Rassismus und Integration

Verschiedene Akteure sind bemüht, das Zusammenleben in der Schweiz zu verbessern. Wie beurteilt die Bevölkerung die Politik der Integrationsförderung und der Rassismusbekämpfung in der Schweiz?

Der Indikator zur Wahrnehmung von Rassismus als gesellschaftliches Problem weist im Jahr 2022 einen Wert von 60% auf. Das bedeutet, dass sechs von zehn Personen Rassismus in der Schweiz als ein ernstes Problem betrachten.

Wahrnehmungen von politischen Massnahmen

Rassismusbekämpfung: 58% denken, dass die Massnahmen ausreichend sind, 6% finden sie übertrieben und 34% meinen, sie seien ungenügend.

Integration: 60% halten die Massnahmen für angemessen, 12% haben den Eindruck, dass zu viel und 27%, dass zu wenig getan wird.

Der Staat wird in beiden Bereichen am häufigsten als zuständiger Akteur genannt. In Bezug auf die Rassismusbekämpfung sehen die meisten jede bzw. jeden Einzelnen in der Verantwortung, während hinsichtlich Integration vermehrt auf die Initiative von Vereinen gezählt wird.

Rangfolge 2022
Rang Gesamtwertung Integration Rassismusbekämpfung
Top 5
1 Staat Staat Staat
2 Vereine Vereine Bürger/innen
3 Bürger/innen Bürger/innen Politik
4 Politik  Politik Schulen
5 Schulen  Schulen Vereine
6 Wirtschaft Sozialbereich Medien
7 Medien Wirtschaft Wirtschaft
8 Sozialbereich
Ausländer/innen Gesetzgebung
9 Andere Akteure Andere Akteure Andere Akteure
10 Gesetzgebung Sport Kirchen

Rassismusbekämpfung: 28% der Personen, die mit der Situation in Bezug auf die Rassismusbekämpfung nicht zufrieden sind, finden, dass der Staat Massnahmen ergreifen sollte. 21% denken, dass dies in der Verantwortung von Vereinen liegen sollte. 18% sind der Ansicht, dass die Massnahmen durch Politikerinnen und Politiker zu ergreifen sind.

Integration: 52% der Personen, die mit der Situation in Bezug auf die Integration nicht zufrieden sind, finden, dass der Staat Massnahmen ergreifen sollte. 23% meinen, dass dies in der Verantwortung jedes und jeder Einzelnen liegt. 11% denken, dass dies Aufgabe von Vereinen ist.

Persönliches Engagement

Rassismus wird als wichtiges soziales Problem betrachtet, dessen Bekämpfung zu einem wichtigen Teil in der Verantwortung jedes einzelnen liegt. Inwiefern ist die Bevölkerung bereit, sich in diesem Feld durch konkrete Aktionen zu engagieren?

Fast 80% der Bevölkerung erklärt sich bereit, sich persönlich gegen Rassismus zu engagieren, durch mindestens eine konkrete Aktion wie die Unterzeichnung einer Petition, die Meldung rassistischer Äusserungen im Internet oder die Teilnahme an einer Demonstration.

In konkreten Situationen – "racial profiling", rassistische Handlungen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder an der Arbeit – liegt der Teil der Bevölkerung, der in allen drei Fällen bereit ist einzugreifen um der betroffenen Person zu helfen, bei 8%.

Die Bereitschaft, bei einer rassistischen Handlung einzugreifen, ist somit zehnmal geringer als die Bereitschaft, sich zu engagieren (8% gegenüber 80%).

Weiterführende Informationen

Tabellen

Quellen

  • Quelle: Erhebung zum Zusammenleben in der Schweiz (ZidS)
  • Jahren: 2010-2014 (Pilot), 2016, 2018, 2020, 2021 (Modul), 2022
  • Grundgesamtheit: Ständige Wohnbevölkerung im Alter von 15-88
  • Ungewichtete Anzahl Personen: 2021 = 3266, 2022 = 2908

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Demografie und Migration
Espace de l'Europe 10

CH-2010 Neuchâtel
Schweiz

Kontakt

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/migration-integration/zusammenleben-schweiz/evaluation-der-politik.html