Die Versorgung und der Verbrauch von Energie haben auch eine ökonomische Komponente. Dazu zählen nicht nur Preise oder Ausgaben für Energie, sondern beispielsweise auch steuerliche Aspekte oder die Anzahl Beschäftigte im Energiesektor.
Zwischen 1980 und 2012 haben sich die Endverbraucher-Ausgaben für Energie mehr als verdoppelt und sind seither tendenziell rückläufig. 2021 betrugen sie 25,8 Milliarden Franken. Die beiden grössten Anteile machten die Ausgaben für Strom (40%) und jene für Treibstoffe (37%) aus. Gemessen an der wirtschaftlichen Leistung sind die Endverbraucher-Ausgaben für Energie rückläufig: Beliefen sich diese 1980 auf 7,2% des Bruttoinlandprodukts (BIP), waren es im Jahr 2021 noch 3,5%.
Die Haushalte gaben 2020 im Durchschnitt 203 Franken pro Monat für Energie aus. Darin enthalten sind die Strom- und Heizungskosten am Haupt- und allfälligen Nebenwohnsitz sowie die Ausgaben für Benzin und Diesel. Gemessen am Bruttoeinkommen der Haushalte ist der Anteil Energieausgaben zwischen 2000 und 2020 von 3,1% auf 2,1% gesunken.
Seit der Erdölkrise der 1970er-Jahre sind die Strompreise nominal weniger stark gestiegen als der Landesindex der Konsumentenpreise LIK. Zumindest bis 2021 haben sich auch die Gas- und Treibstoffpreise ähnlich wie der LIK entwickelt, wenn auch mit grösseren Schwankungen. 2022 ist hingegen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Noch stärker ist dies beim Heizöl der Fall, dessen Preisentwicklung aber allgemein durch grössere Fluktuationen gekennzeichnet ist.
Energiesteuern setzen sich grösstenteils zusammen aus Treibstoffsteuern, der CO2-Abgabe auf Brennstoffen und dem Netzzuschlagsfonds (NZF). Die Einnahmen aus Energiesteuern haben seit 1995 um 63% zugenommen und betrugen 2022 rund 7,1 Milliarden Franken. Dies entspricht 70% aller Einnahmen aus umweltbezogenen Steuern, die ausserdem noch Emissionssteuern und Verkehrssteuern umfassen. Für die Höhe der Einnahmen ist neben dem Steuersatz auch die Menge der abgesetzten Energieträger von Bedeutung, die wiederum von der Wirtschaftslage, von der Witterung und vom Preis beeinflusst wird. Der Steuersatz auf Energie belief sich 2022 auf 374 Franken pro Tonne Erdöläquivalente (toe). Diese Einheit ermöglicht es, verschiedene Energieträger miteinander vergleichbar zu machen. Im Verhältnis zu den gesamten Einnahmen aus Steuern und Sozialabgaben sind die Einnahmen aus Energiesteuern zwischen 1995 und 2021 von 4,2% auf 3,4% gesunken.
Während die Bruttowertschöpfung der Branche Energieversorgung (NOGA 35) zwischen 1997 und 2020 real um 40% gesunken ist, hat die Anzahl Beschäftigte dieser Branche um 50% zugenommen. 2020 gab es knapp 28 000 Vollzeitäquivalente, was 0,7% der Gesamtbeschäftigung ausmacht. Die Bruttowertschöpfung der Energiebranche belief sich im selben Jahr auf rund 11,4 Milliarden Franken (zu laufenden Preisen). Dies entspricht 1,6% des Bruttoinlandprodukts BIP.
Nachdem die öffentlichen Ausgaben für Energieforschung ab den frühen 1990er-Jahren zurückgingen, ist seit 2005 wieder eine Zunahme zu beobachten. 2021 beliefen sie sich insgesamt auf 389 Millionen Franken, wovon der grösste Teil für «Effiziente Energienutzung» (42%) aufgewendet wurde, gefolgt von Ausgaben im Bereich erneuerbarer Energien (33%). Der Bedeutungszuwachs dieser beiden Bereiche ist teilweise auf Kosten der Kernenergie-Forschung erfolgt.
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