Die Wohnlage und die Wohnbedingungen werden primär, aber nicht ausschliesslich, durch die finanziellen Mittel der Haushalte bestimmt. Sie geben Aufschluss über einen Aspekt der Lebensqualität, der möglicherweise nicht für jede Bevölkerungsgruppe gleich ist. Der physische, räumliche und materielle Komfort hat unter anderem einen Einfluss auf die Gefahr der sozialen Ausgrenzung und ist damit ein Indikator für die Integration.
Wohnproblem
Im Jahr 2018 waren die Personen mit Migrationshintergrund der zweiten oder höheren Generationen zweimal häufiger von einem oder mehreren Wohnproblemen betroffen als Personen ohne Migrationshintergrund (24% gegenüber 14%). Die erste Generation wies einen dazwischen liegenden Anteil von Personen auf, die von Wohnproblemen betroffen waren (17%).
Lärmiges Quartier
Im Jahr 2018 war der Anteil der Personen, die in einer Wohnung in einem als zu lärmig empfundenen Quartier leben, bei den Personen mit Migrationshintergrund der zweiten oder höheren Generationen (26%) und der ersten Generation (20%) signifikant höher als bei denjenigen ohne Migrationshintergrund (16%).
Wohnproblem
Zwischen 2014 und 2018 hat sich der Anteil der Personen, die von Wohnproblemen betroffen sind, bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund verringert (-2,7 Prozentpunkte), während er bei der zweiten oder höheren Generationen angestiegen ist (+6,4 Prozentpunkte).
Lärmiges Quartier
Zwischen 2014 und 2018 hat der Anteil der Personen, die in einer Wohnung in einem als zu lärmig empfundenen Quartier leben, bei der ersten Generation abgenommen (-4 Prozentpunkte).
Wohnproblem
Im Espace Mitteland (22% gegenüber 14%), der Nordwestschweiz (19% gegenüber 9%) und Zürich (18% gegenüber 11%) ist die Bevölkerung mit Migrationshintergrund häufiger von Wohnproblemen betroffen als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. In den anderen Grossregionen sind die Unterschiede zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen statistisch nicht signifikant oder einige Ergebnisse können aufgrund mangelnder Beobachtungen nicht ausgewiesen werden.
Lärmiges Quartier
Beim Anteil der Personen, die in einem als zu lärmig empfundenen Quartier leben, ist nur in der Nordwestschweiz und der Ostschweiz ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Personen mit und ohne Migrationshintergrund festzustellen (27% gegenüber 16% bzw. 24% gegenüber 11%).
Tabellen
Definitionen
Der Indikator analysiert die Wohnbedingungen anhand der folgenden zwei Kriterien:
1) Anteil der Personen, die in einem Haushalt mit mindestens einem der folgenden vier bedeutenden Wohnproblemen leben:
• Feuchtigkeit in der Wohnung (undichtes Dach; Feuchtigkeit in den Wänden, in den Böden oder im Fundament; Schimmel in den Fensterrahmen oder im Boden),
• zu dunkle Wohnung,
• keine Dusche oder Badewanne,
• kein WC in der Wohnung für den eigenen Gebrauch.
2) Anteil der Personen, die in einem zu lärmigen Quartier wohnen.
Diese Fragen werden nur einem Haushaltsmitglied gestellt; die Antworten werden für sämtliche Haushaltsmitglieder übernommen. Wenn ein Haushalt aus mehreren erwachsenen Personen mit unterschiedlichem Migrationsstatus besteht, wird der gleiche, für den gesamten Haushalt berechnete Wert sowohl bei den Personen mit als auch bei jenen ohne Migrationshintergrund verwendet.
Methodologie
Infolge des neuen Stichprobenrahmens und der Verbesserung des Gewichtungsmodells sind die Resultate ab 2014 nicht mehr direkt mit den Resultaten der Vorjahre vergleichbar (Bruch in der Zeitreihe). Mehr dazu im unten stehenden Dokument.
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektion Demografie und MigrationEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz