Dieser Indikator zeigt den Zeitaufwand für Erwerbs-, Haus- und Familienarbeit in Stunden pro Woche nach Geschlecht und Familiensituation. Wie bei der Mehrheit der Indikatoren im Bereich Familie und Demografie handelt es sich dabei eher um einen Ausdruck der Assimilation und nicht der Integration.
Unabhängig vom Migrationsstatus ist eine ungleiche Verteilung der Haus- und Familienarbeit und der Erwerbsarbeit zwischen Männern und Frauen festzustellen. In Arbeitsstunden ausgedrückt investieren Männer ihre Zeit vorwiegend in die Erwerbstätigkeit und Frauen umgekehrt hauptsächlich in die Haus- und Familienarbeit.
Frauen mit Migrationshintergrund der ersten Generation investieren signifikant mehr Zeit in Haus- und Familienarbeit (33,3 Stunden) als jene ohne Migrationshintergrund (27,6 Stunden). Bei den Frauen der zweiten Generation zeigen sich keine signifikanten Unterschiede. Männer mit Migrationshintergrund der ersten Generation investieren signifikant mehr Zeit in die Haus- und Familienarbeit als Männer in den anderen Bevölkerungsgruppen; der Unterschied ist jedoch geringer als bei den Frauen.
Frauen ohne Migrationshintergrund investieren signifikant mehr Zeit in Erwerbsarbeit als Frauen mit Migrationshintergrund der ersten Generation (22,3 Stunden gegenüber 19,9 Stunden). Bei den Männern unterscheidet sich die in die Erwerbstätigkeit investierte Stundenzahl kaum nach Migrationsstatus: signifikant ist der Unterschied zwischen Männern der zweiten Generation (30,8 Std. pro Woche) und Männern ohne Migrationshintergrund (33,7 Std. pro Woche).
In Haushalten mit Kindern steigt der Zeitaufwand für Haus- und Familienarbeit, insbesondere für Frauen unabhängig davon, ob sie einen Partner haben oder nicht. Mütter mit Partner, deren jüngstes Kind unter 7 Jahre alt ist, investieren mehr Zeit in Haus- und Familienarbeit als diejenigen, deren jüngstes Kind zwischen 7 und 14 Jahre alt ist (57,8 Stunden gegenüber 44,2 Stunden bei denjenigen mit einem Partner bzw. 53,2 Stunden gegenüber 43,6 Stunden bei denjenigen ohne einen Partner).
Die Unterschiede nach Migrationsstatus sind bei den Frauen selten signifikant. Allerdings investieren 15-24-jährige Töchter ohne Migrationshintergrund, die noch bei ihren Eltern leben, weniger Zeit in Haus- und Familienarbeit (13,4 Stunden) als diejenigen mit Migrationshintergrund (17,9 Stunden). Der Zeitaufwand für Haus- und Familienarbeit unterscheidet sich wenig nach Migrationsstatus bei den alleinlebenden Frauen und den Frauen mit Partner in Zweipersonenhaushalten. Bei Müttern mit und ohne Partner ist er in den meisten Fällen nicht signifikant. Das trifft ebenfalls auf den Zeitaufwand für Erwerbsarbeit zu.
Tabellen
Definitionen
Haus- und Familienarbeit: Unbezahlte Arbeiten innerhalb des eigenen Haushalts wie z.B. Zubereiten von Mahlzeiten, Abwaschen, Putzen, Einkaufen, Waschen, handwerkliche Tätigkeiten, Tier- und Pflanzenpflege, administrative Arbeiten für den Haushalt, Kinderbetreuung und Betreuung pflegebedürftiger Erwachsener im Haushalt.
Erwerbsarbeit: effektiv gearbeitete Stunden in der letzten Woche vor dem Interview.
Durchschnittlicher Zeitaufwand für Erwerbsarbeit und für Haus- und Familienarbeit, in Stunden pro Woche: Ständige Wohnbevölkerung zwischen 15 bis 64 Jahren.
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektion Demografie und MigrationEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz