Medienmitteilung

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2020 2020 wurden gemäss den ersten Ergebnissen der polizeilichen Kriminalstatistik nahezu 24 400 digitale Straftaten registriert

22.03.2021 - Im Jahr 2020 wurden von der Polizei 24 398 Straftaten mit einer digitalen Komponente registriert. Gemäss den ersten Ergebnissen der PKS des Bundesamtes für Statistik (BFS) betraf die grosse Mehrheit Cyberbetrug (16 395 Straftaten), zu dem unter anderem betrügerische Machenschaften in Zusammenhang mit Online-Shops, Immobilienanzeigen oder Vortäuschen einer Liebesbeziehung gehören. Im gleichen Jahr wurden 32 819 Einbruch- und Einschleichdiebstähle gezählt.

In der PKS 2020 werden erstmals Straftaten mit einer digitalen Komponente veröffentlicht. Sie umfassen sämtliche Straftaten, die im digitalen Raum, d.h. in den Telekommunikationsnetzen und insbesondere im Internet, begangen werden.

Die 24 398 digitalen Straftaten verteilen sich auf drei Bereiche: «Cyber-Wirtschaftskriminalität» mit einem Anteil von 84,2%, «Cyber-Sexualdelikte» mit 10,7% sowie «Cyber-Rufschädigung und unlauteres Verhalten» mit 5,1%. 
Mit insgesamt 16 395 Straftaten deutlich am stärksten vertreten ist Cyberbetrug, ein Teilbereich der Cyber-Wirtschaftskriminalität. 

Typisch digitale Straftaten  

Einige der Widerhandlungen werden überwiegend «digital» verübt, z.B. Datenbeschädigung, bei der 82,7% der Straftaten ein Cyber-Tatvorgehen aufweisen. Das Gleiche gilt für Pornografie (81,3%), Geldwäscherei (79,3%) und Betrug (70,4%).

Insgesamt wurden in Zusammenhang mit digitalen Straftaten 15 714 Geschädigte registriert. 8056 davon waren Männer (58%), 5822 Frauen (42%) und 1834 juristische Personen. Analog zu den anderen Straftaten muss bei der Interpretation dieser Zahlen beachtet werden, dass sie nur die der Polizei bekannten Straftaten umfassen.

Rund 90 Einbruch- und Einschleichdiebstähle pro Tag

2020 wurden schweizweit 32 819 Einbruch- und Einschleichdiebstähle registriert. Das sind 9,9% weniger als 2019. Seit 2012 ist ihre Anzahl konstant rückläufig.
Während die meisten Arten von Diebstahl wie Diebstahl ohne nähere Spezifikation (–14,6%) und Taschendiebstahl (–28,7%) zurückgegangen sind, haben Diebstahl ab/aus Fahrzeug (+15,4%) und Fahrzeugeinbruchdiebstahl (+7,4%) zugenommen. Auch die polizeilich gemeldeten E-Bike-Diebstähle sind im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen (6082 Straftaten, +37,5%).

Stabile Zahlen bei den vollendeten Tötungsdelikten

Im Jahr 2020 registrierte die Polizei 47 vollendete Tötungsdelikte (2019: 46), 28 davon wurden im häuslichen Bereich verübt (2019: 29). Bei elf dieser 28 Todesopfer handelte es sich um Frauen, die von ihrem aktuellen oder ehemaligen Partner getötet wurden, und bei neun um Kinder, die von einem Elternteil getötet wurden.

2020 wurden 1668 schwere Gewaltstraftaten verzeigt; das sind 137 Straftaten bzw. 8,9% mehr als 2019 (1531 Straftaten). Der Anstieg ist insbesondere auf die Zunahme der versuchten Tötungsdelikte (+45 Straftaten), der Vergewaltigung (+34) und der schweren Körperverletzung (+32) zurückzuführen.

Insgesamt weniger Straftaten

In der PKS sind die polizeilich registrierten Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch (StGB), das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) und das Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) erfasst. Zwischen 2019 und 2020 ist die Anzahl der Straftaten gegen alle drei Gesetze gesunken: –2,4% beim StGB, –9,4% beim BetmG und –11,5% beim AIG.

Alle weiteren Informationen in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung sind in der Einleitung des PKS-Jahresberichts und auf dem Statistikportal des BFS zu finden. Sie beziehen sich auf alle Themen der PKS, etwa die polizeilich registrierten Straftaten gegen die genannten Gesetze, die beschuldigten und geschädigten Personen sowie deren Staatsangehörigkeit.

Zusätzliche Informationen finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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2020 wurden gemäss den ersten Ergebnissen der polizeilichen Kriminalstatistik nahezu 24 400 digitale Straftaten registriert
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