Medienmitteilung

Statistiken der Spitalbetriebe 2020 Rückgang der Hospitalisierungen im Jahr 2020

Berichtigte Version: Das Verhältnis der Fälle mit Covid-19-Diagnose bezieht sich im Lead auf alle Spitalaufenthalte, nicht nur auf den Versorgungsbereich Akutsomatik. Dessen Erwähnung in der 3. Zeile des Leads wurde gestrichen.

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Konsolidierung der Spitaltätigkeit im Jahr 2022

19.11.2021 - Zum ersten Mal seit 2011 sank 2020 die Anzahl der stationär behandelten Menschen in den Schweizer Spitälern und Geburtshäusern, mit einem Rückgang zum Vorjahr von 5,8%. Der Anteil der Spitalaufenthalte mit einer Covid-19-Diagnose betrug 2,9%, in Bezug auf die Anzahl Pflegetage betrug dieser Anteil 4,2%. Auf der Intensivstation war Covid-19 in einem von vier Fällen mit einem tödlichen Ausgang verbunden. Dies sind einige Ergebnisse der neuesten Spitalstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Im Jahr 2020 lieferten 142 Akutspitäler, 15 Geburtshäuser, 50 Psychiatrien, 50 Rehabilitationskliniken und 19 andere Spezialkliniken ihre Daten. Die 276 Spitalbetriebe verteilten sich schweizweit auf 574 Standorte. Die Pflegetage sind gegenüber 2019 um 4,5% auf 11 094 844 zurückgegangen. In den Spitälern der Zentrumsversorgung war der Rückgang mit 7,6% besonders markant. Hingegen gab es einen Anstieg der Pflegetage in den Psychiatrischen Kliniken um 1,3% und in den Rehabilitationskliniken um 0,9%.

Zunahme der Anzahl ambulanter Patientinnen und Patienten

Zum ersten Mal seit 2015 ging die Gesamtzahl der Konsultationen im ambulanten Spitalbereich zurück (–3,1%). Die Patientenzahl (4 459 987) stieg dagegen deutlich stärker an als im Vorjahr (+5,3% gegenüber +2,7%). Das beschleunigte Wachstum ist teilweise auf den hohen Anteil Personen (3,4%) zurückzuführen, die lediglich Leistungen im Rahmen des neuen Pandemietarifs in Anspruch genommen haben. Dazu gehören insbesondere Covid-19-Tests. Ein hoher Anteil dieser Personen war zwischen 20 und 39 Jahre alt (42,5%). Ohne Berücksichtigung dieser Personen, die lediglich Leistungen in Zusammenhang mit dem Pandemietarif in Anspruch genommen haben, fällt das Wachstum der Patientenzahl gegenüber dem Vorjahr weniger hoch aus (+1,9%).

Covid-19-Hospitalisierungen

Die ersten Spitaleintritte mit einer bestätigten positiven Covid-19-Diagnose wurden im Februar 2020 verzeichnet. Bis Ende des Jahres erfolgten 36 244 Spitalaufenthalte in Akutspitälern und -abteilungen mit einer Covid-19-Diagnose. Die höchste Hospitalisierungsrate wies das Tessin aus mit 79 Fällen auf 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Gesamtschweizerisch betrug der Anteil der Männer 57%, der von Frauen 43%, und das Durchschnittsalter lag bei 68 Jahren. Bei 4765 Hospitalisierungen mit einer Covid-19-Diagnose im Versorgungsbereich Akutsomatik (13% der Fälle) war eine Behandlung auf der intensivmedizinischen Abteilung erforderlich. Die Mortalität dieser intensivmedizinischen Fälle betrug 26% (bei Fällen ohne Covid-19-Diagnose liegt die Quote bei 8%). Insgesamt sind in den Spitälern 4551 Menschen mit oder an Covid-19 verstorben. Das durchschnittliche Alter der Verstorbenen lag bei 80 Jahren.

Lungenentzündungen steigen stark an

Die häufigste Hauptdiagnose bei Hospitalisierungen mit einer Covid-19-Diagnose  waren Lungenentzündungen, gefolgt von Sepsis, Fieber und Husten. Für das Jahr 2020 wurden 60 262 Pneumonien gezählt, davon 42% im Zusammenhang mit Covid-19. Im Jahr 2019 waren es rund 49 000 Pneumonien, und vor 10 Jahren (2011) waren es 36 000 gewesen. Während durchschnittlich 10% dieser Patientinnen und Patienten in den letzten Jahren im Spital verstorben sind, waren es bei denjenigen mit einer Covid-19-Diagnose 15%.

Zunahme der Fallkosten um 7,3%

Die Kosten für stationäre Leistungen haben mit 19,4 Milliarden Franken im Jahr 2020 um 1,7% zugenommen, während die Kosten für ambulante Leistungen im Vergleich zum Vorjahr um 3,1% auf 8,7 Milliarden Franken angestiegen sind. Da dieser Kostenanstieg im Jahr 2020 mit einem Rückgang der Hospitalisierungen einherging, kletterten die Kosten pro Fall um 7,3% auf 14 180 Franken. 

Personalausbau auch im Jahr 2020

Am 31. Dezember 2020 arbeiteten 228 800 Personen (+ 3,5%) im Schweizer Spitalsektor. Das Beschäftigungsvolumen belief sich auf 174 593 Vollzeitäquivalente (VZÄ). Besonders stark zugenommen haben die Personen in der Administration (+5,5%) und die Ärzteschaft (+4,6%), einen durchschnittlichen Anstieg gab es beim Pflegepersonal (+3,4%), beim technischen Dienst (+3,3%), beim Sozialdienst (+3,0%), beim Medizinisch-therapeutischen Personal (+3,0%) und beim Medizinisch-technischen Personal (+2,7%).

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