MONET 2030: Verteilung der primären Äquivalenzeinkommen (S80/S20)


SDG 10: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern

Auszug aus dem Schweizer Unterziel 10.1: Die Schweiz fördert die gemeinsame Wohlfahrt. Sie sorgt für eine möglichst grosse Chancengleichheit unter den Bürgerinnen und Bürgern. […]

Bedeutung des Indikators
Der Indikator zeigt die Verteilung der primären Äquivalenzeinkommen, also der Einkommen vor staatlichen Transfers, z.B. Steuern und Sozialleistungen. Er zeigt den Faktor, um den der Einkommensanteil der obersten 20% der Bevölkerung den Einkommensanteil der untersten 20% der Bevölkerung übersteigt. Der Indikator bildet die Ungleichheit der Einkommen ab, die auf dem Arbeits- sowie Kapitalmarkt erzielt werden. Je grösser der Indikatorwert, desto ungleicher sind die primären Einkommen verteilt. Zur Gewährleistung von Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit wird im Sinne der nachhaltigen Entwicklung eine Abnahme des Indikators angestrebt.

Lesehilfe
Für das Jahr 2020 war der Anteil der obersten 20% der Bevölkerung beispielsweise 7-mal grösser als derjenige der untersten 20% der Bevölkerung. Die berücksichtigte Bevölkerung umfasst nur Personen in Erwerbshaushalten.

Zur Illustration der Umverteilung, die durch staatliche Transfers erreicht wird, sollte der vorliegende Indikator gemeinsam mit dem Indikator „Verteilung der verfügbaren Äquivalenzeinkommen“, der für das Monitoring des Schweizer Unterzieles 10.4 verwendet wird, betrachtet werden.

Internationaler Vergleich
Das Quintilverhältnis S80/S20 ist ein international gebräuchliches Mass der Einkommensverteilung. Die hier verwendete Datenquelle erlaubt jedoch keine internationalen Vergleiche. 


Tabellen

Methodologie

Der Indikator zeigt das Quintilverhältnis S80/S20 der primären Äquivalenzeinkomme und berücksichtigt nur Personen in Erwerbshaushalten. Als Primäreinkommen wird das Einkommen vor staatlichen Transfers betrachtet.

Das Quintilverhältnis S80/S20 setzt die Einkommen der obersten 20% der Bevölkerung in Beziehung zu jenen der untersten 20%. Je stärker dieser Quotient von 1 abweicht, desto ungleicher sind die Einkommen zwischen diesen Bevölkerungsgruppen verteilt.

Als Transferleistungen/-einkommen gelten staatliche oder staatlich geregelte Renten und Sozialleistungen sowie regelmässige Überweisungen von anderen Haushalten, als Transferausgaben alle staatlichen oder staatlich geregelten Ausgaben wie z.B. Sozialversicherungsbeiträge, Steuern, Krankenkassen-Grundversicherungsprämien sowie regelmässige Unterstützungsbeiträge an andere Haushalte.

Die Daten stammen aus der Haushaltsbudgeterhebung (HABE) des Bundesamts für Statistik, die detaillierte Angaben über die Einkommen und den Verbrauch der Haushalte erfasst.

Definitionen

(Primär-, Brutto- oder verfügbares) Äquivalenzeinkommen
Das (Primär-, Brutto- oder verfügbare) Äquivalenzeinkommen wird ausgehend vom (Primär-, Brutto- oder verfügbaren) Haushaltseinkommen berechnet. Dabei wird die Haushaltsgrösse über die Äquivalenzskala des Haushalts einberechnet. Um die Skaleneffekte zu berücksichtigen (eine vierköpfige Familie muss nicht vier Mal so viel ausgeben wie eine Einzelperson, um denselben Lebensstandard zu erreichen), werden die Personen im Haushalt gewichtet: die älteste Person mit 1,0, jede weitere Person ab 14 Jahren mit 0,5 und jedes Kind unter 14 Jahren mit 0,3 (Werte entsprechen der «modifizierten» OECD-Äquivalenzskala). Die äquivalente Haushaltsgrösse entspricht der Summe der Personengewichte.

Primäreinkommen
Das Primäreinkommen wird in der Haushaltsbudgeterhebung als die Summe der Erwerbseinkommen sämtlicher Mitglieder eines Privathaushalts (inklusive Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer, aber ohne diejenigen der Arbeitgeber) und deren Einkommen aus Vermietung und Vermögen definiert. Oder anders ausgedrückt: Zur Berechnung des Primäreinkommens werden vom Bruttohaushaltseinkommen die Transferleistungen (Renten, Sozialleistungen und monetäre Überweisungen von anderen Haushalten) subtrahiert.

Quellen

Unterziele

Schweizer Unterziel 10.1: Die Schweiz fördert die gemeinsame Wohlfahrt. Sie sorgt für eine möglichst grosse Chancengleichheit unter den Bürgerinnen und Bürgern. Der Bund und Kantone setzen sich in Ergänzung zu persönlicher Verantwortung und privater Initiative für die Sozialziele der Bundesverfassung ein.

Internationales Unterziel 10.1: Bis 2030 nach und nach ein über dem nationalen Durchschnitt liegendes Einkommenswachstum der ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung erreichen und aufrechterhalten.

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Raum
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz
Tel.
+41 58 460 58 46

Von Montag bis Freitag
09.00–12.00 Uhr und 14.00–16.00 Uhr

Kontakt

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/nachhaltige-entwicklung/monet-2030/alle-nach-themen/10-ungleichheiten/verteilung-primaeren-aequivalenzeinkommen.html