Medienmitteilung

Schweizerische Arbeitskräfteerhebung im 1. Quartal 2022: Arbeitsangebot 1. Quartal 2022: Erwerbstätigenzahl steigt um 1,7%, Erwerbslosenquote gemäss ILO sinkt auf 4,6%

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Die Erwerbstätigenzahl stieg im 4. Quartal 2023 um 2,2%, die Erwerbslosenquote (ILO) fiel auf 3,9%

02.06.2022 - Im 1. Quartal 2022 stieg die Erwerbstätigenzahl gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 1,7% und die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit pro erwerbstätige Person nahm um 2,8% zu. Im gleichen Zeitraum sank die Erwerbslosenquote gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamts (ILO) in der Schweiz von 5,8% auf 4,6% und in der EU von 7,8% auf 6,5%. Dies geht aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) hervor.

Im 1. Quartal 2022 wurden in der Schweiz 5,102 Millionen Erwerbstätige gezählt, das sind 1,7% mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal. Personen mit Kurzarbeit werden zu den Erwerbstätigen gezählt, sofern sie nicht länger als drei Monate abwesend waren. Die Zahl der erwerbstätigen Männer stieg um 1,4%, jene der erwerbstätigen Frauen um 2,0%. Saisonbereinigt blieb die Erwerbstätigenzahl zwischen dem 4. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2022 unverändert (+0,0%).

Schweizerische und ausländische Arbeitskräfte

Zwischen dem 1. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2022 stieg die Zahl der schweizerischen Erwerbstätigen um 0,5% und jene der ausländischen Erwerbstätigen um 4,1%. Unter den ausländischen Erwerbstätigen war die Zunahme bei den Kurzaufenthalterinnen und Kurzaufenthaltern (Ausweis L, seit weniger als zwölf Monaten in der Schweiz) am stärksten (+7,2%). Darauf folgten Personen mit einer Aufenthaltsbewilligung (Ausweis B oder L, seit mindestens 12 Monaten in der Schweiz: +7,0%), Grenzgängerinnen und Grenzgänger (Ausweis G: +5,6%) sowie Personen mit einer Niederlassungsbewilligung (Ausweis C: +0,9%). 

Erwerbslosigkeit in der Schweiz und in Europa

Im 1. Quartal 2022 waren in der Schweiz gemäss Definition des ILO 228 000 Personen erwerbslos. Das sind 59 000 weniger als ein Jahr zuvor. Der Anteil der Erwerbslosen an der Erwerbsbevölkerung lag bei 4,6% und damit deutlich tiefer als im 1. Quartal 2021 (5,8%). Saisonbereinigt verringerte sich die Erwerbslosenquote gegenüber dem 4. Quartal 2021 um 0,3 Prozentpunkte von 4,7% auf 4,4%. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal sank die Erwerbslosenquote im 1. Quartal 2022 sowohl in der EU (von 7,8% auf 6,5%) als auch in der Eurozone (EZ19: von 8,5% auf 7,1%).

Jugenderwerbslosigkeit

In der Schweiz verringerte sich die Jugenderwerbslosenquote (15- bis 24-Jährige) gemäss ILO zwischen dem 1. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2022 von 8,8% auf 7,2% und ging auch in der EU und in der Eurozone zurück (EU: von 18,6% auf 14,0%; EZ19: von 18,9% auf 13,9%). 

Erwerbslosigkeit nach verschiedenen Merkmalen

Die Erwerbslosenquote gemäss ILO sank zwischen dem 1. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2022 sowohl bei den 25- bis 49-Jährigen (von 5,8% auf 4,5%) als auch bei den 50- bis 64-Jährigen (von 5,2% auf 4,3%). Bei den Frauen verringerte sich die Erwerbslosenquote stärker (von 6,3% auf 4,7%) als bei den Männern (von 5,4% auf 4,6%). Die Erwerbslosenquote ging auf allen Bildungsstufen zurück (Personen ohne nachobligatorische Ausbildung: von 11,0% auf 9,3%; Sekundarstufe II: von 5,9% auf 4,4%; Tertiärstufe: von 4,0% auf 3,3%). Die Erwerbslosenquote sank sowohl bei den Schweizerinnen und Schweizern (von 4,3% auf 3,4%) als auch bei den Ausländerinnen und Ausländern (von 10,0% auf 7,9%). Im 1. Quartal 2022 lag die Erwerbslosenquote gemäss ILO bei den EU/EFTA-Staatsangehörigen bei 6,4% und bei den Personen aus Drittländern bei 11,3%. 

Dauer der Erwerbslosigkeit

Im 1. Quartal 2022 waren 95 000 Personen langzeiterwerbslos gemäss ILO (mindestens ein Jahr), das sind 8000 Personen weniger als im entsprechenden Vorjahresquartal. Der Anteil der Langzeiterwerbslosen an der Gesamtzahl der Erwerbslosen stieg von 35,8% auf 41,6%. Die Mediandauer der Erwerbslosigkeit blieb jedoch mit 228 Tagen unverändert. 

Arbeitszeit

Zwischen dem 1. Quartal 2021 und dem 1. Quartal 2022 stieg die tatsächliche Wochenarbeitszeit pro erwerbstätige Person um 2,8% und lag damit über dem Niveau vor der Covid-19-Pandemie (+1,5% zwischen dem 1. Quartal 2019 und dem 1. Quartal 2022). Am stärksten war die Zunahme in der Branche «Gastgewerbe und Beherbergung» (+58,8%), gefolgt von den Branchen «Handel, Reparaturgewerbe» (+8,5%) sowie «Kunst, Unterhaltung, private Haushalte und sonstige» (+6,8%).

Heimarbeit 

Im 1. Quartal 2022 leisteten 40,9% der Arbeitnehmenden zumindest gelegentlich Heimarbeit. Nach einem leichten Rückgang im Laufe des Jahres 2021 stieg dieser Anteil wieder leicht an (4. Quartal 2021: 38,6%). Die höchsten Heimarbeitanteile waren in den Wirtschaftszweigen «Information und Kommunikation» (85,0%) sowie «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» (83,4%) zu finden.

Zusätzliche Informationen in Form von Tabellen und Grafiken finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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