Dieser von der EU empfohlene Indikator zeigt die Verteilung der Bildungsniveaus unter den verschiedenen Bevölkerungsgruppen der Schweiz. Er ist ein zentraler Indikator für die strukturelle Integration und Chancengleichheit im Bildungssystem. Das erreichte Bildungsniveau ist die Grundlage, auf der die weitere Teilhabe im Ausbildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt aufbauen kann. Ohne abgeschlossene Ausbildung sind die Integrationschancen gering. Je höher das Bildungsniveau (hier gemessen über die höchste abgeschlossene Ausbildung), desto besser sind auch die weiteren strukturellen Integrationschancen.
Bemerkung: Die Tabellen wurden mit den neuesten Daten aktualisiert. Die Grafiken und Texte werden demnächst aktualisiert.
Im Jahr 2020 kommt in der ständigen Wohnbevölkerung als höchste abgeschlossene Ausbildung die Sekundarstufe II (47%) am häufigsten vor, gefolgt von der Tertiärstufe (36%) und schliesslich der obligatorischen Schule (17%). Es ist allerdings zu beachten, dass sich viele Personen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren noch in Ausbildung befinden und somit ihren höchsten Bildungsabschluss noch nicht erreicht haben.
Unter der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund sind die Anteile der verschiedenen Bildungsniveaus besonders unterschiedlich: 52% verfügen höchstens über einen Abschluss auf Sekundarstufe II, 36% über einen Tertiärabschluss und 12% haben höchstens die obligatorische Schule absolviert. Bei den Personen mit Migrationshintergrund der ersten Generation ist die Verteilung auf die verschiedenen Bildungsniveaus gleichmässiger (zwischen 26% für die obligatorische Schule und 36% für die Tertiärstufe). Bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund der zweiten oder höheren Generation liegen die Anteile der Personen mit der obligatorischen Schule als höchstem Bildungsniveau und denjenigen mit einem Tertiärabschluss nahe beieinander (20% und 30%). Im Vergleich dazu gibt es in dieser Gruppe einen höheren Anteil von Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II auf (50%).
Auf dem Niveau der obligatorischen Schule sind die Anteile für alle Gruppen zwischen 2011 und 2020 gesunken.
Dies gilt auch für die Sekundarstufe II, bei der sich nur der Anteil der Personen der zweiten oder höheren Generation nicht signifikant verändert. Auf der Ebene der Tertiärstufe steigen die Quoten in den meisten betrachteten Bevölkerungsgruppen an.
In allen Grossregionen lässt sich der gleiche Trend erkennen: Bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund bestehen grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Bildungsniveaus. An erster Stelle steht die Sekundarstufe II mit Anteilen, die fast überall 50% übersteigen. Danach folgt die Tertiärstufe (zwischen 33% im Tessin und 44% in Zürich) und schliesslich die obligatorische Schule (überall weniger als 20%).
Bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind diese Unterschiede weniger gross. In der Genferseeregion beispielsweise liegen die Anteile der drei Bildungsniveaus zwischen 27% und 38%. Die Sekundarstufe II ist in vier Grossregionen das vorherrschende Bildungsniveau: im Espace Mittelland, in der Ostschweiz, in der Zentralschweiz und im Tessin (39% bzw. 44%, 42% und 42%). Dagegen dominiert der Anteil der Personen mit Tertiärabschluss in Zürich deutlich (48%). In der Genferseeregion und in der Nordwestschweiz sind die Anteile der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund nahezu gleich gross.
Tabellen
Definitionen
Zur Bestimmung des Bildungsniveaus wird die höchste abgeschlossene Ausbildung berücksichtigt, um den Anteil der Bevölkerung zu berechnen, der eine Ausbildung eines bestimmten Niveaus absolviert hat. Sofern nicht anders vermerkt, werden ausschliesslich Personen ab 15 Jahren berücksichtigt.
Es werden drei erreichte Bildungsniveaus betrachtet:
Obligatorische Schule
- Obligatorische Schule nicht abgeschlossen;
- Obligatorische Schule abgeschlossen;
- Handelsschule oder Fachmittelschule (1 Jahr), Haushaltslehrjahr oder Sprachaufenthalt.
Sekundarstufe II
- Anlehre;
- Lehre;
- vollzeitliche Berufsfachschule;
- Fachmittelschule;
- gymnasiale Maturität, Berufsmaturität, Lehrerseminar.
Tertiärstufe
- Meisterdiplom, eidgenössischer Fachausweis;
- Techniker- oder Fachschule;
- Höhere Fachschule, höhere technische Lehranstalt;
- Universitäre Hochschule, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule, Eidgenössische technische Hochschule.
Berechnungsweise: Personen ab 15 Jahren mit einem bestimmten Bildungsniveau / Total Personen ab 15 Jahren.
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektion Demografie und MigrationEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz