Umweltindikator – Kreislaufwirtschaft

In einer Kreislaufwirtschaft werden Materialien möglichst lange in Umlauf gehalten und Rohstoffverbrauch, Abfälle sowie andere Emissionen auf diese Weise minimiert. Seit 2000 ist die Kreislauf-Materialnutzungsquote stetig angestiegen und belief sich im Jahr 2021 auf rund 14%. Mit 70% machten Mineralien den höchsten Anteil am rückgewonnenen Material aus. 17% entfielen auf Biomasse, 11% auf Metalle und 2% auf fossile Energieträger.

Bei den rezyklierten Mineralien handelt es sich in erster Linie um Materialien aus Bauschutt, die beispielsweise einen Teil des für die Betonproduktion benötigten Sands ersetzen können. Biomasse wird hauptsächlich durch die Sammlung von Papier, natürlichen Textilien und biogenen Abfällen (Kompost, Klärschlamm) wiederverwertet. Als Nahrungsmittel oder Energieträger (Feuerholz) genutzte Biomasse eignet sich hingegen kaum für Recycling. Metalle werden seit Langem gesammelt und rezykliert und können meist fortlaufend und mit wenig Materialverlust in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Im Gegensatz dazu sind fossile Produkte schlecht rezyklierbar (es sei denn, sie werden für die Herstellung von Kunststoffen verwendet), da sie hauptsächlich als Energieträger genutzt und durch Verbrennung als Emissionen in die Luft gelangen.

Selbst wenn sämtliche Abfälle wiederverwertet werden könnten, würde damit lediglich etwa ein Fünftel des aktuellen Materialbedarfs gedeckt.

Tabellen

Methodologie

Die Kreislauf-Materialnutzungsquote beruht auf zwei Grössen: einerseits dem inländischen Materialkonsum, d.h. der Gesamtheit der Materialflüsse, die direkt in die Wirtschaft einfliessen (inländische Gewinnung und Importe), abzüglich der Exporte, andererseits der Kreislauf-Materialnutzung, d.h. den Materialflüssen aus der Rückgewinnung, die von der Wirtschaft wiederverwertet werden. Die Summe dieser beiden Grössen ergibt das Total der jährlich verbrauchten Primär- und Sekundärrohstoffe. Die Kreislauf-Materialnutzungsquote entspricht dem Anteil der in der Schweiz rückgewonnenen Materialien an diesem Total. Die Rückgewinnung in den Unternehmen (vor Ort) ist dabei nicht berücksichtigt.

Die Kreislauf-Materialnutzungsquote wird vom Bundesamt für Statistik im Rahmen der Materialflusskonten berechnet, die Teil der Umweltgesamtrechnung sind, die wiederum zu den Satellitenkonten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gehört. Die Umweltgesamtrechnung beruht auf dem System umweltökonomischer Gesamtrechnungen (SEEA) der UNO. Die Methodik für die Berechnung der Kreislauf-Materialnutzungsquote stammt weitestgehend von Eurostat.

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Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Raum
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz

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