Medienmitteilung

Weiterbildung 2015/2016 Anteil der weiterbildungsaktiven Bevölkerung und Unternehmen nimmt leicht zu

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Fast die Hälfte der Bevölkerung hat sich 2021 weitergebildet

Neuchâtel, 30.10.2017 (BFS) - 63 Prozent der Bevölkerung bildeten sich 2016 weiter. Im Vergleich zur letzten Erhebung (2011) hat die Weiterbildungsaktivität der Bevölkerung somit leicht zugenommen (plus 5%). Beim Anteil der Unternehmen, die die Weiterbildung ihrer Beschäftigten unterstützen, ist ein Anstieg auf 89 Prozent zu beobachten (plus 6%). Kaum verändert hat sich mit 44 Prozent (2011: 43%) aber der Anteil der unterstützten Beschäftigten. Dies zeigen die ersten Resultate des Mikrozensus Aus- und Weiterbildung sowie der Erhebung zur beruflichen Aus- und Weiterbildung in Unternehmen 2016 des Bundesamts für Statistik (BFS).

Im Vergleich zu 2011 ist die Teilnahme an Weiterbildung 2016 leicht höher. Der Anteil der 15- bis 75-jährigen Wohnbevölkerung, der sich weitergebildet hat, ist von 58 Prozent auf 63 Prozent gestiegen. Der Besuch von Weiterbildungsveranstaltungen (Kurse, Seminare, Workshops, Kongresse, Schulungen am Arbeitsplatz) ist auch 2016 mehrheitlich beruflich motiviert. 33,6 Prozent der Bevölkerung zwischen 15 und 75 Jahren haben sich in den zwölf Monaten vor dem Befragungszeitpunkt ausschliesslich aus beruflichen, 13,1 Prozent ausschliesslich aus ausserberuflichen und 15,7 Prozent sowohl aus beruflichen als auch aus ausserberuflichen Gründen weitergebildet.

Bei den beruflich orientierten Veranstaltungen sind die am stärksten besuchten Themen "Wirtschaft, Arbeit“ (30%), "Wissenschaft, Technik“ (20%) und "Gesundheit“ (16%). Bei den ausserberuflichen liegen die am häufigsten besuchten Veranstaltungen in den Themenbereichen "Sport, Kunst, Kreatives“ (35%) "Sprachen“ (13%) und "Wissenschaft, Technik“ (12%).

Arbeitsmarktstatus und Bildungsniveau spielen eine Rolle

Die Integration auf dem Arbeitsmarkt sowie das Bildungsniveau stehen in einem positiven Zusammenhang mit der Weiterbildungsteilnahme. Während sich 71 Prozent der Erwerbstätigen weiterbildet, sind es bei den Erwerbslosen (gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamts ILO) 57 Prozent und bei den Nichterwerbspersonen 37 Prozent.

Mit zunehmendem Bildungsniveau steigt auch der Anteil der Personen, die an Weiterbildungsaktivitäten teilnehmen. Während 81 Prozent der Personen mit einem Abschluss auf Tertiärstufe eine Weiterbildungsveranstaltung besucht haben, taten dies lediglich 40 Prozent der Personen ohne nachobligatorische Ausbildung.

Weiterbildungsaktivität abhängig von Unternehmensgrösse und Branche

2016 wurden auch Unternehmen zu ihren beruflichen Aus- und Weiterbildungsaktivitäten befragt (Referenzjahr 2015). Im Jahr 2015 haben rund 89 Prozent der Unternehmen in der Schweiz Weiterbildungen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt. Bei der letzten Messung 2011 lag dieser Anteil bei 83 Prozent. Im Durchschnitt konnten 44 Prozent der Beschäftigten von einer Unterstützung profitieren. Im Vergleich zu 2011 (43%) ist diese praktisch gleich geblieben.

In Unternehmen ab 250 Beschäftigten ist der Anteil der unterstützten Beschäftigten signifikant höher als in kleineren Unternehmen. Die Teilnahmequote variiert zudem stark zwischen den verschiedenen Wirtschaftsabschnitten. So wurden etwa im Bereich "Verkehr und Lagerei“ Weiterbildungsaktivitäten von 70 Prozent und im Bereich "Energieversorgung“ von 68 Prozent der Beschäftigten unterstützt. Dies während gleichzeitig im Gastgewerbe (24%), im Grundstücks- und Wohnungswesen (27%) sowie im Wirtschaftsabschnitt "Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ (27%) deutlich tiefere Teilnahmequoten ausgewiesen werden.

Weiterbildungsinvestitionen in Form von Geld und Zeit

Die Unternehmen wendeten 2015 im Durchschnitt 0,8 Prozent ihrer Personalausgaben für Weiterbildungskurse auf. Dies entspricht auch dem Anteil der Weiterbildungsstunden, die während der Arbeitszeit besucht werden konnten. Auch bei diesen beiden Kennzahlen lassen sich Unterschiede zwischen den Wirtschaftsabschnitten beobachten. Die Abschnitte "Energieversorgung“ (1,1%), "Erbringungen von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ (1,1%) sowie "Verkehr und Lagerei“ (1,7%) weisen anteilsmässig überdurchschnittliche Weiterbildungsausgaben aus. Am tiefsten ist dieser Wert im Gastgewerbe (0,4%).

Werden die Teilnahmestunden an beruflichen Weiterbildungskursen als Anteil an den total geleisteten Arbeitsstunden betrachtet, so weisen die Wirtschaftsabschnitte "Bergbau“ (0,3%), "Gastgewerbe“ (0,3%) und die "Wasserversorgung“ (0,4%) die niedrigsten bereichsspezifischen Werte auf. Der Bereich mit der höchsten zeitlichen Aufwendung für berufliche Weiterbildung ist der Wirtschaftsabschnitt "Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ mit 1,6 Prozent.

Zusätzliche Informationen wie Tabellen und Grafiken finden Sie im nachfolgenden PDF.


 

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