Aktualisiert am 23.02.2023
Was ist Salarium?
Der statistische Lohnrechner Salarium bietet Ihnen die Möglichkeit, für eine spezifische Arbeitsstelle (Region, Wirtschaftszweig, Berufsgruppe usw.) und anhand frei wählbarer individueller Merkmale (Alter, Ausbildung, Dienstjahre usw.) den monatlichen Bruttolohn (Zentralwert bzw. Median) und die Streuung der Löhne (Interquartilbereich) zu berechnen.
Die Ergebnisse sind nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit (schweizerische und ausländische nach Aufenthaltsstatus) verteilt und stellen keine Lohnempfehlungen dar. Sie entstammen einer Modellrechnung (Schätzung) und basieren auf den im Jahr 2020 effektiv ausbezahlten Löhnen. Die Ergebnisse können aus gleichstellungsrechtlicher Sicht jedoch möglicherweise verfassungswidrig sein (Art. 8 Abs. 3 BV) und gegen das Diskriminierungsverbot (Art. 3 GlG) sowie das Recht auf Inländerbehandlung gemäss dem Freizügigkeitsabkommen Schweiz-EU verstossen.
Wie wird Salarium verwendet?
Schritt 1: Füllen Sie die fünf obligatorischen Felder des Profils aus: Region, Branche, Berufsgruppe, berufliche Stellung im Betrieb und Wochenstunden.
Schritt 2: Füllen Sie eines oder mehrere optionale Angaben aus, je nachdem wie detailliert das Profil ist, für das Sie sich interessieren. Achtung: Felder ohne Angabe gehen automatisch vom häufigsten Wert aus, der in der Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) für die gewählte Region und Branche ermittelt wurde (Beispiel: Bleibt das Feld «Ausbildung» leer, übernimmt es den am häufigsten beobachteten Wert: «abgeschlossene Lehre»).
► Nachdem Sie das Profil ausgefüllt haben, nimmt Salarium die Berechnung vor und zeigt die entsprechenden Ergebnisse an.
Methodische Grundlage
Die geschätzten monatlichen Bruttolöhne basieren auf den Daten der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung (LSE) 2020 und stützen sich auf mehr als 1,2 Millionen Lohnangaben von Angestellten aus der Privatwirtschaft.
Die LSE wird vom Bundesamt für Statistik seit 1994 alle zwei Jahre mittels schriftlicher Direkterhebung bei den Unternehmen durchgeführt.
Die Ergebnisse der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung (LSE) 2020 basieren auf der neuen Schweizer Berufsnomenklatur CH-ISCO-19.
Der monatliche Bruttolohn (erklärte Variable) wird mit Hilfe einer Modellrechnung geschätzt. Das Modell berücksichtigt 14 Merkmale (erklärende Variablen), darunter sowohl Branche und Unternehmensgrösse als auch individuelle Merkmale der Beschäftigten und des Arbeitsplatzes. Für die Modellberechnung werden die Branchen zu 10 Gruppen zusammengefasst. Pro Branchengruppe wird ein separates Modell berechnet. Für jede Gruppe wird der Logarithmus des monatlichen Bruttolohns durch eine Regressionsanalyse der verschiedenen erklärenden Variablen angenähert (Schätzung von Modellparametern). Dabei werden die Variablen transformiert um die Beziehung zwischen dem Bruttolohn und jedem einzelnen Merkmal zu optimieren. Auf Basis der geschätzten Modellparameter wird der Einflussfaktor jedes Merkmals auf den Lohn abgeleitet. Dieser Einflussfaktor bleibt innerhalb einer Branchengruppe konstant.
Zur Validierung der resultierenden Modelle werden die empirischen und die geschätzten Verteilungsfunktionen verglichen. Dieser Vergleich wird auf verschiedenen Aggregationsniveaus (Region und Branche) durchgeführt – sowohl grafisch als auch unter Berechnung der euklidischen Distanz zwischen den Funktionen. Resultate, welche über der Toleranzschwelle der euklidischen Distanz liegen, sind mit Vorsicht zu betrachten.
Das Modell weist die folgenden bekannten Grenzen auf:
- Es werden nur vollständige Antworten aus der Lohnstrukturerhebung berücksichtigt. Alle Fälle, in denen Werte für eine oder mehrere Variablen fehlen, werden entfernt. Die Gewichtung wurde in Bezug auf die vollständigen Daten, die für die Modellierung verwendet wurden, berechnet.
- Das Modell berücksichtigt keine Interaktionen zwischen den erklärenden Variablen.
Für jedes Merkmal wird der häufigste Wert nach Branchengruppe (10 Gruppen) bestimmt. Dieser häufigste Wert wird im Lohnrechner bei den optionalen Feldern als Vorschlag eingesetzt.
Im Folgenden wird ein Vergleich zwischen dem statistischen Lohnrechner Salarium des Bundesamts für Statistik (BFS) und dem nationalen Lohnrechner des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) aufgezeigt.
Gemeinsam haben beide Lohnrechner, dass sie auf Daten der Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) basieren. Weiter verwenden beide die Lohngleichungsmethode zur Schätzung einer Lohnspanne. Sie ermitteln somit den Effekt von personen-, stellen-, und unternehmensspezifischen Merkmalen auf den Lohn. Da beide Lohnrechner in unterschiedlichen Kontexten entstanden sind und andere Zwecke verfolgen, sind den Lohnrechnern unterschiedliche Modelle hinterlegt. So haben im Rahmen der jeweiligen Berechnungsmodelle unterschiedliche Merkmale einen Einfluss auf die berechnete Lohnspanne, was wiederum zu unterschiedlichen Resultaten führt. Zudem werden die Ergebnisse auf unterschiedlichen geographischen Ebenen (Grossregion vs. Kanton) angezeigt.
Der statistische Lohnrechner Salarium des BFS bietet die Möglichkeit, interaktiv, für eine spezifische Arbeitsstelle und anhand frei wählbarer individueller Merkmale den monatlichen Bruttolohn und die Streuung der Löhne zu berechnen. Die Ergebnisse werden nach Geschlecht, Nationalität und Aufenthaltsstatus aufgezeigt. Somit kommt diesen Merkmalen im Rahmen des statistischen Lohnrechners Salarium eine höhere Bedeutung zu als im nationalen Lohnrechner des SECO. Das Ziel des Lohnrechners Salarium ist es die Lohniveaus gemäss empirischen LSE-Daten so nah wie möglich widerspiegeln zu können. Dafür werden alle zur Verfügung stehenden Erklärungsfaktoren (d.h. auch das Geschlecht, die Nationalität, resp. der Aufenthaltstatus) zur Lohnbildung in der Berechnung berücksichtigt.
Der nationale Lohnrechner des SECO hingegen hat zum Ziel, ausländischen Unternehmen, welche Personal in die Schweiz entsenden, einen Anhaltspunkt zu den orts-, berufs- und branchenüblichen Löhne in der Schweiz liefern. Der nationale Lohnrechner ist eng auf den Vollzug der flankierenden Massnahmen ausgerichtet und wurde in diesem Kontext entwickelt. Eine Unterscheidung nach Geschlecht oder Nationalität wäre in diesem Kontext nicht zielführend.