Arbeitsmarktdynamik: Ein- und Austritte, Migrationen

Die Arbeitsmarktgesamtrechnung (AMG) zeigt die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt auf, indem sie die individuellen Übergänge zwischen Erwerbstätigkeit, Erwerbslosigkeit und Nichterwerbstätigkeit erfasst. Die AMG umfasst auch die Wanderungen und die natürlichen Bevölkerungsbewegungen (Geburten, Todesfälle) und stellt so ein Bindeglied zwischen den Arbeitsmarktstatistiken und den Bevölkerungsstatistiken dar.

Verglichen wird die Arbeitsmarktsituation Anfang Jahr mit der Situation Ende Jahr. Die Bewegungen werden in der Bilanz in zwei Gruppen unterteilt: zum einen Bewegungen innerhalb der Schweiz (Ein- und Austritte von Erwerbspersonen), und zum anderen Ein- und Auswanderungen von Erwerbspersonen. Die Differenz zwischen den Ein- und Auswanderungen ergibt den Wanderungssaldo.

Arbeitsmarktgesamtrechnung 2022

2022 nahm die Erwerbsbevölkerung in der Schweiz um 2,2% zu: von 5,374 Millionen Personen zu Jahresbeginn auf 5,494 Millionen zu Jahresende. Bei den Männern war der Anstieg höher als bei den Frauen (Männer: +2,6% auf 2,975 Millionen; Frauen: +1,9% auf 2,520 Millionen).

Ein- und Austritte der Erwerbspersonen

Abgesehen von 2003 und 2004 überstiegen die Arbeitsmarkteintritte (Wechsel von «Nichterwerbsperson» zu «Erwerbsperson») zwischen 1995 und 2018 die Arbeitsmarktaustritte (von «Erwerbsperson» zu «Nichterwerbsperson/verstorben»), während zwischen 2019 und 2021 das Gegenteil zu beobachten war (mehr Austritte als Eintritte). Im Jahr 2022 fanden wieder mehr Ein- als Austritte statt. Die Differenz lag bei 47'000 Erwerbspersonen (311'000 Eintritte gegenüber 264'000 Austritten). Zwischen Mitte der 90er-Jahre bis 2016 lagen die Arbeitsmarkteintritte der Frauen deutlich über den Austritten. 2017 bis 2021 entsprachen die Eintritte nahezu den Austritten oder die Differenz war gar negativ, 2022 war der Saldo wieder positiv (16'000: 162'000 Eintritte und 145'000 Austritte). Bei den Männern werden die Eintritte seit Mitte der 90er-Jahre grösstenteils durch die Austritte kompensiert, allerdings ist auch bei ihnen im Jahr 2022 eine deutliche Zunahme des Saldos festzustellen (31'000: 149'000 Eintritte und 118'000 Austritte).

Entwicklung des Wanderungssaldos

Der Wanderungssaldo der Erwerbspersonen belief sich 2022 gesamthaft auf 73'000 Personen, es sind somit mehr Erwerbspersonen ein- als ausgewandert. Die Entwicklung des Wanderungssaldos über die letzten Jahre widerspiegelt eine anhaltende starke Einwanderung von Ausländerinnen und Ausländern. Zwischen 2010 und 2022 lag die Zahl der einwandernden ausländischen Arbeitskräfte immer über jener der auswandernden. Ihr Wanderungssaldo belief sich im Jahr 2022 auf 79‘000 Personen. Bei den Schweizerinnen und Schweizern hingegen war der Wanderungssaldo im Beobachtungszeitraum praktisch immer negativ. 2022 belief er sich auf -5'000.

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