16.12.2020 - Neue statistische Informationen

Indikatoren zur Integration der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2/2019

Das Integrationsindikatorensystem des BFS gibt Aufschluss über die Unterschiede zwischen der Bevölkerung mit und jener ohne Migrationshintergrund hinsichtlich der Chancengleichheit. Der Migrationsstatus ist jedoch keinesfalls der einzige erklärende Faktor für die festgestellten Unterschiede zwischen diesen Bevölkerungsgruppen. Andere Variablen wie das Alter oder das Bildungsniveau können ebenfalls einen Einfluss haben. 19 Indikatoren wurden mit den neusten verfügbaren Daten aktualisiert.

Gesundheitszustand ab der zweiten Generation tendenziell besser
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist im Durchschnitt bei besserer Gesundheit als jene ohne Migrationshintergrund. Personen ab der zweiten Generation schätzen ihren Gesundheitszustand häufiger als gut oder sehr gut ein als Personen ohne Migrationshintergrund (88% gegenüber 86%). Am tiefsten ist dieser Anteil bei der ersten Generation (81%). Personen ab der zweiten Generation geben auch weniger häufig an, bei ihren Alltagsaktivitäten seit mindestens sechs Monaten wegen eines Gesundheitsproblems leicht oder stark eingeschränkt zu sein (18%), als jene der ersten Generation und als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (je 23%). Sie sind zudem seltener von dauerhaften Gesundheitsproblemen betroffen (23% gegenüber 27% bei der ersten Generation und 29% bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund). Bei der Säuglingssterblichkeitsrate zeigen sich hingegen weder nach Staatsangehörigkeit noch nach Geburtsort der Mutter signifikante Unterschiede.

Kultur und Staatsbürgerschaft: Personen ab der zweiten Generation besuchen häufiger Kinos, Bibliotheken und Festivals
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ab der zweiten Generation besucht signifikant häufiger Kinos, Bibliotheken und Mediatheken sowie Festivals als die erste Generation und die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.
Der Anteil der Personen, die die Wohnsitzerfordernisse des Bundes für eine Einbürgerung erfüllen, ist bei den in der Schweiz geborenen Ausländerinnen und Ausländern rund 1,5-mal so hoch wie bei jenen, die im Ausland geboren sind (79% gegenüber 49%). Die rohe Einbürgerungsziffer ist bei in der Schweiz geborenen Ausländerinnen und Ausländern doppelt so hoch wie bei den im Ausland geborenen Personen (4% gegenüber weniger als 2%).

Thema Bevölkerung

Zugeordnete Dokumente



https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/aktuell/neue-veroeffentlichungen.gnpdetail.2020-0205.html