Mit diesem Indikator, der sich auf die Entlöhnung am unteren Ende der Lohnskala bezieht, kann der Anteil der davon betroffenen Arbeitnehmenden in den verschiedenen nach Migrationsstatus differenzierten Bevölkerungsgruppen verglichen werden. Damit können allfällige Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt aufgezeigt werden.
Im Jahr 2019 besetzten 16% der Arbeitnehmenden eine Tieflohnstelle. Bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund beträgt dieser Anteil 13%. Es ist die Bevölkerungsgruppe, die am wenigsten von Tieflöhnen betroffen ist. Im Vergleich zu dieser Gruppe weist die Bevölkerung mit Migrationshintergrund der ersten Generation einen um 1,6-mal höheren Tieflohnanteil auf (21%). Mit 17% der Arbeitnehmenden mit einer Tieflohnstelle weist die zweiten oder höhere Generation eine mittlere Quote auf.
Unterschiede beim Tieflohnanteil zeigen sich je nach ausgeübtem Beruf, aber zusätzlich auch je nach Migrationsstatus.
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund der ersten Generation weist im Vergleich zu den anderen Migrationsstatus bei allen Berufsgruppen, mit Ausnahme der akademischen Berufe, Techniker/innen und gleichrangige Berufe, Dienstleistungsberufe und Verkäufer/innen und Handwerks- und verwandte Berufe, wo die zweite oder höhere Generation höhere Quote aufweist.
Alle Grossregionen verzeichnen nicht dieselben Tieflohnanteile, doch die relativen Unterschiede zwischen den Personen verschiedener Migrationsstatus sind vergleichbar. Das Verhältnis zwischen der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund und jener mit Migrationshintergrund liegt bei 1:1,3 (Nordwestschweiz) bis 1:1,7 (Espace Mittelland).
Tabellen
Definitionen
Eine Stelle gilt vereinbarungsgemäss als «Tieflohnstelle», wenn der auf der Basis eines Vollzeitpensums von 40 Wochenstunden berechnete Lohn weniger als zwei Drittel des standardisierten Bruttomedianlohns ausmacht. Das Ausmass der Tieflohnproblematik wird hier aus der Sicht der Bevölkerung, d.h. der Zahl der Arbeitnehmenden mit einer Tieflohnstelle, betrachtet. Nicht unter die Kategorie der Personen mit Tieflöhnen fallen diejenigen, die ausschliesslich deshalb einen tiefen Lohn erzielen, weil sie Teilzeit arbeiten.
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Bundesamt für Statistik Sektion Demografie und MigrationEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz