Die nachstehenden Daten zeigen auf, wie die Bevölkerung die in der Schweiz lebenden Ausländerinnen und Ausländer wahrnimmt. Sie messen die Einstellungen der Bevölkerung zu bestimmten (bewusst provokativ formulierten) Aussagen. Die Einstellungen zu tatsächlichen oder vermeintlichen Verhaltensweisen sowie zu den Rechten der Ausländerinnen und Ausländer reflektieren zudem die Offenheit der Bevölkerung ihnen gegenüber.
Allgemein lässt sich sagen, dass die Bevölkerung tolerant ist. 67% sind dagegen, die Ausländerinnen und Ausländer bei Arbeitsplatzknappheit wieder in ihre Heimat zurückzuschicken. 61% finden, dass Ausländerinnen und Ausländer, die seit mindestens fünf Jahren in der Schweiz leben, ein Recht haben sollten, Familienangehörige nachkommen zu lassen. 57% sind für eine automatische Einbürgerung der zweiten Generation. 47% finden, dass die Ausländerinnen und Ausländer ein politisches Mitspracherecht bekommen sollten. 52% sprechen sich dagegen aus.
71% der Bevölkerung glauben nicht, dass Ausländerinnen und Ausländer auf der Strasse ein Gefühl der Unsicherheit erzeugen (+6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2016). 70% finden nicht, dass ausländische Kinder in der Schule eine gute Ausbildung der Schweizer Kinder verhindern. 70% halten die Aussage, Ausländerinnen und Ausländer seien für eine allfällige Zunahme der Arbeitslosigkeit verantwortlich, für falsch. 66% denken, dass die Ausländerinnen und Ausländer die Arbeiten machen, die andere nicht erledigen wollen. 64% wiederum glauben, dass die Ausländerinnen und Ausländer für das Funktionieren der Wirtschaft notwendig sind. Die Aussage, dass die Ausländerinnen und Ausländer das System der Sozialleistungen missbrauchen, teilt die Befragten in zwei Lager: 51% lehnen die Aussage ab (+6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2016), 47% stimmen ihr zu (-6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2016).
Anteil der Bevölkerung, der den verschiedenen Aussagen über Ausländerinnen und Ausländer voll und ganz, eher, eher nicht oder überhaupt nicht zustimmt.
Fragen
Es folgt nun eine Reihe von Aussagen, die manchmal über Ausländerinnen oder Ausländer, die in der Schweiz leben, zu hören sind. Bewerten Sie bitte, ob Sie diesen Aussagen jeweils voll und ganz, eher, eher nicht oder überhaupt nicht zustimmen.
a. Ausländer sollten politische Mitspracherechte (z.B. das Stimmrecht auf kommunaler oder kantonaler Ebene) bekommen, denn das trägt zur Integration bei.
b. Ausländer, die hier geboren sind, sollten automatisch eingebürgert werden können.
c. Ausländer, die seit mindestens fünf Jahren in der Schweiz leben, sollten ein Recht haben, enge Familienangehörige (z.B. Ehepartner/in oder minderjährige Kinder) nachkommen zu lassen.
d. Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man Ausländer, die seit weniger als fünf Jahren in der Schweiz leben, wieder in ihre Heimat zurückschicken.
e. Die Ausländer in der Schweiz sind für den Gang der Wirtschaft und die Finanzierung der Sozialwerke nötig.
f. Ausländer missbrauchen das System der Sozialleistungen (z.B. AHV oder IV).
g. Ausländer machen die Arbeiten, die andere nicht erledigen wollen.
h. Ausländerinnen und Ausländer sind verantwortlich für die Zunahme der Arbeitslosigkeit.
i. Die ausländischen Kinder in der Schule verhindern eine gute Ausbildung der Schweizer Kinder.
j. Wenn ich mich nicht sicher fühle, ist es wegen den Ausländern auf der Strasse.
Antwortmöglichkeiten
1. voll und ganz, 2. eher, 3. eher nicht, 4. überhaupt nicht, 9. keine Antwort. Berücksichtigung aller Antwortmöglichkeiten der obigen Aussagen a-j.
Weiterführende Informationen
Tabellen
Quellen
Quelle: Erhebung zum Zusammenleben in der Schweiz (ZidS-2018)
Grundgesamtheit: Ständige Wohnbevölkerung im Alter von 15-88. Ungewichtete Anzahl Personen: n (Total) = 3127
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektion Demografie und MigrationEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz