Die Vorausschätzung der Erwerbsbevölkerung stützt sich auf zwei Projektionen: auf die Vorausschätzung zu den Erwerbsquoten und auf die Vorausschätzung zur Bevölkerungsentwicklung. Die geschätzte Erwerbsbevölkerung ergibt sich, indem diese beiden Vorausschätzungen kombiniert werden.
Eine Reihe von Variablen, welche die alters- und geschlechtsspezifischen Erwerbsquoten erklären, wurden als Determinanten für die Erwerbsbeteiligung verwendet. Dabei handelt es sich um den Anteil der Personen in Ausbildung (nach Ausbildungstyp), die Gliederung der Bevölkerung nach der höchsten abgeschlossenen Ausbildung, die durchschnittliche Kinderzahl, den Anteil der invaliden Personen, den Anteil der Personen im vorzeitigen Ruhestand und den Anteil der Personen, die über das gesetzlich festgelegte Ruhestandsalter hinaus arbeiten. Anschliessend werden Hypothesen über die Entwicklung dieser Merkmale im gesamten Projektionszeitraum erstellt, ausgehend von der Hypothese, dass die Erwerbsquoten auch in den kommenden Jahren von diesen Variablen abhängen werden.
Es wurden drei Grundszenarien berechnet: ein Referenzszenario sowie ein "hohes" und ein "tiefes" Szenario, die jeweils Annahmen kombinieren, die für das Wachstum der Erwerbsbevölkerung günstiger oder ungünstiger sind. Zusätzlich wurden 7 Varianten berechnet, die es ermöglichen, die spezifischen Auswirkungen bestimmter Annahmen zu untersuchen.
Gemäss dem Referenzszenario bleibt die Erwerbsquote der 15- bis 64-Jährigen zwischen 2020 und 2050 praktisch unverändert (+0,1 Prozentpunkte auf 84,5%). Die Erwerbsquote der 15-Jährigen und Älteren wird hingegen stark von der Alterung der Bevölkerung beeinflusst. Sie nimmt zwischen 2020 und 2050 um 5,6 Prozentpunkte ab (von 68,3% auf 62,7%). Im gleichen Zeitraum steigt die Anzahl 65-Jährige und Ältere pro 100 20-64-Jährige Erwerbspersonen von 35,6 auf 53,3.
Die Erwerbsbevölkerung wird kontinuierlich ansteigen und Ende 2050 einen Wert von 5,604 Millionen erreichen (+11,2% verglichen mit 2020).