Bevor die in der Natur gewonnene Energie als sogenannte Endenergie zum Endverbraucher gelangt, wird sie z.B. in Strom, Benzin, Heizöl oder Fernwärme umgewandelt. Dabei und auch während des Transports entstehen Energieverluste. Diese belaufen sich je nach Jahr auf bis zu einem Viertel der gewonnenen Energie.
Seit 1950 hat sich der Endenergieverbrauch der Schweiz beinahe verfünffacht, wobei seit ungefähr der Jahrtausendwende eine Stabilisierung zu beobachten ist – die jährlichen Schwankungen sind hauptsächlich witterungs- bzw. heizungsbedingt. 2021 belief sich der Endenergieverbrauch auf 794 720 Terajoules. Der stark zunehmende Energiebedarf in den 1950er- und 1960er-Jahren ging mit dem Aufkommen von Erdölprodukten einher, die nach und nach die zuvor dominierende Kohle ersetzten. Der Höhepunkt wurde zu Beginn der 1970er-Jahren erreicht, als Erdöl einen Anteil von gegen 80% des Energieverbrauchs ausmachte. Seither haben Elektrizität, Erdgas, Holz und weitere Energieträger an Bedeutung gewonnen.
2021 wurden rund 59% des Energiebedarfs durch fossile Energieträger gedeckt. Bei deren Verbrennung wird u.a. CO2 freigesetzt, das als Treibhausgas den natürlichen Treibhauseffekt verstärkt und dadurch Einfluss auf das Klimasystem hat. Vermindern lassen sich CO2-Emissionen beispielsweise durch Verhaltensänderungen, verbesserte Energieeffizienz oder die Umstellung auf CO2-ärmere Technologien.
Zwischen 1990 und 2021 ist der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch von 15,8% auf 28% angestiegen. Der Anteil der Wasserkraft am Endenergieverbrauch betrug 2021 rund 14,3%. Andere Technologien trugen in geringerem Ausmass an der Produktion erneuerbarer Energie bei.
Zwischen 1990 und 2021 ist sowohl das Bruttoinlandprodukt (BIP) wie auch die Wohnbevölkerung stärker gewachsen als der Endenergieverbrauch: Während die Energieeffizienz um 59% zugenommen hat, ist der Energieverbrauch pro Person um 22% gesunken. Nicht berücksichtigt ist dabei allerdings die sogenannte «graue Energie», also diejenige Energie, die im Ausland für Herstellung und Transport der importierten Produkte benötigt wurde.
Gemäss Energiekonten des BFS war die Wirtschaft 2020 für rund zwei Drittel des Energieverbrauchs verantwortlich, wobei der Industriesektor, gefolgt vom Dienstleistungssektor die grössten Anteile ausmachten. Die Haushalte nutzten rund ein Drittel der Energie: 11% für Verkehrs- und 22% für Heizungs- bzw. übrige Zwecke. Zwischen 2000 und 2020 ist der Energiebedarf der Wirtschaft insgesamt um 10% gesunken, derjenige der Haushalte um 11%. Der Rückgang im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen.
Nach wie vor heizen die meisten Menschen in der Schweiz mit Heizöl, wenn auch die Bedeutung dieses Energieträgers zwischen 2000 und 2021 abgenommen hat (62% bzw. 40% der Bevölkerung). Erdgas hingegen, das fürs Heizen am zweithäufigsten genutzt wird, ist in dieser Zeitspanne wichtiger geworden (18% bzw. 25% der Bevölkerung). Noch deutlicher zugenommen haben jedoch die Wärmepumpen (3% bzw. 16% der Bevölkerung), die 2021 an dritter Stelle kommen. Während auch Fernwärme an Bedeutung gewonnen hat, sind Holz und elektrische Heizungen zurückgegangen.
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