Medienmitteilung

Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Kantone der Schweiz 2015-2045 Die Zahl der Personen im Rentenalter nimmt stark zu

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Bevölkerungsentwicklung von 2020 bis 2050: Wachstum, Alterung und Konzentration rund um die grossen Städte

Neuchâtel, 12.05.2016 (BFS) - Fast alle Kantone werden in den nächsten 30 Jahren eine Bevölkerungszunahme verzeichnen. Dieses Wachstum wird in sämtlichen Kantonen mit einem deutlichen Anstieg der Anzahl Personen im Rentenalter einhergehen. Dies geht aus den vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechneten neuen Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung in den Schweizer Kantonen hervor.

Gemäss dem Referenzszenario dieser neuen Reihe kantonaler Bevölkerungsszenarien wird die Bevölkerung zwischen 2015 und 2045 in allen Kantonen zunehmen, ausser in Uri, wo sie relativ stabil bleibt. Die höchsten Zunahmen haben die Kantone Freiburg, Waadt, Thurgau und Aargau zu erwarten.

50 Prozent Altersrentnerinnen und -rentner mehr

In den nächsten 30 Jahren wird die Bevölkerung im Rentenalter in allen Kantonen stark wachsen. Sie dürfte in nahezu allen Kantonen über 50 Prozent zunehmen. In den Kantonen Schwyz, Freiburg, Thurgau, Obwalden und Aargau ist sogar mit einer Verdoppelung der Anzahl Personen ab 65 Jahren zu rechnen. Hauptursache für das noch nie dagewesene Wachstum dieser Bevölkerungsgruppe in den genannten Kantonen ist die grosse Anzahl Personen mit ständigem Aufenthalt in der Schweiz, die in den nächsten Jahrzehnten das Rentenalter erreichen. Eine weitere Ursache ist die Zuwanderung aus anderen Kantonen oder aus dem Ausland von Personen, die sich mit ihrer Familie endgültig in diesen Kantonen niederlassen und dort alt werden. Ausnahme bildet dabei der Kanton Basel-Stadt, in dem die Bevölkerung ab 65 Jahren nur um 35 Prozent wachsen wird. Dies ist zum einen auf den bereits heute sehr hohen Anteil älterer Menschen im Kanton zurückzuführen. Zum anderen spielen die regelmässigen und zahlreichen Abwanderungen in andere Kantone von Personen, die das Rentenalter noch nicht erreicht haben, eine grosse Rolle.

Die Wanderungen beeinflussen die demografische Alterung

In den Randkantonen wird die Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten aufgrund der zahlreichen Abwanderungen junger Erwachsener sowie der regelmässigen Zuwanderungen älterer Personen rasch altern. 2045 sind die höchsten Anteile an Personen im Rentenalter in den Kantonen Uri, Tessin, Obwalden, Nidwalden und Graubünden zu erwarten. Dazu ist anzumerken, dass der Anteil der Personen ab 65 Jahren im Jahr 2045 in fast allen Kantonen über 25 Prozent liegen wird. Nur in den Kantonen Waadt, Genf, Zürich und Freiburg dürfte er tiefer sein. In den städtischen Kantonen wird die demografische Alterung durch die Wanderungsströme aus anderen Kantonen und aus dem Ausland hingegen generell abgeschwächt. Die Zuwanderung junger Erwachsener und die Abwanderung älterer Personen führen zu einer gewissen Erneuerung der Generationen. 2045 wird der Altersquotient, d.h. die Anzahl der 65-Jährigen und Älteren pro hundert 20- bis 64-Jährige, in den Kantonen Basel-Stadt, Waadt, Freiburg, Zürich und Genf knapp 45 betragen. In den Kantonen Uri, Obwalden, Tessin, Nidwalden und Graubünden dürfte er sogar bei über 60 liegen. Die geringsten Veränderungen des Altersquotienten sind in den nächsten 30 Jahren somit in den städtischen Kantonen wie Zürich (+14), Genf (+14) oder Basel-Stadt (+11) zu erwarten. Am stärksten erhöht er sich in diesem Zeitraum in den Kantonen Uri (+38), Obwalden (+37) und Nidwalden (+30).

Migration fördert das Bevölkerungswachstum

Zwischen 2015 und 2045 werden die Kantone Freiburg, Waadt, Thurgau, Aargau, Wallis und Zürich die höchsten Zuwachsraten verbuchen. Ihre Bevölkerung dürfte um mehr als 25 Prozent wachsen. Diese Entwicklung wird in den meisten Kantonen auf die Zuwanderung junger Erwachsener aus anderen Kantonen oder aus dem Ausland zurückzuführen sein, die wiederum für eine relativ hohe Geburtenrate sorgen. Gemäss dem Referenzszenario werden in diesem Zeitraum insgesamt 14 Kantone mehr Todesfälle als Geburten verzeichnen. Die Bevölkerung des Kantons Zürich wird zwischen 2015 und 2045 von 1,5 auf 1,8 Millionen Personen zunehmen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung der Schweiz wird somit von 17,6 auf 18,1 Prozent ansteigen. Nur in den Kantonen Waadt und Freiburg ist eine noch deutlichere Zunahme dieses Anteils zu erwarten. Der Bevölkerungsanteil des Kantons Waadt wird sich von 9,3 auf 9,9 Prozent, derjenige des Kantons Freiburg von 3,7 auf 4,3 Prozent erhöhen. Demgegenüber wird der Anteil der kantonalen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung der Schweiz in Bern am stärksten zurückgehen, dies trotz eines kantonalen Bevölkerungswachstums von 1 Million Personen im Jahr 2015 auf knapp 1,2 Millionen Personen im Jahr 2045. Hinter dem Kanton Bern dürfte der kantonale Anteil der Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung in Basel-Landschaft und Graubünden am deutlichsten sinken. Im Kanton Basel-Landschaft ist mit einer Verringerung von 3,4 Prozent auf 3,1 Prozent, in Graubünden von 2,4 Prozent auf 2,1 Prozent zu rechnen. Die Bevölkerung der Schweiz wird sich folglich weiter auf das Einzugsgebiet der Metropole Zürich und auf den Genferseeraum konzentrieren.


 

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