Der Lebensstandard der Haushalte hängt nicht einzig vom Einkommen ab. Die Selbsteinschätzung der finanziellen Situation eines Haushaltes gibt auch Auskunft über dessen soziale Verhältnisse und dessen Lebensstil. Die Einschätzung der finanziellen Situation des eigenen Haushaltes lässt sich mit verschieden Fragen erfassen. Unsere Analysen basieren auf Fragen, die auf der Haushaltsebene gestellt werden. Die so erhaltenen Angaben werden dann jedoch solidarisch auf alle Haushaltsmitglieder verteilt und in Bezug auf die Gesamtbevölkerung analysiert.
Im Jahr 2022 leben 36,7% der Bevölkerung in einem Haushalt, der sehr zufrieden mit der finanziellen Situation des Haushalts ist. Hingegen leben 9,9% in einem Haushalt, der nach eigenen Angaben Schwierigkeiten oder grosse Schwierigkeiten hat, über die Runden zu kommen (Gruppierung der Antworten: Werte [1] oder [2] auf einer Skala von [1] sehr schwierig, [2] schwierig bis [6] sehr einfach). Auf die Frage, wie die Haushalte mit ihrem Einkommen und ihren Ausgaben umgehen, geben 8,7% der Bevölkerung an, ihr Vermögen für laufende Ausgaben zu verbrauchen. Die Personen ab 65 Jahren sind am stärksten betroffen (18,2%). Insgesamt 2,1% der Bevölkerung leben in einem Haushalt, der Schulden machen muss, um die laufenden Ausgaben eines Jahres bestreiten zu können. Des Weiteren lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung (57,4%) in einem Haushalt, der Geld auf die Seite legen kann, und bei rund zwei von sechs Personen (31,9%) halten sich die Ausgaben und Einnahmen des Haushalts die Waage.
Die Bevölkerungsgruppen mit einem tiefen Einkommensniveau (verfügbares Äquivalenzeinkommen) bekunden am häufigsten Mühe, für die notwendigsten Ausgaben aufzukommen. Dabei handelt es sich vor allem um Personen ausländischer Nationalität (mit Ausnahme von Personen aus Nord- und Westeuropa), Erwerbslose, Personen mit niedrigem Bildungsniveau sowie Einelternhaushalte. Es sind ebenfalls diese Bevölkerungsgruppen, welche in Haushalten mit dem niedrigsten Zufriedenheitsgrad über die finanzielle Situation des Haushaltes leben und die am wenigsten Geld auf die Seite legen können.