Medienmitteilung

Statistiken der Spitalbetriebe im Jahr 2017 Kostenwachstum im stationären Spitalbereich 2017 vorerst gebremst

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Die Zahl der MRI-Geräte in den Spitälern ist innerhalb von fünf Jahren um 25% gestiegen

23.11.2018 - Eine Million Menschen suchte 2017 für eine stationäre Behandlung ein Schweizer Spital oder Geburtshaus auf. Dies entspricht 12% der Gesamtbevölkerung. Damit ist zum ersten Mal seit dem Beginn der Erfassung 1998 ein geringfügiger Rückgang zum Vorjahr zu verzeichnen. Da ein Teil der Patientinnen und Patienten Mehrfachbehandlungen in Anspruch nahm, betrug die Zahl der stationären Spitalaufenthalte 1,5 Millionen.

Diese Informationen wurden im Jahr 2017 in den 142 Akutspitälern, 14 Geburtshäusern, 51 Psychiatrien, 53 Rehabilitationskliniken und 21 anderen Spezialkliniken erfasst. Die 281 Spitalbetriebe verteilten sich schweizweit auf 572 Standorte.

Stationäre Kosten stabil, ambulante Kosten weiterhin steigend

In den Schweizer Spitälern wurden 2017 gleichviele Fälle wie letztes Jahr behandelt (1,5 Mio). Gesunken ist dagegen die Zahl der Pflegetage, und zwar von 11,8 Millionen im Vorjahr auf noch 11,6 Millionen. Dementsprechend sank die durchschnittliche Aufenthaltsdauer um 1,4% in den Allgemeinen Krankenhäusern und um 3,2% in den psychiatrischen Spezialkliniken. Die stationären Kosten sind mit 18,8 Milliarden Franken in etwa stabil geblieben (+0,8%). Im Gegensatz dazu stiegen die ambulanten Kosten im Vergleich zum Vorjahr um 5,4% auf 7,8 Milliarden Franken. Dabei wurden 18 ,6 Millionen ambulante Konsultationen und Behandlungen für 4 Millionen Patientinnen und Patienten erbracht, 1,5% mehr ambulante Leistungen als im Vorjahr.

Ein stationärer Fall kostete im Durchschnitt rund 13 000 Franken. Seit 2015 ist dieser Wert über alle Spitaltypen berechnet stabil geblieben. In den psychiatrischen Kliniken hingegen sind die Kosten pro Fall seit 2015 durchschnittlich um 4% gesunken; im Jahr 2017 kostete ein Fall 700 Franken weniger. Die Zahl der behandelten Fälle nahm um 4,3% zu, die Kosten und die Pflegetage hingegen um deutlich weniger (1,2% bzw. 1%).

Ausgeglichenes Finanzergebnis: Aufwand weniger stark gestiegen

Am 31.Dezember 2017 arbeiteten 212 090 Personen im Schweizer Spitalsektor. Das Beschäftigungsvolumen belief sich auf 164 964 Vollzeitäquivalente (VZÄ), 1,9% mehr als im Vorjahr. Diese Zunahme liegt unter dem durchschnittlichen Wert der letzten fünf Jahre (2,7%).

Auf gesamtschweizerischer Ebene war 2017 das Finanzergebnis der Spitäler mit 29,9 Milliarden Franken Betriebsaufwand und 30,0 Milliarden Franken Betriebsertrag ausgeglichen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Aufwand um 2,2% gestiegen - weniger als in den letzten fünf Jahren (3,3%). Die Lohnkosten verursachen rund 50% des Aufwandes. Rund 58% der Erträge stammten aus medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Leistungen für die Patientinnen und Patienten (Fallpauschalen, Selbstzahlende).

Unfälle als häufigster Hospitalisierungsgrund

Verletzungen durch Unfälle waren der häufigste Grund für eine Hospitalisierung (188 000 Fälle). Zweithäufigste Ursache waren Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems, etwa Arthrose, Gelenk- oder Rückenprobleme (183 000 Fälle). Dies führte zu über 26 500 Eingriffen für Hüftendoprothesen und knapp 25 000 für Endoprothesen am Kniegelenk (Erstimplantationen und Ersatz bestehender Prothesen). An dritter Stelle folgten Erkrankungen des Kreislaufsystems (156 000 Fälle).

Wegen Problemen des Muskel-Skelett Systems wurden zahlenmässig mehr Frauen als Männer behandelt, bei den Kreislauferkrankungen ist das Geschlechterverhältnis umgekehrt. Über 100 000 Hospitalisierungen erfolgten aufgrund von psychischen oder Verhaltensstörungen (einschliesslich Demenzerkrankungen und Schizophrenie). Mit über 30 000 Hospitalisierungen waren die affektiven Störungen, im Speziellen die Depressionen, die grösste Diagnosegruppe.

Ein Drittel der Geburten sind Kaiserschnitte

Insgesamt kamen in den Geburtsabteilungen der Spitäler und Geburtshäuser fast 86 000 Kinder zur Welt - davon etwas weniger als 28 000 per Kaiserschnitt, was 32,3% entspricht.

Generell ist zu beobachten, dass die stationären Patientinnen und Patienten mit einem Anteil von 35,7% am häufigsten in der chirurgischen Abteilung behandelt werden, gefolgt von der inneren Medizin mit 26,2%. Bei den ambulanten Patientinnen und Patienten ist die Rangfolge umgekehrt: 30,3% der Behandlungen gehen auf das Konto der Inneren Medizin und 12,2% auf jenes der Chirurgie. An dritter Stelle folgt im ambulanten Bereich die Radiologie (12,1%), im stationären Bereich nimmt die Gynäkologie (14,8%) den dritten Platz ein.

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