MONET – Siedlungsfläche


Bedeutung des Indikators

Als nicht erneuerbare natürliche Ressource muss der Boden erhalten und sein Verbrauch begrenzt werden (Prinzipien 15a und 16b). Da der Boden für die Ernährung, den Verkehr, die Siedlungen, Infrastrukturen und Erholungsanlagen essentiell ist, trägt er zudem zur Deckung der Bedürfnisse der Bevölkerung bei (Prinzip 2a). Ein umsichtiger und nachhaltiger Umgang mit dem Boden ist daher unerlässlich, insbesondere in einem Land wie der Schweiz, wo die nutzbaren Böden aufgrund der topografischen Bedingungen knapp sind. Um die Nachhaltige Entwicklung zu fördern, muss die Siedlungsfläche stabil bleiben.

Der Indikator zeigt die gesamte Siedlungsfläche, das heisst Industrie- und Gewerbeareale, Gebäudeareale, Verkehrsflächen, besondere Siedlungsflächen sowie die Erholungs- und Grünanlagen.

Relevante Prinzipien der Nachhaltigen Entwicklung: 2a Bedürfnisdeckung, 15a Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, 16b Verbrauchsbegrenzung für nicht erneuerbare Ressourcen, 19 Rücksicht auf das Zeitmass natürlicher Prozesse, 20 Lebenswerte Natur- und Kulturlandschaft.

Kommentar

Innerhalb von 24 Jahren (Zeitraum zwischen der Arealstatistik 1979/85 und 2004/09) hat die Siedlungsfläche um 23,4% oder 584 km2 zugenommen. Das entspricht der Grösse des ganzen Genfersees. Bei der letzten Erhebung 2004/2009 machten das Gebäudeareal 49,4%, die Verkehrsflächen 30,9%, das Industrie- und Gewerbeareal 7,8%, die Erholungs- und Grünanlagen 6,4% und die besonderen Siedlungsflächen 5,5% der gesamten Siedlungsfläche aus.

Rund 90% der neuen Siedlungsflächen entstanden auf vormaligen Landwirtschaftsflächen und 10% auf bestockten oder unproduktiven Flächen. Durch die Bebauung werden die Böden versiegelt und verlieren so ihre natürliche ökologische Funktion als Speicher und Filter. Die versiegelten Flächen in der Schweiz haben innerhalb von 24 Jahren um 29% zugenommen. Gemäss 2004/09 sind 4,7% der Landesfläche versiegelt.

Innerhalb des Gebäudeareals wurde beim Wohnareal die grösste Zunahme verzeichnet.

Im Beobachtungszeitraum ist die Siedlungsfläche pro Einwohnerin oder Einwohner angestiegen und belief sich bei der letzten Erhebung 2004/2009 auf 407 m2.

Synthese


Tabellen

Methodologie

Der Indikator zeigt die gesamte Siedlungsfläche in Quadratkilometern. Die Daten stammen aus der Arealstatistik des Bundesamts für Statistik.

Die Arealstatistik wird über zwölf Jahre erhoben (neun Jahre für die aktuelle, 2013 begonnene Erhebung). Sie liefert Informationen zur Bodenbedeckung und -nutzung und zeigt auf, in welchem Ausmass sich unser Lebensraum durch menschliche Eingriffe und natürliche Prozesse verändert. Die Erhebung erfolgt auf der Grundlage von Luftaufnahmen des Bundesamts für Landestopografie (swisstopo). Insgesamt werden 4,1 Millionen Stichprobenpunkte im Abstand von 100x100m ausgewertet.

Internationale Vergleichbarkeit
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Definitionen

Siedlungsfläche
Gemäss Arealstatistik umfasst die Siedlungsfläche das Industrie- und Gewerbeareal (Produktion und Handel), das Gebäudeareal (Wohnen, öffentliche Gebäude, Mischnutzungen, landwirtschaftliche Gebäude inklusive Aussenraum und Gärten), die Verkehrsflächen (Strassen, Eisenbahnanlagen, Flughäfen und Flugplätze), die besonderen Siedlungsflächen (Kraftwerke oder Abwasserreinigungsanlagen, Deponien, temporäre Installationen wie Baustellen oder Kiesgruben) sowie die Erholungs- und Grünanlagen (Parkanlagen, Friedhöfe, Spiel- und Sportplätze, Schrebergärten).

Quellen

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Raum
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz
Tel.
+41 58 460 58 46

Von Montag bis Freitag
09.00–12.00 Uhr und 14.00–16.00 Uhr

Kontakt

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/nachhaltige-entwicklung/monet-2030/indikatoren/siedlungsflaeche.html