MONET 2030: Bruttowertschöpfung der Tourismusbranche


SDG 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Auszug aus dem Schweizer Unterziel 8.9: Der Tourismusstandort Schweiz ist attraktiv und erfolgreich, das vorhandene Potenzial wird ausgeschöpft und ressourceneffizientes Wachstum generiert. [...]

Bedeutung des Indikators
Der Indikator zeigt die touristische Bruttowertschöpfung auf. Touristische Aktivitäten generieren Einkommen und schaffen Arbeitsplätze. Sie bieten Entwicklungsmöglichkeiten für Randgebiete und ländliche Regionen, die in der Regel für Unternehmen als Standort wenig attraktiv sind. Ein Anstieg der touristischen Bruttowertschöpfung trägt somit zur nachhaltigen Entwicklung bei.

Lesehilfe
Der Indikator lässt keine Unterscheidung nach Region zu. Es ist daher nicht bekannt, inwieweit die touristischen Aktivitäten tatsächlich den peripheren und ländlichen Regionen zugute kommen. Zudem gibt er auch keine Auskunft über die Nachhaltigkeit der touristischen Aktivitäten. Diese können der Landschaft oder dem Ökosystem schaden, eine Zunahme der Umweltbeeinträchtigungen durch den Verkehr verursachen und den Verbrauch natürlicher Ressourcen zur Folge haben.

Internationaler Vergleich
Der Indikator ist mit den Empfehlungen der Welttourismusorganisation vergleichbar.


Tabellen

Methodologie

Der Indikator gibt Auskunft über die touristische Bruttowertschöpfung in Millionen Franken zu laufenden Preisen. Die Daten stammen aus dem Satellitenkonto Tourismus, einer Synthesestatistik, mit der die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus gemessen wird. Da der Tourismus in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) nicht als eigene Branche erfasst wird, kann seine Wertschöpfung nicht direkt abgeleitet werden. Der Tourismus ist, anders als die Wirtschaftsbranchen der VGR, nachfrageseitig definiert. Touristisch ist nicht die Produktion von Gütern oder Dienstleistungen einer bestimmten Wirtschaftsbranche – touristisch ist, was touristische Besucher (Gäste) nachfragen, egal um welches Gut oder welche Dienstleistung es sich dabei handelt. Gäste sind Reisende, die sich ausserhalb ihres gewohnten Lebensumfeldes aufhalten. Damit betrifft die touristische Nachfrage eine Vielzahl von Branchen, wenn auch teilweise nur geringfügig. Umgekehrt ist kaum eine Branche zu hundert Prozent touristisch – selbst eminent touristische Dienstleistungen wie Hotelübernachtungen entfallen zu einem gewissen Teil auf Gäste, welche nicht unter die Definition touristischer Besucher fallen. Weil das System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung aber auf einer bestimmten, das ganze Wirtschaftsgefüge abschliessend umfassenden Anzahl von Branchen beruht, kann der «Tourismussektor» damit nicht ins Kernsystem der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung aufgenommen werden, sondern muss ausserhalb desselben angesiedelt werden – eben als Satellitenkonto.

Die Ansätze und Definitionen des Satellitenkontos Tourismus decken sich mit jenen der VGR sowie mit den Empfehlungen der Welttourismusorganisation.

Quellen

Unterziele

Schweizer Unterziel 8.9: Der Tourismusstandort Schweiz ist attraktiv und erfolgreich, das vorhandene Potenzial wird ausgeschöpft und ressourceneffizientes Wachstum generiert. Die Synergiepotenziale zwischen der Land- und Ernährungswirtschaft sowie dem Tourismus sind ausgeschöpft. Die Tourismuspolitik strebt einen engen Schulterschluss mit der Landwirtschaftspolitik an.

Internationales Unterziel 8.9: Bis 2030 Politiken zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus erarbeiten und umsetzen, der Arbeitsplätze schafft und die lokale Kultur und lokale Produkte fördert.

Kontakt

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