Diskriminierungserfahrung
Konzept
Unter Diskriminierung sind Handlungen oder Praktiken zu verstehen, die Personen aufgrund von Merkmalen wie dem Aussehen, der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion oder dem Geschlecht benachteiligen, demütigen, bedrohen, oder ungerechtfertigt deren Integrität gefährden. Der Indikator zur Diskriminierungserfahrung erfasst das Vorkommen von Diskriminierung in der Schweiz aus der Sicht der Betroffenen.
Interpretation
Der Indikator zur Diskriminierungserfahrung weist im Jahr 2022 einen Wert von 27% auf. Das bedeutet, dass fast drei von zehn Personen in der Schweiz angeben, in den letzten fünf Jahren Opfer von Diskriminierung geworden zu sein.
Entwicklung
Über den Beobachtungszeitraum hinweg stieg der Anteil der Bevölkerung mit Diskriminierungserfahrungen statistisch signifikant an.
- + 7 Prozentpunkte zwischen 2016 und 2020
- + 13 Prozentpunkte zwischen 2010 und 2020
Vergleich
Unabhängig vom Beobachtungszeitpunkt werden Diskriminierungserfahrungen häufiger erwähnt als Erfahrungen physischer oder psychischer Gewalt.
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Die nachstehenden Daten veranschaulichen, wie viele Menschen sich diskriminiert fühlen und welche Bevölkerungsgruppen am stärksten der Gefahr ausgesetzt sind, Diskriminierung zu erfahren. Ausserdem zeigen sie, in welchen Alltagssituationen Menschen mit diskriminierenden Handlungen oder Äusserungen konfrontiert werden.
Welches sind die von den Betroffenen am häufigsten genannten Gründe für die Diskriminierung?
- 1. Nationalität: erwähnt von 50% (bezogen auf die Bevölkerung 13%)
- 2. Sprache: erwähnt von 34% (bezogen auf die Bevölkerung 9%)
- 3. Geschlecht: erwähnt von 27% (bezogen auf die Bevölkerung 7%)
In welchen Situationen haben Betroffene Diskriminierung erlebt?
- 1. Arbeit und Stellensuche: erwähnt von 53%
- 2. Öffentlicher Raum: erwähnt von 34%
- 3. Schule und Ausbildung: erwähnt von 23%
Situationen, in denen Institutionen involviert sind:
- 14%: erlebte Diskriminierung bei Kontakt mit öffentlicher Verwaltung
- 9% erlebte Diskriminierung bei Kontakt mit Polizei