Medienmitteilung

Statistik der Unternehmensdemografie (UDEMO) Rekordwert bei den Neugründungen im Jahr 2019

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Rekord bei den Unternehmensgründungen im Jahr 2021

14.03.2022 - 2019 wurden in der Schweiz 42 606 Unternehmen «ex nihilo» gegründet, so viele wie nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 8,0%. Zudem kletterte die Zahl der wachstumsstarken Unternehmen 2019 auf einen Rekordwert von 4803 Einheiten (+8,1% gegenüber 2018). Jedes 20. wachstumsstarke Unternehmen ist seit weniger als fünf Jahren aktiv und gilt somit als Gazelle. Soweit einige Ergebnisse der Statistik der Unternehmensdemografie (UDEMO) des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die Statistik der Unternehmensdemografie gibt Aufschluss über den Bestand aktiver Unternehmen, Neugründungen und deren Überlebensraten, Schliessungen sowie wachstumsstarke Unternehmen. Eine thematische Publikation mit vertieften Analysen zu diesen Aspekten ist hier verfügbar.

7,5% der aktiven Unternehmen wurden neu gegründet

2019 übten 567 254 Unternehmen eine marktwirtschaftliche Tätigkeit im Sekundär- oder Tertiärsektor aus. Davon wurden 42 606 (7,5% des Bestands aktiver Unternehmen) «ex nihilo» gegründet. Durch diese Neugründungen wurden 57 067 Stellen geschaffen, was 1,3% der Gesamtbeschäftigung aller aktiven Unternehmen entspricht. Hierbei handelt es sich um Rekordwerte seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2013. Infolge der zwischen 2018 und 2019 gestiegenen Zahl der Neugründungen (+8,0%) und der entstandenen neuen Stellen (+6,3%) wurde auch beim Bestand aktiver Unternehmen und bei der Gesamtbeschäftigung eine Zunahme registriert (+1,9% bzw. +1,5%).

Nach wirtschaftlicher Tätigkeit aufgeschlüsselt entfielen auf die Unternehmen des Wirtschaftszweigs «Industrie und Energie» im Jahr 2019 die meisten Stellen (16,9% der Gesamtbeschäftigung), während der Wirtschaftszweig «freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» die grösste Anzahl an Einheiten aufwies (18,2% des Bestands aktiver Unternehmen).

Im Wirtschaftszweig «freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» entstanden überdies viele neue Unternehmen (21,2% aller Neugründungen) und neue Stellen (19,6% aller neu geschaffenen Stellen). Hingegen ist beim Anteil der «ex nihilo» gegründeten Unternehmen im Vergleich zur Gesamtzahl aktiver Unternehmen der Wirtschaftszweig «Unterrichtswesen» führend: Jedes zehnte in dieser Branche aktive Unternehmen wurde im gleichen Jahr gegründet. Punkto Beschäftigung sticht der Wirtschaftszweig «sonstige Dienstleistungen» hervor: Die in dieser Branche durch Neugründungen geschaffenen Stellen machten 4,1% der Gesamtbeschäftigung im Jahr 2019 aus.

Jedes 20. wachstumsstarke Unternehmen ist seit weniger als fünf Jahren aktiv

2019 zählte die Schweiz 4803 wachstumsstarke Unternehmen (+8,1% gegenüber 2018), was 7,8% aller aktiven Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten entspricht. Damit wurde ein Höchstwert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2014 erreicht. Kaum ein Unternehmen, das seit weniger als fünf Jahren aktiv ist, hatte bei seiner Gründung zehn oder mehr Beschäftigte. Ebenso sind nur wenige junge Unternehmen schnell genug gewachsen, um in die Grundgesamtheit aufgenommen zu werden. Unternehmen, die in den ersten Jahren ein starkes Beschäftigungswachstum verzeichnen, werden als Gazellen bezeichnet. Sie machten 5,1% aller wachstumsstarken Unternehmen 2019 aus.

Ein Grossteil der wachstumsstarken Unternehmen (75,3%) und Gazellen (82,7%) ist im Tertiärsektor angesiedelt. Eine Betrachtung ihrer jeweiligen Anteile bestätigt die Dynamik des Dienstleistungssektors. 2019 erreichte der Anteil der wachstumsstarken Unternehmen im Tertiärsektor 8,3% (gegenüber 6,6% im Sekundärsektor). Ebenso ist der Anteil der Gazellen an den wachstumsstarken Unternehmen im Tertiärsektor höher als im Sekundärsektor (5,6% gegenüber 3,5%).

Kleinstunternehmen: dynamisch, aber stärker gefährdet

In der Schweizer Wirtschaft sind Kleinstunternehmen sehr stark vertreten. Über die Hälfte der im Jahr 2019 aktiven Unternehmen (54,3%) beschäftigten eine einzige Person und lediglich 21,7% beschäftigten mindestens fünf. Kleinstunternehmen sind bei den Neugründungen besonders stark vertreten. 83,0% der neu gegründeten Unternehmen beschäftigten nur eine Person. Lediglich 1,7% hatten im Gründungsjahr fünf Beschäftigte.

Die kleineren Unternehmen leisten nicht nur einen grossen Beitrag zu den Neugründungen, sondern weisen auch höhere Neugründungsraten auf. Mehr als jedes zehnte der aktiven Unternehmen mit einer beschäftigten Person wurde im gleichen Jahr gegründet (11,5%), bei den Unternehmen mit zwei bis vier Beschäftigten beträgt die Neugründungsrate 4,8%. Bei grösseren Unternehmen ist dieser Anteil tiefer. Neue Unternehmen mit fünf bis neun Beschäftigten sowie mit zehn oder mehr Beschäftigten machten lediglich 0,9% bzw. 0,2% aller aktiven Unternehmen in der jeweiligen Grössenklasse aus.

Während bei Unternehmen mit nur einer beschäftigten Person die Dynamik der Neugründungen besonders ausgeprägt ist, sind sie gleichzeitig stärker gefährdet und haben langfristig eine geringere Überlebenschance. Sie weisen im Vergleich zu den anderen Grössenklassen deutlich niedrigere Überlebensraten auf. Die Anfälligkeit der kleinen Unternehmen zeigt sich auch in den Ergebnissen der für das Jahr 2017 vorliegenden Statistik der Unternehmensschliessungen. 83,1% der 37 442 Unternehmen, die ihre Tätigkeit endgültig eingestellt haben, beschäftigten eine einzige Person. Bei den Unternehmen mit nur einer beschäftigten Person ist die Schliessungsrate am höchsten (10,5%). Wie bei den Neugründungen nimmt die Schliessungsrate mit zunehmender Grössenklasse ab: Bei den Unternehmen mit zehn oder mehr Beschäftigten hatten lediglich 0,2% aller in dieser Grössenklasse aktiven Unternehmen ihre Tätigkeit endgültig eingestellt.

Zusätzliche Informationen wie Tabellen und Grafiken finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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