Kulturbetriebe

Unternehmen und Arbeitsstätten

Im Jahr 2021 umfasste der Kultursektor 65'369 Unternehmen und 67'788 Arbeitsstätten (Filialen). Im Vergleich zur gesamten Volkswirtschaft machte der Kultursektor einen Anteil von ca. 10,4% der Unternehmen bzw. 9,6% der Arbeitsstätten aus. Die grosse Mehrheit der Kulturunternehmen (rund 99%) verfügt nur über eine Arbeitsstätte.

Kulturbetriebe und Arbeitsstätten (Anzahl und Anteil), 2021

Kulturbereiche

Unternehmen

Arbeitsstätten

 

Anzahl

Trend

2020 - 2021

in %

Anzahl

Trend

2020 - 2021

in %

1. Kulturerbe

295

2.1

464

2.7

2. und 3. Archive / Bibliotheken

225

0.4

728

2.5

4. Buch und Presse

7'262

-1.5

8'204

-2.1

5. Bildende Künste

20'691

3.6

20'727

3.6

6. Darstellende Künste

10'037

2.4

10'122

2.3

7. Audiovision und Multimedia

4'045

6.8

4'184

6.5

8. Architektur

13'474

0.8

13'727

0.8

9. Werbung

4'078

3.5

4'141

3.4

10. Kunst­hand­werk

1'058

2.5

1'069

2.7

11. Kultur­unterricht (transversal)

4'204

1.3

4'422

1.3

Total Kultursektor

65'369

2.2

67'788

2.1

 

Total Gesamt­wirt­schaft

626'222

1.5

703'957

1.3

Der Vergleich über die Jahre zeigt die Entwicklung der Anzahl Unternehmen und Beschäftigte im Kultursektor seit Beginn der Statistik. Die Anzahl Unternehmen stieg bis zum Pandemie-Jahr 2020 stetig an, im Gegensatz zur Anzahl Beschäftigte. Der Vergleich 2020-2021 deutet auf eine Normalisierung hin, die Anzahl Beschäftigte (+2,0%) stieg jedoch im Kultursektor weniger schnell an als in der Gesamtwirtschaft (+2,4%).

Beschäftigte

Im Jahr 2021 zählten die Betriebe im Kultursektor 233'549 Beschäftigte, was 159'546 Vollzeitäquivalenten (VZÄ) entsprach. Es sind also relativ viele Teilzeitbeschäftigte im Kultursektor tätig.

Beschäftigte und Vollzeitäquivalente (Anzahl und Anteil), 2021
Kultur­bereiche

Beschäftigte

VZÄ

 

Anzahl

Trend

2020 - 2021

in %

Anzahl

Trend

2020 - 2021

in %

1. Kulturerbe

7'298

3.3

4'474

3.3

2. und 3. Archive / Bibliotheken

6'143

2.9

3'708

2.0

4. Buch und Presse

44'281

-2.1

33'295

-2.9

5. Bildende Künste

31'172

3.3

19'997

0.8

6. Darstellende Künste

26'015

5.1

13'735

4.9

7. Audiovision und Multimedia

20'817

2.9

14'774

1.3

8. Architektur

55'644

1.9

44'942

1.0

9. Werbung

17'393

3.5

12'261

2.3

10. Kunst­­hand­werk

4'023

7.0

3'413

6.9

11. Kultur­unterricht (transversal)

20'763

1.5

8'947

5.0

Total Kultursektor

233'549

2.0

159'546

1.0

 
Total Gesamt­wirt­schaft

5'417'999

2.4

4'201'003

2.0

Regionale Verteilung

Kulturbetriebe sind vor allem im urbanen Raum stark vertreten. Im Jahr 2021 waren bei den Arbeitsstätten 75% im städtischen Raum angesiedelt, 15% im intermediären Raum und 10% im ländlichen Raum.

Es gibt Unterschiede zwischen den Arbeitsstätten und den Beschäftigten: Bei den Beschäftigten sind die entsprechenden Werte im Jahr 2021 83% (städtisch), 11% (intermediär) und 6% (ländlich). Dies deutet darauf hin, dass nicht nur die meisten, sondern auch die grösseren Arbeitsstätten eher in städtischen Gebieten angesiedelt sind.

Hinsichtlich der Sprachregionen ist die Verteilung der Arbeitsstätten zunächst ähnlich: Wichtigste Bereiche sind überall die Bildenden Künste und die Architektur. In der Deutschschweiz ist der Bereich Darstellende Künste anteilsmässig stärker (2021: 16%). In der Romandie und der italienischen Schweiz fallen Buch und Presse ins Gewicht (15%). Im italienischen Sprachraum fallen der grosse Anteil der Architektur (29%) und der geringe Anteil der Darstellenden Künsten (9%) auf. Es gibt also bei der Verteilung der Arbeitsstätten ebenfalls regionale Unterschiede. Dies ist auch – mit etwas mehr Nuancen – auf der Karte nach Grossregionen zu sehen.

Bei den Beschäftigten gibt es ebenfalls Unterschiede nach Gross- und nach Sprachregionen. Hier fallen in der Deutschschweiz die Bereiche Buch und Presse (20%) aber auch die Werbung (9%) stärker ins Gewicht und in der italienischen Schweiz Audiovision und Multimedia (18%) sowie die bildenden Künste (16%). In der Romandie sind hier die Darstellenden Künste gut vertreten (12%).

Art und Struktur der Betriebe

2021 hatten im Kultursektor 95% der Unternehmen 1 bis 9 Beschäftigte. Die grosse Mehrheit der Kulturunternehmen sind klein (unter 3 Beschäftigte: 81%), ein Grossteil sogar sehr klein (1 Beschäftigter: 72%). Weiter waren im Kultursektor 5% Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten und 0,6% Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten zu verzeichnen, darunter 34 Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten.

Weit mehr als die Hälfte der Kulturunternehmen waren Einzelfirmen: 62%. Weitere wichtige Rechtsformen waren die GmbH (18%), die Aktiengesellschaft (11%) sowie der Verein (6%).

Makroökonomische Bedeutung

Die Wertschöpfung des Businesssektors der Kultur betrug im Jahr 2021 insgesamt 15,2 Milliarden Franken zu laufenden Preisen, mehr als 2020 (14,7 Milliarden) aber weniger als 2019 (15,5 Milliarden). Das waren 2,0% des BIP. Den grössten Anteil der Wertschöpfung der Kultur machen dabei die Gruppe Kulturerbe und Architektur sowie die Gruppe Buch und Presse, Audiovision und Multimedia aus.

Zwischen 2019 und 2020 reduzierte sich die Wertschöpfung des Kultursektors um 6,7%, während das Schweizer BIP um 2,1% sank. Zwischen 2020 und 2021 stieg die Wertschöpfung des Kultursektors dann wieder um 3,5%, weniger als das BIP (+5,4%). 2021 stieg sie in fast allen Bereichsgruppen an.

Daten zur Arbeitsproduktivität im Kultursektor finden sich auf der Seite « Experimentelle Statistiken ».

Unternehmensdemografie

Das letzte verfügbare Jahr ist hier 2020. Im Kultursektor wurden im Zeitraum von 2013 bis 2020 jährlich zwischen 5000 und 6000 Unternehmen neu gegründet und dabei rund 6000 bis 7000 Stellen neu geschaffen. Im Covid-19-Jahr 2020 wurden 5010 neue Unternehmen gegründet, was 5971 neu geschaffenen Stellen entsprach. Dies war etwas weniger als noch 2019 (5525 neue Unternehmen und 6472 neue Stellen im Kultursektor) und auch etwas unter dem Schnitt der Jahre 2013-2019, wo es pro Jahr im Schnitt jeweils 5305 neue Unternehmen und 6324 neue Stellen im Kultursektor gab.

Die Gesamtwirtschaft verzeichnete 2020 40 188 neu gegründete Unternehmen (56 410 Stellen). Der Anteil der Kulturwirtschaft betrug 2020 somit 12,5% (bei den Unternehmen) bzw. 10,6% (bei den Stellen). Dies sind höhere Anteile als jene der Kultur in der Gesamtwirtschaft.

Die Überlebensrate der Kulturunternehmen beträgt nach einem Jahr über 80%; nach zwei Jahren sind knapp 70% und nach fünf Jahren unter 50% der neu gegründeten Unternehmen aktiv. Die Überlebensrate ist in der Kultur damit tiefer als in der Gesamtwirtschaft. Im Covid-19-Jahr 2020 lag die Überlebensrate nach einem Jahr mit 78,2% tiefer als in den Jahren davor.

Überlebensrate im Kultursektor und in der Gesamtwirtschaft

 

Anteil bestehende Unternehmen nach

Kultur-wirtschaft

Gesamt-wirtschaft

Neugründung 2015

einem Jahr (2016)

81,9%

83,0%

zwei Jahren (2017) 70,4% 70,8%
drei Jahren (2018) 60,9% 61,5%

vier Jahren (2019)

54,5%

55,2%

fünf Jahren (2020) 47,9% 49,2%

Neugründung 2016

einem Jahr (2017)

82,0%

83,6%

zwei Jahren (2018) 69,5% 70,6%
drei Jahren (2019)
60,9% 62,3%
vier Jahren (2020) 53,3% 55,1%
Neugründung 2017 einem Jahr (2018) 81,9% 82,8%
zwei Jahren (2019) 69,3% 70,5%
drei Jahren (2020) 59,2% 61,2%
Neugründung 2018 einem Jahr (2019) 81,1% 83,7%
zwei Jahren (2020) 67,2% 70,3%
Neugründung 2019 einem Jahr (2020) 78,2% 81,9%

Kantonale Tabellen

Das Angebot der Statistik der Kulturwirtschaft umfasst auch kantonale Tabellen mit der Anzahl Unternehmen, Arbeitsstätten, Beschäftigte und Vollzeitäquivalente (VZÄ) für jeden Kanton pro Kulturbereich (vgl. Weiterführende Informationen, letzte Datei im Reiter "Tabellen").

Weiterführende Informationen

Tabellen

Grafiken

Karten

Publikationen

Medienmitteilungen

Grundlagen und Erhebungen

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