Die Arbeitskosten entsprechen den von den Unternehmen für die Beschäftigung der Angestellten aufgewendeten Kosten. Sie setzen sich zusammen aus den Löhnen und Gehältern (79,7%), den Sozialbeiträgen zulasten der Arbeitgeber (17,4%) und weiteren, insbesondere mit der beruflichen Bildung und Personalrekrutierung verbundenen Kosten (2,9%). 2020 lagen sie in der Gesamtwirtschaft bei durchschnittlich Fr. 63,62 pro Arbeitsstunde. Die Arbeitskosten machen einen grossen Anteil der Produktionskosten für Güter und Dienstleistungen aus. Zusammen mit der Produktivität stellen sie einen wichtigen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Schweiz dar.
Die Kosten unterscheiden sich nicht nur je nach Wirtschaftszweig, sondern auch nach Unternehmensgrösse.
Die Arbeitskosten sind einer der wichtigsten Indikatoren zur Einschätzung der Attraktivität der verschiedenen nationalen Wirtschaftsstandorte und können je nach Land stark variieren. Gemäss den Ergebnissen der Strukturerhebung 2016 (aktuellste Ergebnisse von Eurostat) beliefen sich die durchschnittlichen Kosten pro Arbeitsstunde in der Schweiz im Jahr 2016 in Unternehmen mit zehn oder mehr Beschäftigten umgerechnet auf 55.60 Euro. In den EU15-Ländern waren die Kosten pro Arbeitsstunde im entsprechenden Jahr tiefer und lagen zwischen 13.60 Euro (Portugal) und 41.35 Euro (Dänemark). In den Nachbarländern Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien kostete eine Arbeitsstunde 34.65 Euro, 32.75 Euro, 32.55 Euro bzw. 27.65 Euro. Noch markanter ist der Unterschied im Vergleich mit den neuen EU-Mitgliedsstaaten: 2016 wurden lediglich in Zypern (15.70 Euro) und Slowenien (16.75 Euro) Arbeitskosten von über 15 Euro pro Stunde registriert. In Norwegen, das wie die Schweiz zur Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) gehört, lagen die durchschnittlichen Kosten pro Arbeitsstunde bei 49.25 Euro.