Vollständiger Name des Indikators: Qualität der Beziehung zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen: Meinung zur Chancengleichheit zwischen den schweizerischen und ausländischen Personen, die in der Schweiz leben.
Mit diesem Indikator kann der Grad der Offenheit von verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegenüber der Chancengleichheit zwischen Ausländerinnen und Ausländern, die in der Schweiz leben, und Schweizerinnen und Schweizern untersucht werden. Integration ist ein wechselseitiger Prozess, der schwieriger ist, wenn die Bevölkerung des Aufnahmelandes eine Gleichbehandlung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen ablehnt.
Im Jahr 2019 sprachen sich 74% der Wohnbevölkerung ab 16 Jahren für eine Schweiz aus, in der Ausländerinnen und Ausländer, die in der Schweiz leben, die gleichen Chancen haben wie Schweizerinnen und Schweizer. 21% waren für eine Schweiz, in der schweizerische Staatsangehörige bessere Chancen haben als ausländische. Unter der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund ist der Anteil der Chancengleichheit befürwortenden Personen geringer (73%) als unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (77%). In der zweiten oder höheren Generation beträgt der Anteil 85%.
Zwischen 2014 und 2018 zeigen die statistischen Daten, dass alle nach Migrationsstatus unterschiedenen Gruppen die Chancengleichheit zwischen schweizerischen und ausländischen Staatsangehörigen immer mehr befürworten (+12 Prozentpunkte Bevölkerung ohne Migrationshintergrund, +6 Prozentpunkte in der ersten Generation, + 8 Prozentpunkte in der zweiten und höheren Generation). Die Differenz zwischen der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund und der Bevölkerung mit Migrationshintergrund der ersten Generation sind 2019 verschwunden: beide Gruppen weisen nun einen Anteil von 74% auf. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund der zweiten und höheren Generation hat sich mit 85% Zustimmung jedoch von den anderen beiden Gruppen entfernt.
Andererseits beobachtet man, dass alle nach Migrationshintergrund unterschiedenen Gruppen sich immer weniger für eine Schweiz aussprechen, in der Schweizer und Schweizerinnen bessere Chancen haben als Ausländer und Ausländerinnen (-6 und -12 Prozentpunkte je nach Gruppe). Der deutlichste Rückgang wird in der Gruppe der Personen ohne Migrationshintergrund verzeichnet.
In der Ostschweiz spricht sich die Bevölkerung mit Migrationshintergrund signifikant häufiger für eine egalitäre Schweiz aus als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (85% und 72%).
Tabellen
Definitionen
Von 2012 bis 2014 basiert der Indikator auf folgender Frage: « Sind Sie dafür, dass in der Schweiz die Ausländer die gleichen Chancen wie die Schweizer haben sollten oder dafür, dass die Schweizer bessere Chancen haben sollten? ». Es werden nur die Ergebnisse der Werte « 1) für gleiche Chancen » und « 3) für bessere Chancen für Schweizer» berücksichtigt.
Seit 2015, ist die Frage wie folgt formuliert: « Sind Sie dafür, dass in der Schweiz die Ausländer die gleichen Chancen wie die Schweizer haben sollten oder dafür, dass die Schweizer bessere Chancen haben sollten? ». Ausländer = dauerhaft in der Schweiz lebende Ausländer (Bewilligungen B und C). Es werden nur die Ergebnisse der Werte « 1) für gleiche Chancen » und « 3) für bessere Chancen für Schweizer» berücksichtigt.
Methodologie
Infolge des neuen Stichprobenrahmens und der Verbesserung des Gewichtungsmodells sind die Resultate ab 2014 nicht mehr direkt mit den Resultaten der Vorjahre vergleichbar (Bruch in der Zeitreihe). Mehr dazu im unten stehenden Dokument.
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektion Demografie und MigrationEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz