Dieser von der EU empfohlene Indikator liefert Informationen über den Median und die Unterschiede der finanziellen Ressourcen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Ein niedriges Einkommen hat Auswirkungen auf die Wohnsituation, die Gesundheit, die Bildung, die materielle Entbehrung, die gesellschaftliche Teilhabe etc. Das verfügbare Äquivalenzeinkommen erlaubt, die finanziellen Ressourcen in Bezug auf die Einkommen von Personen, die in unterschiedlich grossen Haushalten leben, zu vergleichen.
2019 lag der Median des verfügbaren Äquivalenzeinkommens der Bevölkerung mit Migrationshintergrund deutlich unter demjenigen der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (13% niedriger für Personen mit Migrationshintergrund der ersten Generation und 6% niedriger für diejenigen der zweiten oder höheren Generation).
Im Zeitraum 2014–2019 hat sich der Median des jährlich verfügbaren Äquivalenzeinkommens der Wohnbevölkerung ab 16 Jahren in den untersuchten Bevölkerungsgruppen nicht signifikant verändert. Die seit 2014 beobachteten Unterschiede zwischen den drei Gruppen sind nahezu unverändert bestehen geblieben.
Personen ohne Migrationshintergrund haben in fast allen Grossregionen ein signifikant höheres medianes verfügbares Äquivalenzeinkommen als Personen mit Migrationshintergrund mit Ausnahme der Ostschweiz und des Tessins.
Tabellen
Definitionen
Das verfügbare jährliche Äquivalenzeinkommen ergibt sich aus dem verfügbaren Haushaltseinkommen unter Berücksichtigung eines auf der Haushaltszusammensetzung beruhenden Korrekturfaktors. Das verfügbare Einkommen wird berechnet, indem vom jährlichen Bruttoeinkommen die obligatorischen Ausgaben abgezogen werden (Sozialversicherungsbeiträge, Steuern, Krankenkassenprämien für die Grundversicherung sowie bezahlte Alimente und andere Unterhaltsbeiträge, die an andere Haushalte überwiesen werden). Um den Skaleneffekten Rechnung zu tragen (eine vierköpfige Familie muss für denselben Lebensstandard nicht viermal mehr ausgeben als eine allein lebende Person), wird die älteste Person im Haushalt mit 1 gewichtet, jede weitere Person im Alter von mindestens 14 Jahren mit 0,5, und jedes Kind unter 14 Jahren mit 0,3 (abgeänderte OECD-Skala). Somit ist das verfügbare Äquivalenzeinkommen ein monetärer Indikator zur Lebensqualität, mit dem sich die Situation von Personen aus unterschiedlichen Haushaltstypen vergleichen lässt.
Wenn ein Haushalt aus mehreren erwachsenen Personen mit unterschiedlichem Migrationsstatus besteht, wird der gleiche, für den gesamten Haushalt berechnete Wert sowohl bei den Personen mit als auch bei jenen ohne Migrationshintergrund verwendet.
Der Median teilt die nach Grösse geordneten Beobachtungswerte in zwei gleich grosse Hälften. Die eine Hälfte der Werte liegt über, die andere unter dem Median.
Dezile sind diejenigen Werte, die sämtliche nach Grösse geordneten Beobachtungsfälle in zehn gleich grosse Tranchen teilen: 10% der Beobachtungsfälle liegen unter dem 1. Dezil, 10% liegen über dem 9. Dezil.
Methodologie
Infolge des neuen Stichprobenrahmens und der Verbesserung des Gewichtungsmodells sind die Resultate ab 2014 nicht mehr direkt mit den Resultaten der Vorjahre vergleichbar (Bruch in der Zeitreihe). Mehr dazu im unten stehenden Dokument.
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektion Demografie und MigrationEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz