Bund, Kantone und Gemeinden finanzieren nicht nur eigene Kulturangebote und -dienstleistungen, ein nicht unbedeutender Teil der Ausgaben wird als Subventionen an Dritte, also an Einheiten ausserhalb des Geberhaushalts, ausbezahlt. Dies können andere Staatsebenen, private Akteure, öffentliche Unternehmungen oder das Ausland sein. Auf dieser Seite werden diese Finanzflüsse detaillierter dargestellt. Ein Hinweis: Der Subventionsbegriff wird in der Schweiz unterschiedlich verwendet; die hier verwendete Definition findet sich im Methodenblatt zur Statistik (vgl. Erhebung unten auf der Seite).
Der grösste Subventionsgeber an die Kultur sind in der Schweiz die Kantone mit fast 670 Millionen Franken im Jahr 2021, gefolgt von den Gemeinden mit gut 640 Millionen und dem Bund mit etwas mehr als 220 Millionen Schweizer Franken. Sowohl die Kantone wie auch der Bund geben deutlich mehr als die Hälfte ihrer Kulturausgaben in Form von Subventionen an Dritte weiter. Einzig die Gemeinden wenden einen höheren Anteil für eigene Kulturleistungen auf.
Gesamtsubventionen, nach Staatsebene 2021
(In Tausend Franken)
Staatsebene
Kulturausgaben gesamt
Eigene Kulturausgaben
Subventionen an Dritte
Anteil Subventionen an Dritte in % der Gesamtausgaben
Bund
340'283
117'163
223'120
65,6
Kantone
1'246'268
576'889
669'379
53,7
Gemeinden
1'482'247
839'786
642'461
43,3
Ausgabenperspektive: Alle Ausgaben (inkl. Subventionen) enthalten Transfers von anderen Staatsebenen. Summiert man die Ausgaben oder Subventionen aller drei Staatsebenen auf, so kann es zu Doppelzählungen kommen.
Subventionen an Dritte
Die Kultursubventionen lassen sich weiter nach der Art ihrer Empfänger aufschlüsseln. Kurz dargestellt werden hier einerseits die Subventionen (Transferzahlungen) an andere staatliche Ebenen und Einheiten und andererseits die Subventionen an Private.
Subventionen (Transferzahlungen) zwischen den Staatsebenen
Im Kulturbereich kommt es vor, dass eine staatliche Ebene gewisse Leistungen oder Ausgaben einer anderen Staatsebene finanziert oder mitfinanziert. Auch diese Transferzahlungen gehören zu den Subventionen, jedoch fallen diesen eine besondere Bedeutung zu, da sowohl Subventionsgeber als auch Subventionsempfänger staatliche Akteure darstellen, wobei letztere wiederum selber als Kulturförderer aktiv sind.
Die höchsten zwischenstaatlichen Subventionen (Transfers) fliessen vom Bund an die Kantone und von den Kantonen an die Gemeinden. Beispielhaft für Subventionszahlungen des Bundes sind die Bundesbeiträge an die Kantone im Bereich der Denkmalpflege. In der Praxis ist es häufig der Fall, dass Subventionen oder Beiträge eines Gemeinwesens nur gesprochen werden, wenn die höhere oder tiefere Staatsebene sich auch daran beteiligt.
Subventionen an Private und an weitere Dritte
Der bei weitem grösste Teil der Subventionen fliesst jedoch nicht an andere staatliche Ebenen, sondern an private Empfänger. Diese Zahlungen entsprechen dem, was man generell unter der klassischen Kulturförderung versteht – inklusive den Investitionsbeiträgen. Die folgende Tabelle weist dabei die Mittelflüsse von Bund, Kantonen und Gemeinden an verschiedene Subventionsempfänger aus.
Subventionen an Dritte, nach Subventionsempfänger 2021
(In Tausend Franken)
Staatsebene
Subventionsempfänger
Bund
Kantone
Gemeinden
Subventionen an Dritte
223'120
669'379
642'461
Subventionen/Transfers an andere staatliche Ebenen und Einheiten
43'728
30'215
12'120
Subventionen an private Organisationen ohne Erwerbszweck
71'332
609'244
612'721
Subventionen an private Unternehmungen
92'373
11'339
5'798
Subventionen an private Haushalte
3'715
16'988
11'789
Subventionen an das Ausland
11'972
65
7
Ausgabenperspektive: Alle Ausgaben (inkl. Subventionen) enthalten Transfers von anderen Staatsebenen. Summiert man die Ausgaben oder Subventionen aller drei Staatsebenen auf, so kann es zu Doppelzählungen kommen.
Eine entsprechende Übersicht nach Subventionsempfängern findet sich als Tabellendownload auch für die einzelnen Kantone unten auf dieser Seite.
Subventionen nach Kulturbereichen
Nachdem die Transferflüsse zwischen Geber- und Nehmerseite aufgezeigt wurden, soll nun beleuchtet werden, in welchen Kulturbereichen diese Subventionsleistungen erfolgen.
Bund, Kantone und Gemeinden setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte. 2021 fliessen beim Bund anteilsmässig die grössten Subventionsbeträge in die Kulturbereiche «Film und Kino» sowie «Massenmedien» (je 23% der Bundessubventionen). Sowohl bei den Kantonen (43%) als auch den Gemeinden (51%) stellt der Kulturbereich «Musik und Theater» den weitaus bedeutendsten Förderbereich dar.
Kultursubventionen an Dritte, nach Staatsebenen und Kulturbereichen, 2021
(In Tausend Franken)
Kulturbereiche
Bund
Kantone
Gemeinden
Museen und bildende Kunst
24'773
56'300
86'335
Denkmalpflege und Heimatschutz
31'009
94'654
12'136
Bibliotheken und Literatur
7'701
24'603
44'929
Musik und Theater
16'500
289'806
327'662
Allgemeine Kulturförderung
37'969
180'258
146'496
Film und Kino
51'288
22'759
16'023
Massenmedien
51'803
949
8'880
Forschung und Entwicklung in Kultur und Medien
2'077
50
-
Ausgabenperspektive: Alle Ausgaben (inkl. Subventionen) enthalten Transfers von anderen Staatsebenen. Summiert man die Ausgaben oder Subventionen aller drei Staatsebenen auf, so kann es zu Doppelzählungen kommen.
Kantonale Kultursubventionierung
Hinweis: Die Daten zu den kantonalen Subventionen zum Jahr 2021 enthalten einige Unschärfen, da ordentliche Subventionen und ausserordentliche Ausgaben für Covid-Hilfen nicht immer sauber trennbar sind. Letztere sind aus Gründen der Vergleichbarkeit nicht Teil der BFS-Statistik zur öffentlichen Kulturfinanzierung.
Der Kanton Zürich weist mit gut 126 Millionen Franken die höchsten Kultursubventionen an Dritte auf, gefolgt vom Kanton Basel-Stadt mit 80 Millionen Franken und dem Kanton Waadt mit 74 Millionen Franken. Berechnet pro Einwohner bzw. Einwohnerin zeigt sich jedoch ein etwas anderes Bild. Hier steht mit 408 Franken der Kanton Basel-Stadt an erster Stelle, mit 117 Franken respektive 113 Franken pro Kopf folgen deutlich dahinter die Kantone Genf und Jura.
Betrachtet man die Ausgaben der Kantone inklusive ihrer Gemeinden im Jahr 2021, so steht mit knapp 317 Millionen Franken weiterhin Zürich an erster Stelle, gefolgt von Genf mit fast 165 Millionen Franken. Hier spielt vor allem die Stadt Genf eine wichtige Rolle als grosser Subventionsgeber (fast 90 Mio. Franken).
Weitere Daten zu den Subventionen der 10 grössten Schweizer Städte stehen unten als Tabelle zum Download bereit.