Medienmitteilung

Statistik der Unternehmensgruppen (STAGRE) 2014-2019 Ein Viertel der Beschäftigten in der Schweiz arbeitet für eine multinationale Unternehmensgruppe

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Umsatzstärkste Unternehmensgruppen sind mehrheitlich ausländisch kontrolliert

27.11.2020 - Ende 2019 waren in der Schweiz 30 118 Unternehmen Teil einer multinationalen Unternehmensgruppe. Sie beschäftigten ungefähr 1,4 Millionen Personen, was etwas mehr als einem Viertel der Gesamtbeschäftigung entspricht. Gemessen an Beschäftigung und Umsatz dominieren dabei die Wirtschaftsabschnitte Verarbeitendes Gewerbe und Handel. Dies geht aus den neuesten Ergebnissen der Statistik der Unternehmensgruppen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Die soeben publizierten Resultate der Statistik der Unternehmensgruppen (STAGRE) enthalten erstmals die Umsätze von Einheiten in Unternehmensgruppen, nebst den bis anhin bereits verfügbaren Variablen (Anzahl Gruppen, Unternehmen und Beschäftigte, sowie Importe und Exporte von Waren). Mit diesem Schritt erfolgt ein weiterer Ausbau des Informationsangebots für wirtschaftliche Analysen, insbesondere zum Thema der Integration der Schweiz in die Weltwirtschaft. Im Fokus der vorliegenden Medienmitteilung stehen die Resultate der multinationalen Unternehmensgruppen. Rein inländische Unternehmensgruppen, welche ebenfalls zum Universum der STAGRE gehören, werden somit nicht thematisiert.

Leicht zunehmende Bedeutung der Multinationalen

Per Ende 2019 waren in der Schweiz 30 118 Einheiten Teil einer multinationalen Unternehmensgruppe. Diese Akteure verfügten über 1 449 738 Beschäftigte, was etwas mehr als einem Viertel der Gesamtbeschäftigung der Schweiz entsprach. Über die fünf Referenzjahre, für welche vergleichbare Daten aus der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) vorliegen, ist die relative Bedeutung der Multinationalen leicht gestiegen. Mit jährlich 1,5% von 2014 bis 2018 war die mittlere Wachstumsrate der Beschäftigten von multinationalen Unternehmensgruppen etwas höher als in der Gesamtwirtschaft (1,0%).

Inländisch kontrollierte Multinationale waren für den Arbeitsmarkt von wesentlich grösserer Bedeutung als ausländisch kontrollierte Gruppen. Letztere umfassten zuletzt 13 231 Unternehmen mit 514 656 Beschäftigten. Somit sind fast doppelt so viele Beschäftigte bei Multinationalen unter Schweizer Kontrolle zu finden als in ausländisch kontrollierten Gruppen. Bezüglich des Umsatzes ist das Kräfteverhältnis umgekehrt: 2018 erwirtschafteten ausländisch kontrollierte Einheiten mit 1523 Milliarden Franken ein mehr als doppelt so grosses Umsatzvolumen wie inländisch kontrollierte. Dieses Phänomen ist insbesondere auf die Vorherrschaft der ausländisch kontrollierten Einheiten in Tätigkeiten des Grosshandels zurückzuführen (siehe weiter unten). Bezüglich des Wachstums von Beschäftigung und Umsatz sind zwischen den inländisch und ausländisch kontrollierten Multinationalen jedoch keine markanten Unterschiede festzustellen.

Verarbeitendes Gewerbe und Handel dominieren

Die beiden Wirtschaftsabschnitte mit der grössten Bedeutung innerhalb der multinationalen Unternehmensgruppen sind das verarbeitende Gewerbe und der Handel. Zusammengenommen kommen die beiden Abschnitte auf 714 000 Beschäftigte und einen Umsatz von 1922 Milliarden Franken; das sind mehr als die Hälfte aller Beschäftigten und mehr als 85% des Gesamtumsatzes aller Multinationalen in der Schweiz. Der Grosshandel alleine ist für mehr als zwei Drittel des Umsatzvolumens aller Multinationalen verantwortlich. Dies überrascht nicht, da es in der Natur des Grosshandels liegt, Transaktionen von sehr grossem Umfang zu tätigen.

In einigen Wirtschaftsabschnitten – vorwiegend im primären und sekundären Sektor (Abschnitte A bis F) – stellen die inländischen Einheiten die Mehrzahl von Beschäftigten und Umsatz. In mehreren der verbleibenden Tätigkeiten haben ausländische Einheiten hingegen, gemessen an Beschäftigung und Umsatz, ein grösseres Gewicht; am ausgeprägtesten im Grosshandel und bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Dass ausländisch kontrollierte Unternehmen in der Summe umsatzmässig dominieren, ist denn auch im Wesentlichen auf deren Aktivitäten im Grosshandel zurückzuführen.

Top drei der Sitzländer konstant, China mit beachtlichem Wachstum

Die Rangfolge der drei wichtigsten Sitzländer für in der Schweiz aktive Filialen ausländischer multinationaler Unternehmensgruppen blieb zwischen 2014 und 2019 unver¬ändert. 2019 war mehr als die Hälfte aller Beschäftigten in ausländischen Unternehmens¬gruppen einem der Top-3-Länder Deutschland (23,9%), Vereinigte Staaten (19,1%) und Frankreich (14,9%) zuzurechnen. Dieselbe Rangordnung liess sich auch bezogen auf die Anzahl Unternehmen finden.

Diese Konstanz an der Spitze sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es zwischen 2014 und 2019 zu bedeutenden Verschiebungen bezüglich der Sitzländer von ausländisch kontrollierten Unternehmen gekommen ist. So hat sich die Anzahl Arbeitsplätze bei Chinesisch kontrollierten Unternehmen mehr als versiebenfacht, nämlich von 1815 auf 13 634. Ein Anstieg der Beschäftigten war ebenfalls für Unternehmen unter südafrikanischer Kontrolle zu verzeichnen (+5,9%; mittlere jährliche Wachstumsrate 2014–2019), während die Beschäftigung der Einheiten von irländischen Multinationalen zurückging (–7,3%).

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https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/industrie-dienstleistungen/stagre.assetdetail.14961137.html