifizieren und faktenbasierte Entscheidungen zu treffen. Sie dienen somit als allgemeines Steuerungsinstrument für die Nachhaltigkeitspolitik. Sie eignen sich jedoch weder für die Evaluation spezifischer Politikprogramme noch für deren Controlling. Denn es besteht häufig kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Massnahmen oder politischen Handlungen und der Entwicklung eines Indikators. Es können auch externe, nicht kontrollierbare Ereignisse ohne direkten Bezug zu getroffenen Massnahmen die Zielerreichung beeinflussen.

Entstehungsgeschichte

Das Projekt MONET (für Monitoring der nachhaltigen Entwicklung), mit dem ein System von Indikatoren zur Messung der nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz geschaffen werden sollte, wurde im Frühjahr 2000 vom Bundesamt für Statistik, dem Bundesamt für Umwelt und dem Bundesamt für Raumentwicklung ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts war es, über ein Monitoring-Instrument zu verfügen, mit dem sich feststellen lässt, inwieweit die Schweiz ihrer Verpflichtung nachkommt, eine Politik der nachhaltigen Entwicklung zu definieren und umzusetzen. Diese Verpflichtung wurde 1992 auf dem Erdgipfel in Rio de Janeiro eingegangen und ist auch in der revidierten Bundesverfassung von 1999 verankert.

Das erste Indikatorensystem wurde im Herbst 2003 veröffentlicht. Es umfasste über 150 Indikatoren, von denen nur gut 100 veröffentlicht wurden, und war in 26 Themenbereiche gegliedert, die die drei Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt der nachhaltigen Entwicklung abdeckten. Das System basierte auf einer Interpretation der Brundtland-Definition, die in 45 Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung übersetzt und präzisiert wurde, die den Bezugsrahmen des Systems bildeten, sowie auf einer Typologie von Indikatoren, die die wichtigsten Prozesse der nachhaltigen Entwicklung - Bedarfsdeckung, Kapitalbestand, Kapitalbewertung und -abschreibung, Effizienz und Disparitäten sowie die ergriffenen Massnahmen (Reaktionen) - beschrieben. Der Aufbau des Systems und die verwendeten Ansätze sind in den folgenden Dokumenten dokumentiert.

Revisionen

Weiterführende Informationen

Publikationen

Medienmitteilungen

Methodologie

Grundlagen und Erhebungen

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Raum
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz
Tel.
+41 58 460 58 46

Von Montag bis Freitag
09.00–12.00 Uhr und 14.00–16.00 Uhr

Kontakt

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/nachhaltige-entwicklung/monet-2030/informationen-system.html