Vom Bildungssystem wird erwartet, dass der Zugang zu Hochschulen nicht von der sozialen Herkunft abhängig ist. Ein Indikator für diese Chancengerechtigkeit beim Zugang zu Hochschulen ist die Verteilung der Studierenden an den Schweizer Hochschulen nach dem höchsten Bildungsabschluss der Eltern.
Hauptergebnisse
- 2016 ist der Anteil Studierender an Hochschulen mit mindestens einem Elternteil mit Hochschulabschluss mit 43% deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung (23%).
- Dieser Anteil ist in universitären Hochschulen mit 52% besonders hoch.
- Kinder von Eltern, die nur die obligatorische Schule abgeschlossen haben, machen nur 7,5% der Studierenden aber 15,7% der Bevölkerung im Alter von 20 bis 35 aus.
An den Schweizer Hochschulen stammen 43% der Studierenden aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil über einen Hochschulabschluss verfügt. Es zeigen sich Unterschiede nach Hochschultyp. So stammen an den universitären Hochschulen (UH) 52% der Studierenden aus Elternhäusern mit Hochschulabschluss. An den Fachhochschulen (FH) beträgt dieser Anteil 33%, an den Pädagogischen Hochschulen (PH) 26%.
Die Unterschiede in der Verteilung der elterlichen Bildungsabschlüsse zwischen den Hochschultypen werden bereits deutlich vor dem Eintritt in die Hochschule sichtbar. Sie finden sich schon früh bei Bildungsentscheidungen auf dem Weg zum Erwerb der gymnasialen Maturität, der Fachmaturität oder der Berufsmaturität, welche ihrerseits den Zugang zu den Hochschultypen vorbestimmen.
Verwandte Indikatoren
Tabellen
Methodologie
Berechnungsmethode
Anteil in % der Studierenden an schweizerischen Hochschulen und der ständigen Wohnbevölkerung im Alter von 20 bis 35 Jahren mit einem Tertiärabschluss nach Bildungsstand der Eltern.
Um den Bildungsstand zu bestimmen, werden erzielten Bildungsabschlüsse hierarchisiert. Der Bildungsstand wird dann durch die abgeschlossene Ausbildung definiert, die zu oberst in dieser Hierarchie figuriert. Zur Messung der höchsten abgeschlossenen Ausbildung lassen sich eine Skala mit drei und eine Skala mit fünf Ausprägungen bilden (die Zahl in Klammer entspricht der Position in der Rangfolge der berücksichtigten Bildungsabschlüsse):
3er Skala | 5er Skala | Abgeschlossene Ausbildungen |
- Obligatorische Schule (ISCED 0-2) |
- Obligatorische Schule |
- Oblig. Schule nicht abgeschlossen (1) ; - Obligatorische Schule abgeschlossen (2) ; - 10. Schuljahr, allg. Berufsvor- bereitung, 1-jähr. Handelsschule, Haushaltslehrjahr oder Sprachaufenthalt (3) |
- Sekundarstufe II (ISCED 3-4) |
- Sekundarstufe II: Berufsbildung |
- Anlehre (4); - Berufslehre (5) ; - Vollzeitberufsschule (6) |
- Sekundarstufe II: Allgemeinbildung |
- Fachmittelschule (7); - Maturitätsschule, Berufsmaturität, Lehrerseminar, Schule für Unterrichtsberufe (8) |
|
- Tertiärstufe (ISCED 5-8) |
- Höhere Berufsbildung |
- Eidg. Diplom (Meisterdiplom), Eidg. Fachausweis (9); - Techniker- oder Fachschule (10) - Höh. Fachschule, HTL, HWV (11) |
- Hochschule |
- Universität, Fachhochschule oder Pädagogische Hochschule, ETH (12) |
Der Bildungsstand der Eltern entspricht dem Bildungsstand des Elternteils mit der höheren abgeschlossenen Ausbildung.
Definitionen
Andere Eigenschaften des Indikators
Die Daten stammen aus der Erhebung 2016 zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studierenden (Online-Befragung).
Der Stichprobenrahmen besteht aus allen an einer Schweizer Hochschule immatrikulierten Studierenden, die im Herbstsemester 2015/16 für ein Studium auf den Stufen Bachelor und Master oder mit einem anderen Studienziel (Lehrkräfteausbildung der Sekundarstufe II, Studienleistungen zwischen Bachelor und Master, Lizenziatsstudium) eingeschrieben waren. Nicht einbezogen wurden Personen in Weiterbildungs- oder Doktoratsstudien. Zum Zeitpunkt der Stichprobenziehung umfasste diese Population 199‘145 Personen, davon 114‘265 Studierende an einer Universität oder Eidgenössischen Technischen Hochschule (UH), 65‘133 Studierende an einer Fachhochschule (FH) und 19‘747 an einer Pädagogischen Hochschule (PH). Die Stichprobe umfasste schliesslich 25‘751 Personen, 10‘044 UH-Studierende, 14‘926 FH-Studierende (inklusive der in die FH integrierten PH) und 781 Studierende der Anderen Pädagogischen Hochschulen und Institutionen der Lehrkräfteausbildung.
Sämtliche Analysen dieses Berichtes basieren auf gewichteten Daten. Die Summe relativer Häufigkeiten kann geringfügig von 100% abweichen. Dies ist auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen.
Periodizität
Alle vier Jahre
Nächste Aktualisierung
2020
Links
Publikationen
Quellen
Kontakt
Bundesamt für Statisitk Sektion BildungssystemEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz
- Tel.
- +41 58 483 93 66
Von Montag bis Freitag
09.00-12.00 Uhr und 13.30-16.30 Uhr